Der Rosenkavalier

Der Rosenkavalier.

Der Rosenkavalier von Richard Strauss wurde 1911 in Dresden uraufgeführt. Neben dem Libretto der Oper enthält dieser Band weitere Abhandlungen zur Geschichte des Tristan, der Oper im Allgemeinen, sowie eine Inhaltsangabe.

Der Rosenkavalier

Der Rosenkavalier

Format: Taschenbuch.

Der Rosenkavalier.

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Gestaltung des Librettos (aus Wikipedia):

Hofmannsthals Libretto zum Rosenkavalier lehnt sich an den Roman Die Abenteuer des Chevalier Faublas von Jean-Baptiste Louvet de Couvray und Molières Komödie Der Herr aus der Provinz (Monsieur de Pourceaugnac) an.

Die handelnden Personen hat Hofmannsthal als dramatische Figuren geschaffen, sie stehen dem Menschen näher als der Theaterfigur herkömmlicher Art. Die Personen entstammen dem französischen Roman und haben Vorbilder in den Figuren der italienischen Commedia dell’arte. Sie sind aber nicht mehr nur reine Typen wie dort und stehen außerdem in einem engen Beziehungsgeflecht. Die Menschennähe der Hofmannsthalschen dramatischen Figuren spricht daher den Zuschauer sehr stark an und lässt ihn mitfühlen. Hofmannsthal schildert später in einer Rückschau die Anfänge des Rosenkavalier folgendermaßen: „Die Gestalten waren da und agierten vor uns, noch ehe wir Namen für sie hatten: der Buffo, der Alte, die Junge, die Dame, der ‚Cherubin‘. (…) Aus dem ewig typischen Verhältnis der Figuren zueinander entsprang die Handlung, fast ohne daß man wußte, wie.“ (Der Rosenkavalier. Zum Geleit, 1927)

„Einer braucht den andern, nicht nur auf dieser Welt, sondern sozusagen auch im metaphysischen Sinn. (…) Sie gehören alle zueinander, und was das Beste ist, liegt zwischen ihnen: es ist augenblicklich und ewig, und hier ist Raum für Musik“, schreibt Hofmannsthal im „Ungeschriebenen Nachwort zum Rosenkavalier“ (1911). Hofmannsthal schuf jedoch menschennahe Figuren mit menschlichen Zügen, mit Humor, mit einem gewissen Schicksal, mehr als er vielleicht selbst ahnte, durch seine Sprachkunst, die er den Figuren in den Mund legt. Daher steht der Zuschauer der Handlung und den Figuren nicht gleichgültig gegenüber. Man nimmt als Zuschauer Anteil am Bühnengeschehen, wie nur bei ganz wenigen Stücken. Darin mag das Geheimnis des Erfolgs und der Liebe der Zuschauer diesem Meisterwerk der Musikbühne gegenüber bestehen. Hofmannsthal erfand für dieses Stück eine eigene Sprache, die dem wienerischen Dialekt nahesteht. Der Text selbst gehört heute zur Weltliteratur, und das ist unter den Texten für die Musikbühne sehr selten.

Hofmannsthal betonte auch, dass der Text nicht versuchen wolle, die historische Zeit des Rokoko wieder auferstehen zu lassen; vielmehr sei „mehr von der Vergangenheit in der Gegenwart als man ahnt“ (ebd.) „Dahinter war der geheime Wunsch, ein halb imaginäres, halb reales Ganzes entstehen zu lassen, dies Wien um 1740, eine ganze Stadt mit ihren Ständen, die sich gegeneinander abheben und miteinander mischen, mit ihrem Zeremoniell, ihrer sozialen Stufung, ihrer Sprechweise oder vielmehr ihren nach den Ständen verschiedenen Sprechweisen, mit der geahnten Nähe des großen Hofes über dem allen, mit der immer gefühlten Nähe des Volkselementes“ (Zum Geleit).

Der Rosenkavalier ist also durchaus ein Gegenwartsstück, bezogen auf das Österreich der Zeit um 1910. Es lässt sich als Kritik auf die Sitten der Donaumonarchie lesen – der Hofmannsthal selbst aber doch anhing – oder als eine Apologie des heiligen Ehestandes: Im Stück verborgen liegt eine konservative Tendenz, die Verkommenheit des Ehebrechers und Lüstlings zu entlarven und zu demontieren, um am Schluss die eheliche Liebe triumphieren zu lassen. Sophie betet vor der Ankunft des Barons zu Gott: „Die Mutter ist tot und ich bin ganz allein. Für mich selber steh ich ein. Aber die Ehe ist ein heiliger Stand“. Das Verhältnis zwischen Liebesrausch und ehelicher Bindung ist im Stück selbst nicht so eindeutig, wie es den Anschein hat; der junge Octavian trägt auch gewisse Züge des Lüstlings Baron Ochs; Sophie ist keine keusche Braut, sondern lässt sich verführen, obwohl sie zur Ehe versprochen wurde. Ob die Ehe zwischen Sophie und Octavian am Ende tatsächlich geschlossen wird, bleibt offen. Hofmannsthal selbst machte einmal die Aussage, was er über die Ehe zu sagen habe, habe er in seinen Komödien gesagt. Für ihn war die Ehe das christliche Sakrament.

Ein weiterer Ansatz ist das Faktum „Zeit“. Hofmannsthal lässt die Feldmarschallin über die Zeit reflektieren, wie sie dahinfließt und was sie bewirkt, im Schicksal des Menschen und im Menschen selbst.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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