Essentielle Schriften

Essentielle Schriften – Hippolytus von Rom

Obwohl zu Lebzeiten so berühmt, ist von Hippolytus nur wenig bekannt beziehungsweise überliefert. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts war er zweifellos das gelehrteste Mitglied der römischen Kirche und ein Mann von beachtlicher literarischer Aktivität; seine Werke waren zahlreich und ihre Verbreitung reichte von Italien bis in den Osten, einige wurden ins Syrische, Arabische, Armenische, Äthiopische und vielleicht noch in andere Sprachen übersetzt. Es gibt Beweise dafür, dass er eine sehr aktive Rolle in den Angelegenheiten der Kirche seiner Zeit spielte; aber es gibt keine Zeitzeugen, die uns über seine persönliche Geschichte informieren könnten. Ein Jahrhundert nach seinem Tod wusste Eusebius offensichtlich nur das über ihn, was er aus seinen Werken schließen konnte. Dieser Band beinhaltet die “Canones” sowie “Das Buch über Christ und den Antichrist.”

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Format: eBook/Taschenbuch

Essentielle Schriften

ISBN eBook: 9783849660628

ISBN Taschenbuch: 9783849667665

 

Auszug aus dem Text:

Canones (Canones Hippolyti)

 Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, des einzigen Gottes. Dieses sind die Canones der Kirche mit den Vorschriften, welche Hippolytus, der oberste Bischof von Rom, nach den Verordnungen der Apostel aufgeschrieben hat im heiligen Geiste, der aus ihm redete.

Diese Canones sind aber achtunddreissig an der Zahl. Mit (Entbietung) der Gnade vom Herrn. Amen.

1. Canon. Über den hl.Glauben.

Vor Allem müssen wir unsere Rede mit dem heiligen, rechten Glauben beginnen, der da ist an unsern Herrn Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes. Wir haben Dieses aufgestellt zur Bezeugung des Glaubens und bekennen freiwillig, in der Wahrheit beharrend, die Dreifaltigkeit, welche in Allem gleich an Ehre, gleich an Herrlichkeit ist und weder Anfang noch Ende hat. Das Wort ist der Sohn Gottes, der da ist der Schöpfer jeder  Creatur, der sichtbaren wie der unsichtbaren.1 Dieses behaupten wir mit Überlegung und wohlerwogen gegen einige verkommene Menschen, welche über das Wort Gottes Schändliches ausgesagt haben, wie denn Jesus Christus von solchen Menschen geredet hat. Deßhalb haben wir, in desto innigerer Einigkeit verbunden, jene in der Kraft Gottes ausgeschlossen, da sie ja mit der Kirche Gottes nicht übereinstimmen noch mit uns sind, die wir Schüler der (hh.) Schriften sind. Deßhalb haben wir sie mit Allem, was zu ihnen gehört, von der Kirche ausgeschlossen und sie Gott anheimgegeben; wir, die da richten werden die Creaturen in Gerechtigkeit.2 Diejenigen aber, welche ihn (den Glauben an Christum) nicht kennen, setzen wir davon ohne Neid in Kenntniß, auf daß sie nicht in einen bösen Tod fallen wie die Häretiker, sondern das ewige Leben verdienen und ihren Söhnen und Nachkommen diesen einzigen Glauben lehren.

2. Canon. Über die Bischöfe.

Der Bischof soll vom ganzen Volke gewählt werden; er soll ohne irgend eine heftige Leidenschaft sein, wie über ihn geschrieben ist.3 In der Woche aber4, wo er geweiht wird, soll das Volk sagen: „Wir wählen ihn.“5 Herrscht alsdann mit dem Eingeständniß6 in der ganzen Heerde Stillschweigen, so sollen Alle für ihn beten, indem sie sagen: „O Gott, stärke ihn, den du uns bereitet hast.“ Alsdann soll Einer aus den Bischöfen und Priestern gewählt werden, welcher ihm die Hand auf das Haupt legt und betet, indem er sagt:7

