Über Deutschland

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“Über Deutschland” wurde 1810 fertiggestellt, jedoch sofort nach dem Druck von der napoleonischen Zensur verboten, samt Manuskript konfisziert und eingestampft. Denn es zeigte den Franzosen ein (stark idealisiertes) Deutschland als Kontrast und teilweise auch als Vorbild für ihr militaristisches und zentralistisches, von Napoleon diktatorisch regiertes und mundtot gemachtes eigenes Land jener Jahre. Das Bild eines regionalistisch vielfältigen, musik-, philosophie- und literaturbegeisterten, gefühls- und phantasiebetonten, mittelalterlich-pittoresken, allerdings auch etwas rückständigen und harmlosen Deutschlands, das Madame de Staël so entwarf, sollte nach 1815 jahrzehntelang die Sicht der französischen Eliten prägen. Die Bezeichnung Deutschlands als “Land der Dichter und Denker” ist auf dieses Werk zurückzuführen.

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Format: Taschenbuch.

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Germaine de Staels letzte Jahre (aus Wikipedia):

De l’Allemagne wurde 1810 fertiggestellt, jedoch sofort nach dem Druck von der napoleonischen Zensur verboten, samt Manuskript konfisziert und eingestampft. Denn es zeigte den Franzosen ein stark idealisiertes Deutschland als Kontrast und teilweise auch als Vorbild für ihr militaristisches und zentralistisches, von Napoleon diktatorisch regiertes und mundtot gemachtes eigenes Land jener Jahre. Das Bild eines regionalistisch vielfältigen, musik-, philosophie- und literaturbegeisterten, gefühls- und phantasiebetonten, mittelalterlich-pittoresken, allerdings auch etwas rückständigen und harmlosen Deutschlands, das Madame de Staël so entwarf, sollte nach 1815 jahrzehntelang die Sicht der französischen Eliten prägen. Die Bezeichnung Deutschlands als „Land der Dichter und Denker“ geht auf De l’Allemagne zurück.

Die Jahre 1810–1812 verbrachte Mme de Staël überwiegend in Coppet, wo sie praktisch unter Hausarrest stand. Bei einem Aufenthalt im nahen Genf verliebte sich ein jüngerer, kriegsversehrter Offizier in sie, John Rocca, von dem sie 1812 ein fünftes Kind, Louis Alphonse, bekam und den sie 1816 heimlich heiratete. In Coppet begann sie 1811 an ihren Memoiren zu schreiben, die aber erst postum als Dix années d’exil (= Zehn Jahre Exil) erschienen. Daneben arbeitete sie an anderen Schriften.

Im Mai 1812 − kurz nach der letzten Entbindung − brach sie unerlaubt zu einer langen Reise auf, die sie offenbar als Propagandamission gegen Napoleon verstand, der gerade auf dem Höhepunkt seiner Macht angelangt war. Über Österreich, das 1809 widerwillig napoleonischer Satellitenstaat geworden war, reiste sie nach Russland, das ebenfalls widerwillig Frieden geschlossen hatte, aber während sie dort war, von Napoleons Truppen überfallen wurde. Als Mitteleuropa sich daraufhin in einen Kriegsschauplatz verwandelte, ging sie ins neutrale Schweden, in dessen Armee ihr Sohn Albert Offizier geworden war. Hier verbrachte sie als Gast des Kronprinzen Karl Johann den Winter und versuchte dabei, gegen Napoleon Stimmung zu machen.

Aus Schweden reiste sie im Mai 1813 nach London, wo sie bald nach ihrer Ankunft die Nachricht erhielt, dass Albert in einem Duell ums Leben gekommen war. In London blieb sie kriegsbedingt fast ein Jahr. Sie ließ ihr Buch De l’Allemagne drucken, von dem Schlegel einen Satz Korrekturfahnen gerettet hatte, und begann ihre Schrift Considérations sur les principaux événements de la Révolution française (= Betrachtungen über die Hauptereignisse der Französischen Revolution, gedruckt 1818). Zugleich war sie Mittelpunkt eines regen gesellschaftlichen Lebens.

Noch mehr Aufmerksamkeit erlangte sie in Paris, als sie im Mai 1814 nach der Niederlage und Abdankung Napoleons dorthin zurückkehrte und wie eine Fürstin Hof hielt. Die „hundert Tage“ Napoleons, vom März bis Juni 1815, verbrachte Madame de Staël einmal mehr in Coppet. Im September ging sie nach Paris zurück und schloss sich demonstrativ dem neuen König Ludwig XVIII. an. Zum Dank erhielt sie von ihm die zwei Millionen Francs erstattet, die sein älterer Bruder Ludwig XVI. während der Revolutionszeit von ihrem Vater geliehen hatte.

1816 verheiratete sie in Pisa ihre Tochter Albertine mit dem Herzog Achille-Léon-Victor de Broglie und wurde damit zur Stammmutter einer ganzen Reihe bedeutender französischer Persönlichkeiten dieses Namens bzw. aus dieser Familie. Im Februar 1817 erlitt sie, knapp 51-jährig, in Paris einen Schlaganfall, der sie halbseitig lähmte und im Juli ihren Tod bewirkte.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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