Der Knecht (Deutsche Neuübersetzung)

Der Knecht – Sergej Semjonow

Als Gerasim, der für den Militärdienst in sein Heimatdorf beordert, aber nicht eingezogen wurde, nach Moskau zurückkehrt, hat er keine Arbeit mehr. Mach einiger Zeit beschließt er, einen Bekannten aus seiner Heimat zu fragen. Dieser kann ihm helfen – aber nur auf Kosten eines alten und kurz vor dem Ruhestand stehenden Knechts …

Der Knecht

Der Knecht.

Format: eBook.

Der Knecht

ISBN: 9783849653781.

 

Auszug aus dem ersten Kapitel:

 

GERASIM kehrte gerade zu der Zeit nach Moskau zurück, als es am schwierigsten war, Arbeit zu finden; kurz vor Weihnachten, wenn ein Mann in der Erwartung eines Geschenks sogar die schlechteste Arbeit annimmt. Drei Wochen lang war der Bauernjunge vergeblich auf der Suche nach einer Stelle gewesen.

Er war bei Verwandten und Freunden aus seinem Dorf untergekommen, und obwohl er noch nicht unter großer Not gelitten hatte, entmutigte es ihn, dass er, ein starker junger Mann, ohne Arbeit bleiben sollte.

Gerasim hatte von klein auf in Moskau gelebt. Schon als kleines Kind schuftete er in einer Brauerei als Flaschenreiniger und später als Knecht in einem Haus. In den letzten zwei Jahren war er bei einem Kaufmann beschäftigt gewesen und hätte diese Position immer noch innegehabt, wenn er nicht zum Militärdienst in sein Dorf zurückgerufen worden wäre. Er war jedoch nicht eingezogen worden. Da es ihm im Dorf langweilig und er das Landleben nicht gewohnt war, entschied er sich dafür, lieber in Moskau Steine zu zählen, als dort zu bleiben.

Jede Minute wurde es für ihn lästiger, die Straßen im Müßiggang zu durchstreifen. Auf der Suche nach Arbeit drehte er jeden Stein um. Er plagte alle seine Bekannten, hielt sogar die Leute auf der Straße an und fragte sie, ob sie von einer Stellung wüssten – alles umsonst.

Schließlich konnte Gerasim es nicht mehr ertragen, seinen Mitmenschen zur Last zu fallen. Einige waren verärgert, weil er zu ihnen gekommen war, und andere hatten wegen ihm Unannehmlichkeiten durch ihre Herren erlitten. Er war völlig ratlos, was er tun sollte. Manchmal aß er einen ganzen Tag lang nichts.

…..

 

 

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