Das Herz der Finsternis

Das Herz der Finsternis.

Herz der Finsternis (engl. Originaltitel Heart of Darkness) ist eine Erzählung aus dem Jahre 1899, mit der Joseph Conrad zu anhaltendem Weltruhm gelangte. Der Flussdampferkapitän Marlow reist im Auftrag einer belgischen Handelskompanie tief in den Kongo. Auf seiner Reise erlebt er unverständliche Wirrnisse, Sinnlosigkeit und eine unvorstellbare Ausbeutung der Schwarzen. Die Reise den Fluss entlang entwickelt sich immer mehr zur Reise in sein eigenes unbewusstes Inneres …

Das Herz der Finsternis

Das Herz der Finsternis.

 

Format: Taschenbuch/eBook.

Das Herz der Finsternis.

ISBN Taschenbuch: 9783849683405

ISBN eBook: 9783849607791

 

Inhaltsangabe Das Herz der Finsternis (aus Wikipedia):

Die Novelle ist in eine Rahmenhandlung eingebettet: Auf der nächtlich an der Themsemündung in Gravesend stillliegenden Seeyacht Nellie erzählt der ehemalige Seemann Marlow seinen vier Freunden, die das Band der See eint, eine Episode aus seinem Leben.

Er beschreibt seine Sehnsucht, die letzten weißen Flecken des Globus kennenzulernen, und wie sie nach einigen Mühen dazu führte, dass er Flusskapitän wurde. Der Leser kann unschwer erkennen, dass die Geschichte am Kongo zu Zeiten des Kongo-Freistaats spielt. Marlow, der den Indischen Ozean, den Pazifik, das Gelbe Meer bereits kennt, reist also entlang der Küste eines ihm unverständlichen Afrika zur Mündung des großen Stroms und übernimmt, flussaufwärts oberhalb der Stromschnellen, seinen Flussdampfer, der zwischenzeitlich auf Grund gelaufen und leckgeschlagen ist.

Dort, in der Hauptstation der Kolonialgesellschaft, die die Schätze der einzelnen Agenten im Dschungel sammelt und weiterverschickt, stellt er während der drei Monate, die er zur Reparatur des Schiffes benötigt, die „unerhörteste Schlamperei“ fest. Er stört sich auch daran, dass die Kolonialisten den Einheimischen ihre unsinnigen Regeln brutal aufzwingen.

Er hört von Kurtz, dem erfolgreichen Leiter der inneren Station, der „mehr Elfenbein gesammelt, eingetauscht, erschwindelt oder gestohlen hatte, als alle die anderen Agenten zusammen“, zugleich sich aber auch in Europa einen Namen gemacht hatte und „so reich begabt war und dass von allen seinen Gaben die vorherrschende, die, die sich unaufhörlich bestätigte, seine Rednergabe war, seine Worte – die Gabe des Ausdrucks, die verblüffende, erleuchtende …“. Diesem Stationsleiter Kurtz, der sich bereits seit einem Jahr nicht mehr gemeldet hat – stattdessen schickte er seinen Gehilfen mit dem Elfenbein – gilt die 800 Meilen lange Fahrt flussaufwärts. Der Direktor der Station, eine Handvoll seiner weißen Gehilfen und etwa zwanzig Schwarze, die Marlow als Kannibalen bezeichnet, begeben sich auf die Reise.

Auf der zweimonatigen Fahrt „kroch das kleine rußige Dampfboot stromaufwärts, wie ein schwerfälliger Käfer“, immer bedroht von treibenden Baumstämmen, Stromschnellen und Untiefen. Die Rätsel, die das Land beinhaltet, werden für Marlow, der die Reise immer wieder als eine Reise ins Dunkel, ins Innere beschreibt, immer unverständlicher:

„Ich fühlte plötzlich, wie groß, wie unheimlich groß das Ding war, das nicht sprechen konnte und vielleicht ebenso wenig hören. Was war dort drin? Ich konnte sehen, dass ein wenig Elfenbein von da herauskam, und hatte gehört, dass Herr Kurtz dort drin war.“
Zum Ende der Reise, kurz vor Erreichen der äußersten Station, eskaliert die Lage. Sie finden in der verlassenen Hütte eines Europäers aufgeschichtetes Brennholz für den Dampfkessel und die schriftliche Aufforderung, schleunigst zur Station zu kommen, sich aber vorsichtig zu nähern.

