Nero

Nero.

Ecksteins Roman stellt sich der Aufgabe, den Lesern zu schildern, wie und durch welche Momente sich der ursprünglich so milde, unverdorbene, groß und edel veranlagte Nero in das übermenschliche Ungeheuer verwandelt hat, von dem uns die alten Autoren so unbegreifliche Dinge erzählen. Spannend und authentisch erzählt gehört dieser biographische Roman zu den großen Werken historischer Romane.

Nero

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Format: Taschenbuch.

Nero.

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Nero im Urteil der Nachwelt (aus Wikipedia):

Nero ist einer der umstrittensten Kaiser der römischen Geschichte. Während antike Autoren ihm durchaus positive Seiten abgewannen, überwog schon bald nach seinem Tod die Ablehnung der Politik und insbesondere der Persönlichkeit Neros. Die Senatorische Geschichtsschreibung, wie Sueton und Tacitus, deren Werke neben Cassius Dio die wichtigsten Quellen zum Leben des Kaisers darstellen, gab ihrer Verachtung offen Ausdruck. Bei Aurelius Victor werden die ersten Jahre des Prinzipats als sehr positiv gezeichnet, bevor Nero „Scham und Ekel“ erregte. Petronius und Lucan erwähnen den Kaiser kurz in ihren Werken; für eine Charakterisierung reichen die Stellen allerdings nicht.

Umstritten ist bis heute nicht nur die Rolle, die Seneca als Lehrer und Berater einnahm, sondern auch die Bewertung seiner Schriften. In (ad Neronem Caesarem) de clementia zeigt der Philosoph den Kaiser indirekt als gütigen Herrscher, auf dessen Entwicklung man hoffen kann. Da Seneca jedoch direkt durch die Erziehung Neros und indirekt durch seine Position am Hof in die Regierung eingebunden und damit vom Princeps abhängig war, ist die Neutralität seiner Angaben fraglich. Auf der anderen Seite lässt sich anführen, dass Seneca seinem Schüler nicht die positive Seite der Milde dargestellt hätte, wenn er nicht vom Nutzen und damit von Neros Beeinflussbarkeit im besseren Sinne überzeugt gewesen wäre.

Die in den meisten Quellen ausgedrückte Verachtung hatte ihren Grund teils in der Abneigung der Römer gegen Neros Vorliebe für alles Griechische, teils – etwa bei Tacitus – in der Ablehnung des Kaisertums überhaupt, als dessen Entartung Neros Herrschaft erschien. Ein weiterer Grund waren Neros unberechenbare Handlungen, wie die Familienmorde, die Hinrichtungswellen oder unterstützten Selbstmorde, sowie seine Vernachlässigung des Staates und seine Haltung gegenüber dem Senat. Andererseits gehörte Nero, vermutlich zur Unzufriedenheit des Militärs, zu den insgesamt drei römischen Kaisern, die die Pforten des Janustempels zum Zeichen des äußeren Friedens schlossen.

Christliche Autoren späterer Jahrhunderte, die Nero schon wegen der Hinrichtung ihrer Glaubensbrüder nach dem Brand von Rom verurteilten, prägten endgültig das Bild des Kaisers als größenwahnsinnigem Tyrannen. Im Mittelalter galt er geradezu als Verkörperung des Antichristen. Dieses Bild des Tyrannen – das nicht nur in späteren christlichen, sondern auch schon in den ältesten heidnisch-antiken Quellen vorzufinden ist – überwiegt bis heute. Einige Autoren haben in jüngster Zeit eine Rehabilitierung Neros als humanistischer Herrscher versucht. Dabei wurde vor allem das Augenmerk auf die Dreigliederung der römischen Gesellschaft in Kaiser, Aristokratie und Volk gelegt. Den nachdrücklichsten Versuch Nero zu rehabilitieren machte Massimo Fini in seiner 1994 erschienen, nicht wissenschaftlichen Biografie mit dem eindeutigen Untertitel Zweitausend Jahre Verleumdung.

Nero verfolgte eine eher volkstümliche Politik, was auch durch Äußerlichkeiten gezeigt wurde. So war er zum Beispiel Anhänger der „Grünen“, einer von vier klassischen Mannschaften beim Wagenrennen, die auch bei der Plebs beliebt waren. Seine künstlerischen Darbietungen und die Teilnahme an Wettfahrten verstärkten Neros populären Ruf. Die Annäherung des Kaisers an das Volk führte in Aristokratie und Patriziat zu einer schlechten Beurteilung. Quellen aus dem Stand der Plebejer existieren nicht beziehungsweise sind nicht überliefert. Bemerkenswert ist, dass nach Neros Tod das Volk in Rom die wieder gewonnene Freiheit feierte, doch schon bald nach seiner Bestattung auf Staatskosten sein Grab besucht und mit Blumen geschmückt wurde. Bei den Parthern wurde Nero als guter Princeps verehrt, und gerade in den östlichen Provinzen tauchten in den folgenden Jahren immer wieder falsche Neros auf, die dem Gerücht, er lebe noch und werde wiederkommen, neue Nahrung gaben oder daraus resultierten.

Die moderne Forschung sieht in den (ersten) fünf Jahren seiner Regierung eine reformorientierte, änderungswillige Periode, in der das Verhältnis zwischen Nero und seinen Beratern Burrus und Seneca ausschlaggebend war. Sogar Neros Vorliebe für künstlerische Vergnügen hatte einen positiven Aspekt: So viel Zerstreuung und Aufmerksamkeit waren dem stadtrömischen Volk lange nicht zuteilgeworden. Die zusätzlichen Getreidelieferungen sorgten für relativen Wohlstand, die Veteranen und Prätorianer waren mehr als nur gut versorgt. Der Bruch in den Jahren 59 und 62 und die Dekadenz bis zur Tyrannei der folgenden Regierungszeit lassen sich kaum nachvollziehen, ohne dem Princeps von Beginn an einen lasterhaften Charakter zu unterstellen. Mit dem Rückzug der Berater und Staatslenker der ersten Stunde und mit der Ermordung Agrippinas entfaltete sich Neros ‚dunkle‘ Seite mehr und mehr. Mit der Bestärkung und Beeinflussung durch Tigellinus fühlte der Kaiser sich vermutlich immer wohler in seiner Rolle als Schauspieler und Sänger und entwickelte sich zu einem Tyrannen. Die Konsequenz davon war die Vernachlässigung der Staatsgeschäfte mit extremer Schuldenaufnahme.

 

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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