Emilia Galotti

Emilia Galotti.

Emilia Galotti, ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen, gehört ohne Zweifel zu den Meisterwerken von Gotthold Ephraim Lessing. Das Drama der Aufklärung setzt sich mit den Konflikten zwischen dem willkürlichen Herrschaftsstil des Adels und der neuen aufgeklärten Moral des Bürgertums auseinander. Aus dieser teilweise explosiven Stimmung zieht das Stück seine Brisanz.

Emilia Galotti

Emilia Galotti

Format: Taschenbuch.

Emilia Galotti.

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Inhaltsangabe:

Die Handlung, die an sich nicht kompliziert ist, folgte der Virginia-Geschichte in Livius’ römischer Geschichte oder doch ihrem ersten Teil.

Der Prinz von Guastalla, der sich in Emilia Galotti verliebt hat, erfährt, dass sie noch am selben Tag den Grafen Appiani heiraten soll. Marinelli, der Kammerherr des Prinzen, lässt sich freie Hand geben, das Problem aus der Welt zu schaffen, und sorgt für die Ermordung Appianis und die Entführung Emilias. Von der ehemaligen Mätresse des Prinzen, der Gräfin Orsina, erfährt Emilias Vater, Odoardo, von dem Komplott, wenn auch zu spät; er versucht, seine Tochter zu befreien, und als das nicht gelingt, ersticht er sie auf ihren eigenen Wunsch, um ihre Tugend zu bewahren.

Der zweite Teil von Livius’ Erzählung, in dem der Tod Virginias einen erfolgreichen Aufstand des Volks gegen den Tyrannen Appius Claudius auslöst, hat in Lessings Stück keine Entsprechung.

I. Aufzug (frühmorgens im Residenzschloss)

Prinz Hettore Gonzaga bearbeitet Bittgesuche. Eines bewilligt er wegen einer Namensgleichheit mit seiner Wunschgeliebten Emilia Galotti. Einen Brief seiner Mätresse Orsina legt er ungelesen beiseite.

Sein Hofmaler Conti bringt zwei Bilder: das vom Prinzen in Auftrag gegebene Porträt dieser Mätresse und das Duplikat eines von Vater Galotti bestellten Bildes von Emilia. Er entlohnt den Maler fürstlich.

Sein Kammerherr Marinelli informiert ihn von der Hochzeit Emilias mit dem Grafen Appiani, die noch am gleichen Tag vollzogen werden soll. Der Prinz gibt Marinelli freie Hand, dies zu verhindern.

Er selbst beschließt, zusätzlich Emilia während deren Gottesdienstbesuchs anzusprechen.

Sein Rat Rota verhindert die unüberlegte Unterzeichnung eines Todesurteils.

II. Aufzug (wenig später in der Stadtvilla der Galottis)

Odoardo Galotti kontrolliert bei einem kurzen Besuch in der Stadt die Hochzeitsvorbereitungen seiner Frau Claudia. Er missbilligt, dass Emilia allein zur Kirche gegangen ist. Währenddessen erfragt Marinellis Handlanger Angelo von seinem ehemaligen Spießgesellen Pirro, der inzwischen im Dienst der Galottis steht, den Weg der Hochzeitsgesellschaft zum Trauungsort.

Claudia erzählt ihrem Ehemann von dem Entzücken des Prinzen über Emilia auf einem abendlichen Fest; Odoardo ist entsetzt darüber. Er bricht auf, um seinen zukünftigen Schwiegersohn zu besuchen und anschließend auf sein Landgut, den Ort der Trauung, zurückzukehren.

Emilia stürzt in das Zimmer und berichtet ihrer Mutter, dass der Prinz sie in der Kirche angesprochen habe. Claudia beruhigt sie mit der Erklärung, es handele sich nur um höfische Galanterie.

Appiani erscheint und äußert seine Bewunderung für seinen Schwiegervater; Emilia beschreibt ihm ihre Hochzeitskleidung.

Marinelli fordert den Bräutigam zu einem sofortigen Dienst für den Prinzen auf, den Appiani wegen seines Hochzeitstermins ablehnt; Marinelli reizt ihn zu einer Beleidigung; eine Duell-Aufforderung Appianis verweigert er.