Am Morgen der Ankunft, wenige Meilen unterhalb, ein unbeschreiblicher Klageruf, Trommeln erschallen, Schreie, das flussaufwärts stampfende Schiff wird von Pfeilen und mittels Baumstämmen angegriffen, der schwarze Steuermann stirbt, von einem Speer getroffen, in der Steuerkabine zu Marlows Füßen. Sie können die Angreifer aber vertreiben, wobei die weißen Reisegefährten, von Marlow durchgehend ‚Pilger‘ genannt, an die Macht ihrer Gewehre glauben, Marlow an den durchdringenden Pfiff seiner Dampfpfeife.

Wenig später machen sie am Ufer fest und während sich der Direktor mit seinen Gefährten zum Hügel begibt, wo er in der Station den kranken oder toten Kurtz vermutet, entspinnt sich ein Gespräch zwischen Marlow und einem jungen russischen Abenteurer, der ganz allein und auf eigene Faust ins Landesinnere gereist war und der auch die schriftliche Warnung am Fluss hinterlassen hatte. Er hat ein ambivalentes Verhältnis zu Kurtz, dem er sich angeschlossen hat. Er bewundert Kurtz, erzählt aber befremdet von Kulthandlungen, mit denen Kurtz die Einheimischen an sich binde und zu quasireligiöser Verehrung bringe. Mit ihnen habe er seine Streif- und Eroberungszüge durchgeführt. Nun liege er oben, todkrank, in seiner Station, seit Monaten ohne Medizin.

Nachdem der Direktor mit seinen Gefährten Kurtz auf einer Trage an Bord gebracht hat, macht sich das Schiff am nächsten Morgen wieder auf den Weg den Fluss hinab. Zweitausend Augen beobachten sie. Die Geliebte des Stationsleiters reckt die Arme gen Himmel wie eine Galionsfigur mit reichen Kleidern und Schmuck verziert. Die mächtigen Elfenbeinschätze an Bord sind gestapelt bis übers Deck. Der sterbende Kurtz hat sie vom Steuerhaus aus stets im Blick. Marlow logiert dort mit ihm. In einem Vorgriff hatte er das so erzählt:

„Und ich hörte – ihn – sie – diese Stimme – andere Stimmen – sie alle waren so wenig mehr als Stimmen und die Erinnerung an die Zeit selbst umgibt mich, unfassbar, wie ein ersterbendes, ungeheures Geschnatter, dumm, grausam, schmutzig, wild, oder einfach gemein, ohne jeden Sinn.“
Marlow wird Zeuge des Sterbens des ehemaligen Stationsleiters. Dessen elfenbeinerne Gesichtszüge wechseln in nie gesehener Abfolge zwischen Stolz, Macht, Angst und Verzweiflung, bevor er seine letzten Worte haucht: „Das Grauen! Das Grauen!“ Nach dem Tode Kurtz’, der auf einer Flussinsel beerdigt wird, fällt auch Marlow in die schwere Krankheit auf der Schwelle zum Tod und kommt erst wieder im Land seiner Auftraggeber zu vollem Bewusstsein – er meint, die Stadt erinnere an ein weiß getünchtes Grab.

Als er Kurtz’ immer noch trauernde Braut besucht und ihr dessen Briefe überbringt, lügt er: „Das letzte Wort, das er aussprach, war – Ihr Name.“ Die Wahrheit, die Marlow so schätzt, kann er hier nicht sagen, denn, wie er andernorts über die Welt der Frauen erkannt zu haben meint: „… diese Welt wäre zu schön, und wollten sie sie wirklich in den Raum stellen, so würde sie vor dem ersten Sonnenuntergang in Stücke gehen.“

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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