Der Fürst

Der Fürst.

Das Buch “Der Fürst” (italienisch Il Principe) wurde, um 1513 von Niccolò Machiavelli verfasst, postum 1532 publiziert. Es gilt neben den Discorsi als sein Hauptwerk. Teilweise in der Tradition der mittelalterlichen Fürstenspiegel geschrieben, gilt es ebenfalls als eines der ersten – wenn nicht als das erste – Werk der modernen politischen Philosophie.

Der Fürst

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Format: Taschenbuch.

Der Fürst.

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Zum Hintergrund des Werkes (aus Wikipedia):

Il Principe ist Lorenzo di Piero de’ Medici gewidmet. Zuerst sollte es Giuliano di Lorenzo de’ Medici gewidmet werden, aber Machiavelli entschied sich um.

Otfried Höffe behauptet, dass einige Interpreten des ‘Fürsten’ dieses als eine Gelegenheitsschrift ansehen, da es aus „einer persönlichen Not und einer politischen Not“ verfasst worden ist. Denn am 7. November 1512 verlor Machiavelli durch die Rückkehr der Medici alle seine Ämter, wurde dadurch ins politische Abseits gestellt und zog auf sein kleines Landgut Albergaccio in dem Dorf Sant’Andrea in Percussina, das 15 Kilometer südwestlich von Florenz liegt. Höffe jedoch widerspricht dieser Ansicht und meint, dass ‘Der Fürst’ keine Gelegenheitsschrift war, sondern das Werk „gut komponiert, in den einzelnen Gedankenschritten wohlüberlegt und vor allem von einem reichen Erfahrungsmaterial getragen [ist], das sich der Autor sowohl dank seiner humanistischen Bildung als auch aus eigener politischen Tätigkeit erworben hat.“

Eines der Motive des Autors, eines überzeugten Republikaners, war, die Gunst der Medici zu erwerben, die zu dieser Zeit Florenz regierten. Nach dem Sturz der Republik Florenz hatten ihn diese nämlich in den Kerker werfen und mehrfach foltern lassen. Nach seiner Freilassung 1513 schickten sie ihn ins Exil, und selbst von Machiavelli verfasste Bettelbriefe hatten sie bis dahin nicht bewegen können, den ehemaligen Staatsbediensteten zu begnadigen.

Gleichzeitig sah der Autor zur Zeit, da er den Principe verfasste, Italien in Not. Denn zum damaligen Zeitpunkt war Italien in zahlreiche Kleinstaaten und Fürstentümer zerfallen und ständig von seinen Nachbarn, den Spaniern, Franzosen und Deutschen, bedroht (Italienische Kriege). Als weitere Triebfeder für Machiavellis Werk kann somit der Wunsch angesehen werden, politische Lösungen zur Bewältigung dieser politischen Krise und deren negativen moralischen Folgen für den Einzelnen (Machiavelli nennt sie Verderbtheit) zu finden. Machiavelli schrieb Il principe also nicht aus reinem Eigennutz, sondern träumte von einem italienischen Staat und hoffte, dass ein Fürst kommen würde, der die Kraft und das Können besäße, Italien zu einen und zu seinem alten Ruhm zurückzuführen. Einen solchen sah er in dem für seine Grausamkeit berühmten Cesare Borgia, dessen Taten er zum Teil stark glorifizierte und ihn als „lebendes“ Beispiel für viele seiner Handlungsempfehlungen anführte. Einen weiteren Hoffnungsträger sah er im Fürsten Lorenzo di Piero de’ Medici, dem Enkel von Lorenzo il Magnifico, dem er sein Werk widmete. Ihm sollte es als eine Art politischer Leitfaden dienen. Dirk Hoeges geht davon aus, dass Moses „mehr als jeder andere“ dem Idealfürsten nahekommt.

Das Buch gefiel den Medici allerdings nicht, und so konnte Machiavelli keinen Nutzen daraus ziehen: Er stieg nicht in dem erhofften Maße in der Gunst der Herrscherfamilie, sondern musste bis 1521 warten, um als Bürger von Florenz rehabilitiert zu werden; und auch sein Appell, die italienischen Fürstentümer zu einen und die fremden Besatzer zu verjagen, kamen die Medici nicht nach.

Allgemeiner lässt sich sagen, dass Machiavelli in einer Zeit des geistigen Umbruchs lebte. In Italien entstand die Renaissance, und der Absolutismus begann sich auszubreiten. Die italienische Renaissance zeichnete sich durch einen Rückblick auf die Antike aus. Geistesgrößen wie Giovanni Pico della Mirandola nahmen sich diese zum Vorbild und begannen die Idee zu vertreten, der Mensch könne sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, anstatt, wie im Mittelalter, sich ihm zu ergeben. Auch Machiavelli und seine Arbeiten sind stark von den Gedanken der Renaissance und des Renaissance-Humanismus geprägt.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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