Operation Weserübung Nord: Die Invasion Norwegens

Operation Weserübung Nord: Die Invasion Norwegens

Die Invasion Norwegens durch Nazi-Deutschland, die sogenannte “Weserübung Nord”, und der darauf folgende Versuch der Befreiung Norwegens durch die Alliierten fand vom 9. April bis zum 10. Juni 1940 statt. Der alliierte Feldzug blieb erfolglos und führte zur Flucht von König Haakon VII. und dem Rest der königlichen Familie nach Großbritannien. Im April kamen das Vereinigte Königreich und Frankreich Norwegen mit einer Auslandsstreitmacht zu Hilfe. Trotz mäßiger Erfolge in den nördlichen Teilen Norwegens wurden die Alliierten schließlich durch den deutschen Überfall auf Frankreich im Mai 1940 zum Rückzug gezwungen, und die norwegische Regierung suchte das Exil in London. Der Feldzug endete mit der Besetzung Norwegens durch Deutschland und den fortgesetzten Kämpfen der norwegischen Exilkräfte aus dem Ausland. Die 62 Tage des Kampfes machen Norwegen zu der Nation, die einer deutschen Landinvasion am zweitlängsten standgehalten hat (nach der Sowjetunion).

Operation Weserübung Nord: Die Invasion Norwegens

Operation Weserübung Nord: Die Invasion Norwegens.

Format: Taschenbuch/eBook

Operation Weserübung Nord: Die Invasion Norwegens.

ISBN: 9783849654429 (eBook)

ISBN: 9783849668907 (Taschenbuch)

 

Auszug aus “Flottenbewegungen”

 

Als die britische Admiralität von den deutschen Truppenbewegungen erfuhr, kam sie zu dem Schluss, dass die Deutschen versuchten, die Blockade zu durchbrechen, die die Alliierten gegen Deutschland verhängt hatten, und ihre Flotte zur Störung der atlantischen Handelsrouten einzusetzen beabsichtigte. Admiral Sir Charles Forbes, Oberbefehlshaber der britischen Heimatflotte, wurde darüber informiert und lief um 20:15 Uhr aus, um den Verband abzufangen.

Da sich beide Seiten des Ausmaßes der Situation nicht bewusst waren, gingen sie wie geplant vor. Die “Renown” kam spät in dieser Nacht am Vestfjord an und hielt ihre Position in der Nähe der Einfahrt, während die Zerstörer mit dem Legen der Minen begannen. Unterdessen schickten die Deutschen den Rest ihrer Invasionstruppe los. Der erste direkte und unabsichtliche Kontakt zwischen den beiden Seiten erfolgte am nächsten Morgen.

Die “Glowworm”, die sich auf dem Weg zur “Renown” befand, tauchte am 8. April gegen 08:00 Uhr im dichten Nebel direkt hinter Z11 “Bernd von Arnim” und Z18 “Hans Lüdemann” auf. Sofort brach ein Gefecht aus und die deutschen Zerstörer flohen und funkten um Hilfe. Das Ersuchen wurde bald von der “Admiral Hipper” beantwortet, die die “Glowworm” schnell funktionsunfähig machte. Während dieser Aktion rammte die “Glowworm” die “Admiral Hipper.” [1] Der Zusammenstoß richtete an der Steuerbordseite des deutschen Schiffes erheblichen Schaden an, während die “Glowworm” unmittelbar danach durch eine Salve aus nächster Nähe zerstört wurde. Während des Kampfes hatte die “Glowworm” die Funkstille gebrochen und die Admiralität über ihre Lage in Kenntnis gesetzt. Sie konnte ihre Übertragung jedoch nicht mehr abschließen, und die Admiralität erfuhr nur, dass ihr Schiff einem großen deutschen Schiff gegenüberstand, Schüsse abgegeben worden waren, und der Kontakt mit dem Zerstörer nicht wiederhergestellt werden konnte. Als Reaktion darauf befahl die Admiralität der “Renown” und ihrem einzig verbliebenen Zerstörer-Begleitschiff (die beiden anderen hatten Häfen angefahren, um Treibstoff aufzunehmen), ihren Posten im Vestfjord aufzugeben und zum letzten bekannten Standort der “Glowworm” zu fahren. Um 10:45 Uhr erhielten die restlichen acht Zerstörer des Minenleger-Verbandes den Befehl, sich ebenfalls dorthin zu begeben.

Am Morgen des 8. April stellte und versenkte das polnische U-Boot ORP “Orzeł” das getarnte deutsche Truppentransportschiff “Rio de Janeiro” vor dem südnorwegischen Hafen von Lillesand. [26] In den Trümmern wurden uniformierte deutsche Soldaten und verschiedene Militärgüter entdeckt. Obwohl die “Orzeł” den Vorfall der Admiralität gemeldet hatte, war diese zu beschäftigt mit der Situation der “Glowworm” und dem vermeintlichen deutschen Durchbruch der Blockade, um sich damit zu befassen und die Informationen weiterzugeben. Viele der deutschen Soldaten im Wrack der “Rio de Janeiro” wurden von norwegischen Fischerbooten und dem Zerstörer “Odin” gerettet. Bei einem Verhör gaben die Überlebenden preis, dass sie Bergen vor den Alliierten schützen sollten. Diese Informationen wurden nach Oslo weitergeleitet, wo das norwegische Parlament die Versenkung ignorierte, da es durch die britische Minenverlegung vor der Küste abgelenkt war. [26]

Um 14:00 Uhr erhielt die Admiralität die Nachricht, dass die Luftaufklärung eine Gruppe deutscher Schiffe in beträchtlicher Entfernung west-nordwestlich von Trondheim und mit westlichem Kurs lokalisiert hatte. Dies verstärkte den Eindruck, dass die Deutschen tatsächlich einen Durchbruch beabsichtigten, und die Heimatflotte änderte ihren Kurs von Nordost auf Nordwest, um erneut zu versuchen, den Feind abzufangen. Darüber hinaus zog Churchill “Plan R 4” zurück und befahl den vier Kreuzern, die die Soldaten und deren Vorräte beförderten, ihre Ladung auszuschiffen und sich der Heimatflotte anzuschließen. Tatsächlich führten die gesichteten deutschen Schiffe, die Kriegsschiffsgruppe 2, nur verzögernde Kreismanöver durch, um zum vorgesehenen Zeitpunkt an ihrem Ziel Trondheim anzukommen.

Nachdem Charles Forbes in dieser Nacht von zahlreichen Sichtungen deutscher Schiffe südlich von Norwegen erfahren hatte, begann er, an der Theorie eines Blockadebruchs zu zweifeln, und befahl der Heimatflotte, nach Süden zum Skagerrak zu fahren. Er befahl der “Repulse”, zusammen mit einem anderen Kreuzer und ein paar Zerstörern, nach Norden zu fahren und sich der “Renown” anzuschließen.

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