III. Aufzug (nachmittags im Lustschloss Dosalo)

Marinelli informiert den Prinzen von seinem Misserfolg bei Appiani. Er weiht ihn in Teile seiner Intrige ein. In Hörweite des Lustschlosses fallen Schüsse.

Der Bandit Angelo berichtet ihm von dem gelungenen Überfall: Appiani sei tot, ein Bandit ebenfalls.

Der Prinz und Marinelli beobachten, wie Emilia auf das Schloss zueilt.

Emilia will zurück zum Tatort, um mit ihrer Mutter und ihrem Bräutigam zusammen zu sein; Marinelli verhindert dies.

Der Prinz bittet sie um Entschuldigung für sein morgendliches Verhalten in der Kirche und führt die sich sträubende Emilia in einen Nebenraum.

Ein Diener kündigt Marinelli die Ankunft von Claudia an; der Kammerherr befiehlt ihm, das sie begleitende Volk wegzuschicken.

Claudia konfrontiert Marinelli mit ihrem Durchschauen wesentlicher Zusammenhänge, die zum Überfall auf die Hochzeitskutsche, zum Tod des Bräutigams und zur Entführung ihrer Tochter geführt haben; sie bezichtigt ihn des Meuchelmordes und der Kuppelei im Auftrag des Prinzen. Emilia und Claudia erkennen sich an ihren Stimmen; sie eilt zu ihrer Tochter.

IV. Aufzug (nachmittags im Lustschloss Dosalo)

Prinz und Marinelli streiten, wer von den beiden den Intrigen-Erfolg verdorben hat.

Orsina wird angekündigt; Marinelli verspricht dem Prinzen, sie zu entfernen.

Orsina analysiert mit der Hilfe von Marinellis Informationen ihre Lage und besteht auf dem Empfang durch den Prinzen. Dieser weist sie aus dem Schloss und befiehlt Marinelli zu sich.

Marinelli lässt sich von Orsina entlocken, dass Emilia Galotti beim Prinzen ist. Da Spione Orsinas die Kirchenbegegnung der beiden beobachtet haben, bezichtigt Orsina ihn des Mordes an Appiani; sie wolle dies an die Öffentlichkeit bringen.

Odoardo bittet Marinelli, ihn zu Claudia und Emilia zu bringen; Marinelli verzögert dies.

Orsina überzeugt Odoardo von der prinzlichen Schuld an Appianis Tod und der Entführungsintrige; Odoardo demonstriert seine Absicht, den Prinzen zu töten; Orsina gibt ihm dafür einen Dolch.

Claudia bestätigt Behauptungen Orsinas zum Tathergang und schildert Emilias Zustand. Orsina erfüllt seine Bitte, Claudia in die Stadt zurückzubringen.

V. Aufzug (nachmittags im Lustschloss Dosalo)

Der Prinz erläutert Marinelli die Schwierigkeit, Emilia ihrem Vater vorzuenthalten; Marinelli verspricht ihm eine neue Intrige.

Odoardo korrigiert sein positives Bild von Orsina und nimmt sich vor, alleine seine Tochter zu retten.

Er nennt Marinelli seine Absicht, Emilia aus der Residenz zu entfernen; Marinelli deutet einen Hinderungsgrund an.

Angesichts dessen kehrt Odoardo zu seinem Plan, den Prinzen zu töten, zurück.

Der Prinz entscheidet im Sinn von Marinellis Intrigenplan, die Familienmitglieder voneinander zu trennen; Odoardo bittet darum, Emilia zuvor noch einmal allein sprechen zu können.

Aus Misstrauen, dass Emilia im Einverständnis mit dem Prinzen stehen könnte, will er Dosalo verlassen; ihr Erscheinen lässt diesen Vorsatz unausgeführt.

Sie erörtern verbliebene Handlungsmöglichkeiten; Emilia bringt Odoardo dazu, sie zu töten.

Odoardo fordert vom Prinzen, ihm gegenüber sein Richteramt wahrzunehmen. Der Prinz verbannt Marinelli vom Hof.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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