Effi Briest

Effi Briest.

Effi Briest wird mit siebzehn Jahren mit dem mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten verheiratet. Nachdem dieses sie vernachlässigt und wie ein Kind behandelt, geht Effi ein Verhältnis mit einem Offizier ein. Als der Baron von ihrem Verhältnis erfährt, tötet er den Liebhaber im Duell und lässt sich scheiden. Die Gesellschaft und sogar ihre Eltern ächten Effi und erst viel später können sie der inzwischen todkranken Effi verzeihen.

Effi Briest

Effi Briest

Format: Taschenbuch.

Effi Briest.

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Zum literarischen Umfeld von Effi Briest (aus Wikipedia):

Effi Briest gehört in die lange Reihe fontanescher Gesellschaftsromane, die ihre literarische Besonderheit dem leichten Ton der Erzählung und dem Verzicht auf Anklage oder Schuldzuweisung bei gleichzeitig scharfem Blick auf die gesellschaftliche und historische Situation verdanken. Wenn Innstetten den Verführer Crampas in einem Duell tötet, das nur noch sinnentleertes Ritual ist, und seine Frau wegen der selbst für ihn bedeutungslosen Liaison aus Prinzipienreiterei (236) verstößt, darf man darin keine einseitige Verurteilung des preußischen Adligen oder gar der Gesellschaft sehen. Wie differenziert der Autor diese Frage beurteilt, ist unter anderem an Innstettens diesbezüglichem Gespräch mit seinem Freund Wüllersdorf abzulesen, der hier als Sprachrohr Fontanes betrachtet werden kann. Effi verzeiht ihrem Mann, und ihre Mutter mutmaßt, sie sei bei der von ihr forcierten und protegierten Heirat „doch vielleicht zu jung“ (287) gewesen. So entsteht ein komplexes Lebens- und Sittenbild der untergehenden altpreußischen Gesellschaft. Fontanes Werk kann auch unabhängig von preußischen Gegebenheiten als allgemeinere Betrachtung des Konfliktes zwischen Individuum und gesellschaftlichem Zwang betrachtet werden. Dies alles offenbart sich in Plaudereien der Figuren und einem fast beiläufigen Erzählton, bei dem es gilt, zwischen den Zeilen zu lesen, denn Fontane bekannte, es komme ihm nicht auf das Was, sondern auf das Wie an.

Das heißt allerdings nicht, dass der Erzähler alles gutheiße, was seine Figuren tun. Der Ehrbegriff der Zeit zum Beispiel, der sich im literarischen Motiv des sinnlosen und illegalen Duells äußert, wird im Werk Fontanes immer wieder in verschiedenen Spielarten aufgegriffen. Mit dem Duell-Motiv findet sich Fontane in Gesellschaft Arthur Schnitzlers, der die Sinnlosigkeit des Ehrbegriffes in Leutnant Gustl (1900) satirisch zuspitzt, während für den jungen Offizier Zosima in Dostojewskis Die Brüder Karamasow (1879–80) das Duell geradezu zum Wendepunkt seines Lebens wird: Er verzichtet darauf zu schießen und wird zum frommen Einsiedler.

Literaturwissenschaftlich gesehen steht Fontanes Effi Briest auch in der speziellen Tradition des Liebes- oder Verführungsromans, vergleichbar mit Madame Bovary von Gustave Flaubert oder Anna Karenina von Leo Tolstoi. Der Name „Effi Briest“ stellt eine Allusion auf den Namen der Protagonistin „Effie Deans“ in Walter Scotts 1818 erstmals veröffentlichtem Roman The Heart of Midlothian dar.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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