Parzival

Parzival.

Parzival von Wolfram von Eschenbach ist ein Versroman der mittelhochdeutschen höfischen Literatur, der vermutlich im ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts entstand. Das Werk umfasst etwa 25.000 paarweise gereimte Verse und wird in 16 Bücher gegliedert. In kunstvoll verzahnten Handlungssträngen einer Doppelromanstruktur werden die Aventiuren erzählt, die abenteuerlichen Geschicke zweier ritterlicher Hauptfiguren – einerseits die Entwicklung des Titelhelden vom Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig, andererseits die gefahrvollen Bewährungsproben für den Artusritter Gawan.

Parzival

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Format: Taschenbuch.

Parzival.

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Geschichte und Struktur des Parzival (aus Wikipedia):

Unter den Versromanen der mittelhochdeutschen Literatur ragt Wolframs wilde maere – von Gottfried von Straßburg im ‚Literaturexkurs‘ des Tristan polemisch abwertend so genannt – in mehrfacher Hinsicht heraus:

Mit seiner komplexen Sinnstruktur und der aufwendigen erzählerischen Komposition ist der Parzival von vornherein keine ‚leichte Lektüre‘; dennoch kann dem Werk mit über 80 überlieferten Textzeugnissen eine einzigartige Wirkungsgeschichte schon im Mittelalter nachgesagt werden. Joachim Bumke (siehe unten: Literatur) spricht von einer „literarischen Sensation“, die das Werk gewesen sein müsse, so häufig zitiert und kopiert wie kein anderes im 13. Jahrhundert.
Die Einteilung in 16 Bücher und 827 Abschnitte zu 30 Versen ist der ersten kritischen Edition Karl Lachmanns (1793–1851) von 1833 zu verdanken. Diese Edition ist bis in die Gegenwart gültig und unersetzt geblieben. Zuvor hatte Christoph Heinrich Myller, ein Schüler Johann Jacob Bodmers, einen Editionsversuch unternommen. Ludwig Tiecks Vorhaben von 1801, den Parzival Wolframs zu editieren, wurde nicht verwirklicht.
Wolfram verarbeitet alle geläufigen Problemstellungen seiner literarischen Epoche (vor allem Minne-Problematik, Aventiure-Forderungen, Geeignetsein zum Herrscher, religiöse Determiniertheit) – teilweise kritisch ironisierend, teilweise für seine Zeit neuartig zuspitzend; dem Roman kommt damit exemplarische Bedeutung für die Themenkomplexe der höfischen Literatur insgesamt zu.
Der Autor verfolgt parallel zum Hauptgeschehen um Parzival eine Vielzahl von weiteren Handlungssträngen. In immer neuen ‚Würfelwürfen‘ (schanzen, Parz. 2,13 – Metapher Wolframs im Prolog des Parzival in Bezug auf sein eigenes narratives Verfahren) spielt er die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Probleme, vor die sich Parzival gestellt sieht, mit anderen Protagonisten durch und entfaltet die Romanhandlung so zu einer umfassenden Anthropologie.
Wolfram selbst war sich bewusst, dass seine oft sprunghafte, bildreich assoziierende Erzählweise neu und ungewöhnlich war; er vergleicht sie mit dem ‚Hakenschlagen eines Hasen auf der Flucht vor Ignoranten‘ (tumben liuten, Parz. 1,15 ff) und betont damit, wiederum gegenüber Gottfried, der dieselbe Metapher spöttisch abwertend verwendet, selbstbewusst seine auffällige sprachkünstlerische Formkraft und inhaltliche sowie thematische Phantasie. Auffällig und ungewöhnlich für einen mittelalterlichen Autor ist das souveräne Neuarrangement des vorgefundenen Stoffes durch Wolfram. Die Bearbeitung geschieht gemäß eigenen literarischen Ideen und Intentionen.

Der Parzival folgt einer Doppelromanstruktur mit einem langen Prolog. Nach den ersten beiden Büchern, die sich der Vorgeschichte der Haupthandlung widmen, also den Abenteuern von Gahmuret, Parzivals Vater, beginnt Wolfram von der Kindheit seines Protagonisten zu erzählen. Es folgt später der Wechsel zur Gawan-Handlung, die durch den Besuch Parzivals beim Einsiedler Trevrizent unterbrochen und anschließend wieder aufgenommen wird. Der Inhalt der beiden letzten Bücher ist Parzival gewidmet.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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