Wilhelm Tell

Wilhelm Tell.

Wilhelm Tell ist das letzte Drama Friedrich Schillers und behandelt den Stoff des Schweizer Nationalmythos um Wilhelm Tell und den Rütlischwur. Das Drama in fünf Aufzügen wurde erstmals 1804 in Weimar aufgeführt.

Wilhelm Tell

Wilhelm Tell

Format: Taschenbuch.

Wilhelm Tell.

Taschenbuch-Format I unter anderem erhältlich bei amazon.de, thalia.de, hugendubel.de,  …

Taschenbuch-Format II erhältlich bei amazon.de.

 

Rezeption des Wilhelm Tell (aus Wikipedia):

Schiller stellt in seiner Interpretation den individuellen und kollektiven Freiheitskampf der innerschweizerischen Einheimischen gegen die brutale Willkürherrschaft der habsburgischen Vögte dar. Ein Aspekt ist dabei der Schritt des Titelhelden aus seiner natürlichen Unschuld, in die er nach dem Tyrannenmord nicht wieder zurückkehren kann. Während Tell zu Anfang des Stückes intuitiv handelt und seine Handlungen eher wortkarg erläutert, wird er im fünften und letzten Aufzug zu einer fast schon philosophischen Gestalt. Schon im 19. Jahrhundert wurde dieser Aufzug allerdings entweder stark gekürzt oder gar nicht gespielt, da gemäß der seit Ludwig Börne herrschenden Lesart Schiller hier eine problematische Auffassung der Befreiung zum Ausdruck bringe. Der Titelheld hätte ihrgemäß anstatt des Apfelschusses gleich auf den Landvogt schießen und so den „Heldentod“ in Kauf nehmen sollen – eine Auffassung, die für den Zeitgeist nach 1815 typisch ist.

Im „Dritten Reich“ wurde das Stück zunächst in die NS-Propaganda integriert. Propagandaminister Goebbels pries es in den ersten Jahren als „Führerdrama“, und es wurde entsprechend häufig aufgeführt. Die Hauptfiguren Tell und Werner Stauffacher wurden als ideale Führerpersönlichkeiten interpretiert, Tellzitate fanden sich in den meisten Lesebüchern. Schillers Motiv des gerechtfertigten Tyrannenmords, der Beifall des deutschen Theaterpublikums an den „unpassenden“ Stellen sowie auch mehrere Attentate auf Hitler (verübt u. a. von dem Schweizer Maurice Bavaud) scheinen jedoch zu einer völligen Abkehr der Nazis von dem Tellmythos geführt zu haben; die Änderung der Einstellung war so dramatisch, dass das Stück am 3. Juni 1941 auf Anweisung Hitlers zur Aufführung und für den Schulunterricht verboten wurde. 1941 war auch das Jahr, in dem die offizielle Schweiz das 650-jährige Bestehen der Eidgenossenschaft feierte. Damals wurde oft Bezug auf Schillers „Wilhelm Tell“ genommen; so führte die Tellspielgesellschaft Altdorf am 1. August die Rütlischwurszene auf dem Rütli auf. Diese Bezugnahme auf Schillers Stück als Darstellung eines Einzelgängers, der Aufstand und Unabhängigkeit seines Landes durch ein Attentat auf den Fronvogt auslöst, trug vermutlich dazu bei, dass es unter Hitlers Diktatur unerwünscht wurde.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

Dieser Beitrag wurde unter Meisterwerke der Literatur, S, Schiller-Friedrich veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.