Die Schlachten während der sowjetischen Invasion Polens

Die Schlachten während der sowjetischen Invasion Polens

Die Invasion Polens durch die Sowjetunion dauerte vom 17. September bis zum 6. Oktober 1939. Das vorliegende Werk beleuchtet die wichtigsten militärischen Auseinandersetzungen der beiden kriegsführenden Staaten, darunter u.a. die Schlachten um Sarny, Vilnius, Husynne, Grodno, Wladypol, Schazk und Wytyczno.

Die Schlachten während der sowjetischen Invasion Polens

Die Schlachten während der sowjetischen Invasion Polens.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Schlachten während der sowjetischen Invasion Polens.

ISBN: 9783849654351 (eBook)

ISBN: 9783849669119 (Taschenbuch)

 

Auszug aus “Die Schlacht um Vilnius”

 

Vilnius, damals Hauptstadt der Woiwodschaft Wilno (Provinz oder Region), war ein wichtiges Industriezentrum im Nordosten Polens und die sechstgrößte Stadt des Landes. Obwohl administrativ dem III. Militärkorps in Grodno unter Józef Olszyna-Wilczyński unterstellt, war die Stadt auch ein wichtiges Garnisons- und Mobilmachungszentrum. In der Vorkriegszeit beherbergte die Stadt die gesamte 1. Infanteriedivision “Legion” sowie das Hauptquartier und das 4. Ulanenregiment der Kavalleriebrigade “Wileńska”. Die Sicherung aus der Luft erfolgte durch das Gros des polnischen 5. Luftregiments, das auf dem nahegelegenen Flugplatz von Porubanek (dem heutigen Kirtimai) stationiert war. Darüber hinaus war die Stadt Vilnius ein Mobilmachungszentrum für die polnische 35. Infanteriedivision.

Vor Kriegsausbruch war die 1. Division heimlich mobilgemacht und nach Różan im Norden Masowiens verlegt worden. Die Kavalleriebrigade “Wileńska” folgte bald darauf und verließ die Stadt in den ersten Septembertagen 1939 in Richtung Piotrków Trybunalski. Die Einheiten der Luftwaffe wurden der “Armia Modlin” und der Gruppe “Narew” angeschlossen, die gegen die deutschen Einheiten kämpften, die versuchten, aus Ostpreußen durchzubrechen. Am 7. September war die 35. Division vollständig mobilgemacht und nach Lwiw (heute in der Ukraine) transportiert worden; die Stadt war wehrlos.

Der Militärkommandant der Stadt, Oberst Jarosław Okulicz-Kozaryn, entschied, dass er im Falle eines Angriffs durch deutsche oder sowjetische Streitkräfte nicht über ausreichende Kräfte für eine erfolgreiche Verteidigung verfügte und daher nur die Evakuierung von Zivilisten in das neutrale Litauen genehmigen könne (dies wurde auch, wenn auch nicht sehr deutlich, von General Józef Olszyna-Wilczyński, Kommandeur des dritten Militärbezirks, zu dem Vilnius gehörte, erkannt). [2]

Am 17. September besaß die Stadt 14000 Soldaten und Freiwillige der Miliz, aber nur 6500 davon waren bewaffnet. Vor der Schlacht stieg die Zahl der bewaffneten Soldaten leicht an, da einige desorganisierte Einheiten eintrafen, aber gleichzeitig sank die Zahl der unbewaffneten Freiwilligen, da Okulicz-Kozaryn anordnete, dass diese sich nicht an Feindseligkeiten beteiligen durften. Vor der Ankunft der Sowjets bestanden die polnischen Streitkräfte aus rund zehn Infanteriebataillonen, die von etwa fünfzehn leichten Artillerie- und Panzerabwehrkanonen, sowie fünf Flakgeschützen unterstützt wurden. Die Verteidiger besaßen auch rund vierzig Maschinengewehre.

Am 18. September befahl der Kommandeur der weißrussischen Front, Comandarm (etwa ein General), Michail Kowaljow, die Eroberung von Vilnius durch Teile der 3. und 11. Armee. Die 3. Armee stellte die 24. Kavalleriedivision und die 22. und 25. Panzerdivisionen unter Combrig (etwa Brigadegeneral) Pjotr Akhlyustin ab, um aus dem Nordosten vorzurücken, während die 11. Armee die 36. Kavalleriedivision und die 6. gepanzerte Division unter Combrig Semyon Zybin delegierte, um aus dem Südosten anzugreifen. Ihre Aufgabe war es, die Stadt bis zum Abend des 18. September einzunehmen; aufgrund logistischer Schwierigkeiten und einer Überschätzung der polnischen Verteidigungsanlagen wurde die Operation jedoch mit dem Ziel überarbeitet, die Stadt bis zum Morgen des 19. September zu erobern.

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