Katharina II von Russland

Katharina II von Russland.

Der schwedische Historiker Crusenstolpe beschreibt in dieser Biografie eindrucksvoll das Leben der Zarin und die Zustände im Russland des ausgehenden 18. Jahrhunderts

Katharina II von Russland

Katharina II von Russland

Format: Taschenbuch.

Katharina II von Russland.

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Innenpolitik der Katharina II. (aus Wikipedia):

Das zentrale Ziel ihrer Innenpolitik war die Etablierung der Staatsgewalt in allen Orten des Riesenreiches. Die Reform des Jahres 1775 – eines der wichtigsten innenpolitischen Projekte Katharinas II. – hat dem Russischen Kaiserreich eine neue Verwaltungsstruktur verliehen: Es wurde in 40 Gouvernements eingeteilt und bekam eine neue Lokalverwaltung. Diese war insofern neuartig, als sie lokale Eliten – vor allem den Adel und die Kaufmannschaft – stärker in die Verwaltung mit einbezog und neue Aufgabenfelder der staatlichen Tätigkeit erschloss, etwa das Bildungswesen, die Armenfürsorge oder die medizinische Versorgung der Zivilbevölkerung.

Schon bald nach ihrer Machtübernahme, am 14. Oktober 1762, erließ Katharina ein Manifest, in dem der Kaiserliche Senat ausdrücklich die Erlaubnis erhielt, Ausländern die Ansiedlung im Land zu gestatten. Da die Veröffentlichung dieses ersten Manifestes nicht die erhoffte Resonanz im Ausland hatte, unterschrieb Katharina II. das Manifest vom 22. Juli 1763, mit dem sie tausenden deutschen Bauern die Ansiedlung in den Ebenen beiderseits der Wolga ermöglichte. Sie versprach den Siedlern Religionsfreiheit, Steuerfreiheit und das Verfügungsrecht über ihr Land. Man spricht in diesem Zusammenhang von den Wolgadeutschen.

Katharina führte zusammen mit Graf Sievers 1775 die groß angelegte Gouvernementsreform durch. Dank dieser Reform wurde erstmals eine einheitliche Verwaltung mit Statthalterschaften, Gouvernements und Kreisen eingeführt. Historisch betrachtet stellte sie einen wesentlichen Einschnitt in der russischen Verwaltungsgeschichte dar. Katharina gründete ab 1764 erste Volksschulen und Gymnasien in den Städten sowie Ingenieurfachschulen. Im Gegensatz zu Zar Peter dem Großen trieb sie besonders die Gründung von Volksschulen voran. In allen russischen Bezirksstädten gab es gegen Ende ihrer Regierungszeit eine Volksschule und in jeder Provinz bis auf den Kaukasus ein Gymnasium. Der Schulbesuch war freiwillig und kostenfrei. Unter der Herrschaft von Katharina stieg die Zahl der staatlichen Schulen von sechs im Jahr 1781 auf 316 im Jahr 1796. Zu diesem Zeitpunkt kamen 22 Prozent der Schüler aus dem Mittelstand, und 30 Prozent waren Bauernkinder. Katharina begründete zudem Wohlfahrtsprojekte wie die Einrichtung von Hospitälern und Obdachlosenasylen.

Katharina II. pflegte einen regen Briefwechsel mit Voltaire und Cesare Beccaria über Fragen der Gewaltenteilung und eine Reformierung des Strafrechts im Sinne der Aufklärung. Katharina II. hatte Denis Diderot schon im Jahre 1762 nach Russland eingeladen, dort sollte er die Enzyklopädie vollenden. 1765 kaufte sie ihm pro forma seine Bibliothek ab und stattete ihn mit Geld für Neuanschaffungen aus. 1773 hielt er sich für einige Monate am Hof von Sankt Petersburg auf, wohin nach seinem Tod 1784 auch die Bibliothek verbracht wurde.

1767 berief Katharina eine Kommission zur Abfassung eines Projekts für ein neues Gesetzbuch (Gesetzgebende Kommission), in die gewählte Vertreter aus allen Landesteilen berufen wurden. Aufgabe war allerdings weniger die Schaffung einer einheitlichen Rechtsprechung für die unterschiedlichen Völker des riesigen Reiches, vielmehr verfolgte die Kaiserin das Ziel, das Land besser kennenzulernen, um seine Verwaltung den unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen. Die Ergebnisse der Kommissionsarbeit sind vor allem in die Vorbereitungen der Verwaltungsreform des Jahres 1775 eingeflossen. Die Kommission selbst wurde bei Ausbruch des türkisch-russischen Krieges 1768 aufgelöst. Ein Jahr vor ihrer Auflösung verlieh sie Katharina die Titel „die Große“ und „Mutter des Vaterlandes“.

Im Toleranzedikt vom 17. Juni 1773 versprach sie die Duldung aller religiösen Bekenntnisse. Davon ausgenommen war allerdings die große Zahl von Juden, die seit der Ersten Teilung Polens ihre Untertanen waren.

Obwohl sie der Gedankenwelt der Aufklärung nahestand und Russland für die europäische Kunst und Literatur öffnete, konnte sie in ihrem politischen Alltag nur in eng gesteckten Grenzen handeln. Auch wenn Katharina nie versucht hat, die von Philosophen herausgearbeiteten politischen und gesellschaftlichen Modelle in die Realität umzusetzen, war ihre Politik deutlich vom Gedankengut der Aufklärung geprägt. Der aufgeklärte Absolutismus Katharinas II. steht in einer Reihe mit seinen westeuropäischen Pendants. Zentrale Inhalte aufgeklärt-absolutistischer Projekte kennzeichneten auch die Herrschaft Katharinas II.: Konsolidierung der Staatsgewalt und innerer Staatsausbau sowie Allgemeinwohl.

Ihrer kritischen Haltung gegenüber der Leibeigenschaft zum Trotz tat sie nur wenig, um die Verhältnisse der Bauern zu verbessern. Die Lage der Bauern verschlechterte sich während ihrer Regentschaft dramatisch, sie verloren sogar das Recht, sich über ihre Herren zu beschweren. Lediglich der Rechtsweg stand ihnen offen. Gleichzeitig stärkte sie allerdings die Privilegien des Adels, da Katharina durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen war und sich ständiger Unterstützung durch den Adel sicher sein musste.

So hatte die Kaiserin auch mit massiven sozialen Unruhen zu tun, allen voran dem Pugatschow-Aufstand (1773–1775).

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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