Die Elixiere des Teufels

Die Elixiere des Teufels.

Der Roman, eine fiktive Autobiographie, dreht sich um den Mönch Medardus, der mit nahezu allen handelnden Personen des Romans in irgendeiner Weise verwandt ist, aber davon keinerlei Ahnung hat. Nach einer glücklichen Kindheit wird er in einem paradiesischen Kloster aufgenommen. Er wächst heran und nimmt bald zwei wichtige Rollen ein: er verwaltet die Reliquienkammer, in der sich die Elixiere des Teufels, einer Sage nach vom heiligen Antonius hinterlassen, befinden. Außerdem beginnt er zu predigen. Sein Rednertalent steigt ihm zu Kopf und so erklärt er sich selbst zum heiligen Antonius und verliert in einer Ohnmacht sein Rednertalent. Dieses gewinnt er zurück, als er von den Elixieren des Teufels trinkt. Als nun auch noch eine junge Frau, Aurelie, die große Ähnlichkeiten mit der heiligen Rosalia hat, ihm ihre Liebe beichtet, will er das Kloster verlassen um sie zu suchen ….

Die Elixiere des Teufels

Die Elixiere des Teufels

Format: Taschenbuch.

Die Elixiere des Teufels.

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Interpretation von Die Elixiere des Teufels (aus Wikipedia):

Die Lebensgeschichte, die Medardus in den Schriften des Malers findet, ist ein Motiv, das mehrfach in den „Elixiere[n] des Teufels“ aufgegriffen wird. Verschiedene Menschen (z. B. der Förster, der Leibarzt, der Abt) erzählen ihm – z. T. ohne ihr Wissen – immer wieder seine eigene Geschichte. So taucht diese Erzählung immer wieder auf und der Leser ahnt, was Medardus erst am Ende erfährt: Die Geheimnisse lüften sich mehr und mehr und Medardus erfährt, dass er mit nahezu allen auftretenden Personen verwandt ist (alle, die er verletzt oder tötet, sind Verwandte), und er erkennt eine dunkle Macht, die über seinem Leben zu stehen und die Fäden zusammen zu führen scheint:

Es wird klar, dass der geheimnisvolle Maler durch die verbotene Beziehung mit einem Teufelsweib eine Erbsünde auf seinen künftigen Blutstamm gelegt hat. Er ist gezwungen, deren Verlauf mit anzusehen, und dazu verdammt, bis zu ihrem Bruch keinen Frieden zu finden. Medardus ist der Ururenkel des Malers; jeder einzelne von Medardus väterlichen Vorfahren trägt eine Variation des Namens „Franz“, wie sich herausstellt. Der Fluch auf Medardus Blutlinie liegt wohl darin, dass jeder seiner Vorväter zur Triebhaftigkeit verleitet wird und durch verbotene, sündhafte Liebschaften den jeweils daraus stammenden Nachkommen diese Erbsünde weiter aufbürdet. In Medardus Fall versucht diese teuflische Macht, durch Einsatz von Visionen und das Zusammenführen ihrer Schicksale Medardus und Aurelie in eine weitere sündige Liebschaft zu verwickeln. Schlussendlich bricht Medardus den Fluch seines Stammes und erlöst somit voraussichtlich auch den Maler, da es nie zu der (vom Teufel) beabsichtigten Vereinigung zwischen ihm und Aurelie gekommen ist: Durch die Ereignisse beruht ihre Liebe bis zum Schluss auf platonischer Zuneigung, und als Aurelie stirbt, entfällt die Möglichkeit für Medardus, den verderbten Samen weiterzugeben.

Es erscheint möglich, die Erzählung als frühe literarische Bearbeitung des Themas einer Persönlichkeitsspaltung aufzufassen, da Medardus in seinem Doppelgänger seinem anderen Ich begegnet. Jedoch ist die Doppelung von Personen ein häufiges Motiv der phantastischen Literatur. So haben in E. T. A. Hoffmanns Meister Floh alle Figuren eine Entsprechung im Märchenreich. Nur selten wird jedoch der Innenkampf durch eine tatsächliche Begegnung des Protagonisten mit seinem Doppelgänger ausgedrückt, wie auch in Edgar Allan Poes William Wilson aus dem Jahr 1839. Hoffmann kommt das Verdienst einer der frühesten Darstellungen dieses Motivs zu.

Zu Beginn des Romans findet sich eine Variante der weithin bekannten Versuchungen des hl. Antonius, nach der der Mönch vom Teufel durch ein Elixier verführt werden sollte. Diese Legende basiert allerdings nicht auf der sog. Vita Antonii, sondern auf einem Apophthegma, das Makarius dem Ägypter zugeschrieben wird (vgl. Apophthegmata Patrum, Nr. 456 nach der Ausgabe von Bonifaz Miller).

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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