Grete Minde

Grete Minde.

Grete Minde lebt zu Beginn des 17. Jahrhunderts und steckt voller Hass, Selbstzweifel und Enttäuschung. Sie kommt mit ihrem Leben nicht mehr klar. Als letzten Ausweg fällt ihr nur der Freitod ein, und so zündet sie kurzerhand die Stadt Tangermünde an der Elbe an. Damit reißt sie nicht nur sich, sondern unzählige weitere Menschen in den sicheren Tod …

Grete Minde

Grete Minde

Format: Taschenbuch.

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Historischer Hintergrund zu Grete Minde (aus Wikipedia):

Die Novelle beruht auf wahren Begebenheiten, die Fontane 1878 in Tangermünde recherchierte. Eine Grete Minde lebte dort tatsächlich, einen Erbschaftsprozess gab es auch, und 1617 kam es in der Stadt zu einem Großbrand. Dabei brannten auch große Teile der dortigen St.-Stephans-Kirche. Im Museum innerhalb des historischen Rathauses der Stadt werden einige Dokumente dazu ausgestellt.

Im Unterschied zu Fontanes Novelle, in der Grete Minde aus Rache für das ihr verweigerte Erbe zur Brandstifterin wird, gilt die wahre Grete Minde heute als unschuldig und vielmehr als ein Opfer von Intrige und eilfertiger Justiz, die sie nach Verleumdung und Folter zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilte. Am 22. März 1619 wurde Grete Minde qualvoll hingerichtet. Die heute noch im Stadtarchiv von Tangermünde einsehbaren historischen Gerichtsakten sprechen eine deutliche Sprache: Grete Minde wurden „fünff finger an der Rechten Hand einer nach dem andern mit glühenden Zangen abgezwacket“, so das Urteil, „nachmalen ihr Leib mitt vier glühenden Zangen, nemlich in der Brust und Arm gegriffen, Folglich mitt eisernen Ketten uff einem erhabenen Pfahle angeschmiedet, lebendig geschmochet und allso vom leben zum tode verrichtet werden, von Rechts wegen.“

Im Jahre 1883, also nur drei Jahre nach Erscheinen von Fontanes Novelle, war es der Jurist und Historiker Ludolf Parisius, der in dem Buch Bilder aus der Altmark im Kapitel Grete Minden und die Feuersbrunst vom 13. September 1617 – Eine Ehrenrettung die historische Grete Minde weitgehend rehabilitierte. Als Erster nach über zwei Jahrhunderten studierte er intensiv die Prozessakten und deckte evidente Widersprüche auf, die auf die Unschuld Grete Mindes schließen lassen. Sie musste sterben, weil sie für die etablierte Familie Minde eine Bedrohung sowohl ihres Rufes als auch ihres Besitzes darstellte. Zudem sah sich der Stadtrat unter zunehmendem Zwang, der aufgebrachten Bevölkerung Tangermündes eine Schuldige zu präsentieren. Parisius’ Fazit ist deshalb eindeutig: Das Todesurteil gegen Grete Minde war ein „grausamer Justizmord“.

Am 22. März 2009, also genau 390 Jahre nach ihrer Hinrichtung, wurde am Ort des Geschehens, vor dem historischen Rathaus der Stadt, in dem der Prozess gegen Grete Minde stattfand, eine lebensgroße Bronzeskulptur des Grafikers und Bildhauers Lutz Gaede enthüllt. Sie zeigt Grete Minde in Ketten und gebeugter Haltung. Diese Darstellung als Gefangene greift im Unterschied zu Fontane ausdrücklich auf die wirkliche, dokumentierte Geschichte der Grete Minde zurück und macht so auf das ebenso tragische wie dramatische Schicksal aufmerksam, welches sich real in Tangermünde abspielte und die historische Grundlage für Theodor Fontanes Novelle bildete.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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