3. Canon. Gebet über Denjenigen, der zum Bischof geweiht wird, und Ordnung der Messe.

 O Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,8 der in den Höhen wohnt und auf das Kleinste schaut,9 der Alles weiß, bevor es geschieht,10 der du der Kirche die Einrichtungen gegeben hast, durch dessen Befehl es geschieht, daß von Adam her ein gerechtes Geschlecht blieb nach Art dieses Bischofs, der den großen Abraham repräsentirt; der du die Fürstenthümer und Prälaturen eingesetzt hast: siehe herab auf deinen Diener N. und ertheile ihm deine Kraft und den wirksamen heiligen Geist, den du durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen eingebornen Sohn, den heiligen Aposteln verliehen hast, welche die Kirche aller Orten zur Ehre und zum Ruhme deines heiligen Namens gegründet haben. Der du das Herz eines Jeden kennst, verleihe ihm, dein Volk ohne Sünde zu sehen und werth zu sein, deine große, heilige Heerde zu weiden. Bewirke auch, daß er ohne Wanken in seinen Sitten dem ganzen Volke vorleuchte. Bewirke auch, daß seiner Tugend Alle nacheifern und nimm seine Gebete und Gaben, die er dir bei Tage und bei Nacht darbringen wird, an und laß’ sie dir ein reiner Wohlgeruch sein. Verleihe ihm auch, o Herr, mit dem Bischofsamte einen milden Geist und die Gewalt, die Sünden zu vergeben, und die Macht, alle Banden der teuflischen Bosheit zu lösen und alle Krankheiten zu heilen, und vernichte alsbald den Satan unter seinen Füßen11 durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den dir mit ihm und dem hl. Geiste Ehre in alle Ewigkeit. Amen.

Darauf sollen sich Alle zu ihm wenden und ihm den Friedenskuß geben, weil er es verdient.

 Darauf bringe der Diakon die Gabe, und der zum Bischofe Geweihte lege zugleich mit den Priestern auf die Gabe die Hände, indem er sagt: „Die Gnade des Herrn (sei) mit Allen.“ Das Volk antworte: „Und mit deinem Geiste.“ Er (der Celebrans) sage: „Laßt uns (die Herzen) erheben.“ Das Volk antworte: „Wir haben sie zum Herrn“ (erhoben). Er (der Celebrans) sage: „Laßt uns Dank sagen dem Herrn.“ Und das Volk antworte: „Es ist würdig und gerecht.“ Dann aber sage er (der Celebrans) das Gebet und vollende das Meßopfer.

Wenn Öl da ist, so bete er über dasselbe, ist keines da, dann nur die übrigen Gebetchen. Sind Erstlinge von eßbaren Feldfrüchten gebracht, so bete er über sie und segne die Erzeugnisse,12 die ihm gebracht sind, damit er über sie bete;13 auch sollen über die einzelnen Gegenstände die besonderen Gebete verrichtet und am Ende jedes einzelnen Gebets soll gesagt werden: „Ehre sei dir, Vater und Sohn und hl. Geist in alle Ewigkeit. Amen.“

4. Canon. Über die Ordination eines Presbyters.

Wird aber ein Priester ordinirt, so hat dabei Alles in gleicher Weise wie bei einem Bischof zu geschehen, nur daß er sich nicht auf den Thron setzt. Auch soll dasselbe Gebet wie bei einem Bischof gesprochen werden mit Ausnahme des Namens Bischof. Der Bischof soll in allen Dingen dem Presbyter gleich sein, mit Ausnahme des Sitzes und der Ordination, weil ihm die Gewalt zu ordiniren nicht verliehen wird.14

5. Canon. Über die Ordination der Diakonen.

Wenn ein Diakon ordinirt wird, so sollen die einzelnen Canones15 über ihnbeobachtet und soll das (unten)  folgende Gebet über ihn gesprochen werden, weßhalb er jedoch nicht zum Priester-, sondern zum Diakonenstande gehört, wie einem Diener Gottes ziemt. Daher soll er dem Bischofe und den Presbytern in Allem zu Dienste sein, nicht allein beim hl. Opfer, sondern er soll auch über die Kranken aus dem Volke, denen Niemand beisteht, den Bischof benachrichtigen. Der Bischof soll aber darüber benachrichtigt werden, damit er für sie bete und ihnen austheile, wessen sie bedürfen. In gleicher Weise sollen sie auch jenen andern Menschen zu Dienste sein, die heimlich in Dürftigkeit schmachten, damit sich der Bischof ihrer annehme.

Haben sie, um Wittwen, Waisen und Armen geben zu können, so erfüllen sie damit alle ihre Pflichten. Ein solcher Diakon war in der That jener, von dem Christus gesagt hat: „So Jemand mir dienet, wird ihn ehren mein Vater.“16 Der Bischof aber lege ihm seine Hand auf, indem er folgendes Gebet über ihn spricht und sagt: „O Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir bitten dich inständig, du wollest deinen heiligen Geist über deinen Diener N. ausgießen und ihn mit Jenen, die dir nach deinem Wohlgefallen wie Stephanus dienen, vorbereiten und ihm Kraft verleihen, durch das Kreuzzeichen, mit dem er selbst bezeichnet wird, die Macht des Teufels zu besiegen, und ihm verleihen ein sittsames Leben ohne Sünde vor allen Menschen, zugleich mit der kostbaren Lehrgabe, das zahlreiche Volk in der hl. Kirche zum Heile zu führen ohne jegliches Ärgerniß. Nimm jeden seiner Dienste an durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den dir mit ihm und dem hl. Geiste Ehre sei von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“17

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