Meine Kinderjahre

Meine Kinderjahre.

“Meine Kinderjahre” ist ein autobiographischer Roman, der die Geschichte einer Familie erzählt, deren Mitglieder unterschiedlicher kaum sein können. Bestimmt wird ihr Leben, darunter auch das des zwölfjährigen Fontane, durch die Bedingungen in der kleinen Stadt Swinemünde. Fontane nutzte das Schreiben an diesem humorvollen Roman dazu, seine Depressionen zu überwinden und sein Leben aufzuarbeiten.

Meine Kinderjahre

Meine Kinderjahre

Format: Taschenbuch.

Meine Kinderjahre.

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Inhaltsangabe Meine Kinderjahre (aus Wikipedia):

Die Erinnerungen beginnen mit der Beschreibung der Eltern. Gegensätzlicher konnten sie kaum sein. Der Vater, ein stattlicher Mann, voll Bonhomie, dabei Phantast und Humorist, Plauderer und Geschichtenerzähler, – die Mutter schlank, zierlich, von schwarzem Haar und Augen wie Kohlen, energisch, von trockener Sachlichkeit, aber mit einer Neigung zu heftigen Temperamentsausbrüchen. In Erziehungsfragen war sie sehr unnachsichtig. Bei dem kleinsten Fehler zeigte sie die ´rasche Hand´ . Die Eltern selbst lebten mehr oder weniger ernsthaft in einer Art Dauerfehde.

Der Vater war Apotheker, damals noch ein Lehrberuf mit abschließendem Staatsexamen und besaß eine eigene Apotheke, anfangs in Neuruppin, später in Swinemünde. Spielschulden des Vaters hatten den Verkauf der Neuruppiner Apotheke notwendig gemacht. In Swinemünde konnte zu günstigen Bedingungen wieder eine Apotheke gekauft werden. Fontane war 8 Jahre alt, als die Familie nach Swinemünde zog, einem Städtchen mit ungepflasterten Straßen.

Humorvoll beschreibt Fontane das groteske Haus. Im Erdgeschoss trennte ein gepflasterter Flur zwischen Apotheke (samt Laboratorium) und den Wohnräumen. Unmittelbar darüber stieg ein fünfmal so hohes Dach auf, in dem übereinander fünf Böden lagen, voll mit Kräuterkisten und Gerümpel, darunter auch ein Rad, auf dem – aber das [war] nun schon lange her, das Jahr vorher, ehe die Franzosen ins Land kamen [also 1805] – der Scharfrichter einen Mörder vom Leben zum Tode gebracht hatte. Einige Kapitel später wird Fontane in seinen Kindheitserinnerungen die Hinrichtung eines anderen Swinemünder Mörders beschreiben, bei der die Prozedur des Räderns noch angewandt wurde, wenn auch verkürzt durch Erdrosseln.

Der große Hof hinter dem Haus und der daran anschließende, verwilderte Garten waren die schönsten Spiel- und Abenteuerplätze.

Die kleine Stadt mit ihren etwa 3500 Einwohnern [Fontane spricht von 4000] wirkte dürftig, war aber als Handels- und Schifffahrtsplatz sehr reizvoll. An der Uferbefestigung der Swine, dem Hauptmündungsarm der Oder, lagen im Winter Schiffe in drei und vier Reihen nebeneinander. Ab Frühjahr, wenn der Strom wieder eisfrei geworden war, legten über die Ostsee kommende Handelsschiffe an. Etwas außerhalb der Stadt lag das Gesellschaftshaus. Hier verkehrten Badegäste, die Honoratioren der Stadt, wurden Konzerte gegeben, Theateraufführungen veranstaltet und fanden Bälle statt. In dem kleinen Pavillon daneben war ein Spielcasino eingerichtet. Diese[s] war nur allzu oft das Wanderziel meines Vaters.

Die Oberschicht Swinemündes – eigentlich nur zwanzig Familien – war nach Art der Seestädte aufgeschlossener als in den kleinen Städten des Binnenlandes, vor allem im Vergleich mit der Mark Brandenburg. Die hier ansässig gewordenen Nordeuropäer, Schweden, Dänen, Holländer und Schotten gaben der Stadt einen internationale[n] Charakter. An Herrenabenden kam es vor, dass auf die Times Bezug genommen wurde. Von Pfahlbürgertum, von Engem und Kleinem überhaupt, existierte keine Spur.

Die prominenten Familien werden beschrieben. Daran schließen sich die Schilderungen von jahreszeitlich wiederkehrenden Ereignissen an, wie die Badesaison im Sommer und im Winter das Gänseschlachten, Schlachten eines Schweins und die Backwoche vor Weihnachten. In der kalten Jahreszeit fanden reihum Herrendiners statt, auch im Hause Fontane. Es gab Suppe, Fisch, danach regelmäßig Teltower Rübchen und Spickgans, gefolgt von einem ungeheueren Braten und zum Schluss eine süße Speise samt Früchten, Pfefferkuchen und Königsberger Marzipan. Nichts weiter. Einfach sei die Kost gewesen und dabei stabil. Nach der Suppe wurde Sherry gereicht, später trank man Rotwein von mäßigem Preise und gegen Ende Kaffee. Bei Tisch glänzte Fontanes Vater mit seinem Plaudertalent und mit historischen Anekdoten. Sein Steckenpferd waren Napoleon und seine Marschälle. Als Unterhalter richtete er sich in der Wahl der Themen mehr nach seinen Bedürfnissen, als nach denen seiner Gäste, was man ihm aber gern durchgehen ließ.

Das vorletzte Kapitel beschreibt Unternehmungen und Raufereien des zwölfjährigen Fontane unter den Swinemünder Straßenjungen. Das Schlusskapitel widmet sich dem letzten Halbjahr in Swinemünde. Es wird als freudlos und bedrückend geschildert wegen vielerlei kleiner Ärgernisse. Anfang 1832 reisen Theodor Fontane und seine Mutter mit der Postkutsche nach Neuruppin. Die Fahrt zieht sich über drei Tage hin. Er wird Pensionsgast in einem Predigerhause und tritt in das Ruppiner Gymnasium ein. Hier enden Fontanes Aufzeichnungen über seine Kinderjahre.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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