Die Gefechte in Norwegen, Band 1: Die Kämpfe im Oslofjord, die “Blücher”, Egersund, Arendal

Die Gefechte in Norwegen, Band 1: Die Kämpfe im Oslofjord, die “Blücher”, Egersund, Arendal

Die Invasion Norwegens durch Nazi-Deutschland, die sogenannte “Weserübung Nord”, und der darauf folgende Versuch der Befreiung Norwegens durch die Alliierten fand vom 9. April bis zum 10. Juni 1940 statt. Der alliierte Feldzug blieb erfolglos und führte zur Flucht von König Haakon VII. und dem Rest der königlichen Familie nach Großbritannien. Im April kamen das Vereinigte Königreich und Frankreich Norwegen mit einer Auslandsstreitmacht zu Hilfe. Trotz mäßiger Erfolge in den nördlichen Teilen Norwegens wurden die Alliierten schließlich durch den deutschen Überfall auf Frankreich im Mai 1940 zum Rückzug gezwungen, und die norwegische Regierung suchte das Exil in London. Der Feldzug endete mit der Besetzung Norwegens durch Deutschland und den fortgesetzten Kämpfen der norwegischen Exilkräfte aus dem Ausland. Dieser Band beinhaltet detaillierte Schilderungen der Kämpfe im Oslofjord, der Versenkung der “Blücher”, sowie der Gefechte um Egersund und Arendal.

Die Gefechte in Norwegen, Band 1: Die Kämpfe im Oslofjord, die "Blücher", Egersund, Arendal

Die Gefechte in Norwegen, Band 1: Die Kämpfe im Oslofjord, die “Blücher”, Egersund, Arendal.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Gefechte in Norwegen, Band 1: Die Kämpfe im Oslofjord, die “Blücher”, Egersund, Arendal.

ISBN: 9783849654436 (eBook)

ISBN: 9783849668358 (Taschenbuch)

 

Auszug aus “Die Blücher”

 

Die erste 28 cm-Granate traf die “Blücher” direkt vor dem hinteren Mast [19] und setzte den Mittschiffsbereich bis zum vorderen Mast in Brand. [22] Das zweite Geschoss schlug kurz darauf ins Unterteil des vorderen 20,3 cm-Geschützturms ein, beförderte große Teile davon in den Fjord und entfachte weitere Brände an Bord. [23] Aufgrund der extrem langen Nachladezeit mit damals nur dreißig untrainierten Rekruten, hatte die Hauptbatterie nur Zeit diese beiden Schüsse abzufeuern. [19] Es war nur eine Geschützbesatzung aus echten Artilleristen vorhanden, und zwei Geschütze konnten nur einsatzbereit gemacht werden, indem man die echten Kanoniere auf die beiden Geschütze aufteilte und kampfunerfahrene Gefreiten einsetzte, um ihnen zu helfen. [21] Das Personal, das bei den Geschützen helfen musste, bestand u.a. aus Köchen, die geweckt wurden, um die Hauptbatterie zu bemannen. [19] Es blieb keine Zeit zum Nachladen; es blieb nicht einmal Zeit zum Abfeuern des dritten Geschützes “Josva”, das zwar geladen, aber unbemannt war.

Der Grund für die durchschlagende Wirkung der beiden 28-cm-Geschosse auf die “Blücher” war, dass der erste Schuss die Seite des Schiffes durchschlug und in einem Magazin mit Öldosen, Rauchverteilern, Brandbomben, Fliegerbomben für das Arado Ar 196 Aufklärungsflugzeug des Kreuzers und Wasserbomben explodierte. Die Schotten auf diesem Deck wurden weggeblasen und das brennende Öl verwandelte sich in ein loderndes Feuer. Die zweite 28 cm-Granate schaltete die Elektrizitätszentrale für die Hauptkanonen des Schiffes aus, so dass es nicht mehr in der Lage war, das Feuer zu erwidern. [23]

Während das Feuer an Bord der “Blücher” wütete, feuerten die sekundären norwegischen Küstenbatterien auf das Schiff. Ihre Kanonen variierten im Kaliber von den beiden kleinen 57 mm-Teilen bei Husvik, welche die fehlende Minensperre der Festung schützen sollten, bis hin zu den drei 15 cm-Kanonen der Batterie Kopås auf der Ostseite des Fjords. Die größeren Geschütze richteten an Bord der Blücher verheerende Schäden an, während sich die 57 mm-Waffen auf den Aufbau des Kreuzers und die Flakgeschütze[24] konzentrierten; ihnen gelang es teilweise sogar, das Feuer ihrer leichten Artillerie zu unterdrücken, als die “Blücher” langsam an der Festung vorbeifuhr. Die Batterie Husvik musste aufgegeben werden, als die “Blücher” unmittelbar davor vorbeikam und ihre leichten Flugabwehrgeschütze mitten in die Stellungen abfeuern konnte. [24] Obwohl das Hauptgebäude an der Batterie Feuer fing, erlitten die Norweger keine Verluste. [24] Insgesamt schlugen dreizehn 15 cm-Geschosse und rund dreißig 57 mm-Granaten auf dem deutschen Kreuzer ein, als er die Geschütze der Sekundärbatterien der Festung passierte. Eines der 15 cm-Geschosse aus Kopås deaktivierte “Blüchers” Ruderanlage und zwang die Besatzung, das Schiff mit den Motoren und der Schraube zu steuern, um nicht auf Grund zu laufen. Auch das Feuerlöschsystem der “Blücher” war von Granatfragmenten der beiden norwegischen Batterien zerstört worden, was Versuche, die Brände an Bord des Schiffes zu kontrollieren und die vielen Verwundeten zu retten, viel schwieriger machte [24].

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