Essentielle Schriften

Essentielle Schriften – Heinrich Bullinger

Heinrich Bullinger war ein Schweizer Reformator, geb. 18. Juli 1504 zu Bremgarten im Aargau als Sohn eines Priesters, der später der Reformation offen beitrat und seine bisherige Haushälterin, die Mutter seiner fünf Söhne, heiratete. Er erhielt seine Bildung seit 1520 in Köln, wo ihn Luthers Schrift “Von der babylonische Gefangenschaft” der Reformation zuführte. Als Lehrer im Kloster Kappel trat er mit Zwingli in enge Verbindung, begleitete ihn auf das Religionsgespräch zu Bern und wurde nach kurzem Pfarrdienst in Bremgarten dessen Nachfolger als Pfarrer und Antistes, bald auch als Führer und Verfechter der Reformation, sowohl gegen die Katholiken als gegen Schwarmgeister und Lutheraner. Er hintertrieb in Zürich Bucers Concordia und war Haupturheber der zweiten Baseler oder ersten Helvetischen (1536) sowie der zweiten Helvetischen Konfession (1566). Sehr bekannt sind seine Streitschriften über das Abendmahl gegen Luther und Brenz. Auch auf die französische und englische reformierte Kirche erstreckte sich sein Einfluß und fürsorglicher Rat. Er starb am 17. September 1575. Dieses Werk bietet eine Vielzahl seiner wichtigsten Schriften.

Essentielle Schriften

Essentielle Schriften.

Format: Paperback, eBook

Essentielle Schriften.

ISBN: 9783849665562 (Paperback)
ISBN: 9783849662578  (eBook)

 

Auszug aus dem Text:

 

Von rechter Hülfe und Errettung in Nöthen.

Eine Predigt aus dem h. Evangelio Matthäi dem 14. Kap. gehalten in Zürich am 12. Juli 1552. Besonders nütze zu dieser Zeit, in so schweren Gefahren Deutschlands, zu lesen.

Der heil. Apostel und Evangelist Matthäus schreibt im 14. Kapitel seines heil. Evangeliums V. 22-33 wie folgt: „Und alsobald nöthigte Jesus seine Jünger in das Schiff zu steigen und vor ihm hinüber zu fahren, bis er das Volk entließe. Und nachdem er das Volk entlassen, stieg er auf den Berg für sich zu beten; und als es Abend geworden, war er allein daselbst. Das Schiff aber war schon mitten auf dem See und litt Noth von den Wellen; denn der Wind war entgegen. Aber um die vierte Nachtwache ging Jesus zu ihnen, und wandelte auf dem See. Und da ihn die Jünger auf dem See wandeln sahen, erschraken sie und sprachen: Es ist ein Gespenst! und schrieen vor Furcht. Jesus aber redete alsobald mit ihnen und sprach: Seid getrost! Ich bin es: fürchtet euch nicht! Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so heiß mich auf dem Wasser zu dir kommen. Da sprach er: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff, und wandelte auf dem Wasser, daß er zu Jesu käme. Als er aber den starken Wind sah, erschrak er; und da er anfing zu sinken, schrie er und sprach: Herr hilf mir! Alsobald aber streckte Jesus die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie in das Schiff gestiegen waren, legte sich der Wind. Da kamen die in dem Schiffe waren, beteten ihn an und sprachen: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“

Unter vielen andern Sorgen, wodurch der Mensch hier auf Erden geübt wird, sind vornehmlich zwei, die beinahe alle Menschen jämmerlich peinigen, und noch dazu, wenn man nicht die rechte Arznei dagegen findet, in Schande und Schaden, ja in ewiges Verderben bringen. Die eine ist die Sorge der Nahrung, wo wir Speise und Trank, Kleidung, Dach und Gemach finden und bekommen, da wir mehrtheils besorgen, es sei nicht genug vorhanden zu unserm Unterhalt auf Erden. Die andere Sorge ist die um Hülfe und Errettung aus den Gefahren und Unfällen, in welche alle Menschen täglich gerathen, da wir immerdar sorgen, wir müssen so verderben, daß uns Niemand helfen wolle noch könne. Die erste Sorge, wenn sie die Oberhand gewinnt, bringt den Menschen in viel Sünde und Schande, in Geiz, in Lügen, in Diebstahl, in Mord, in Wucher und dazu auch öfter in Völlerei und allerlei Unreinigkeit. Das sieht und erfährt man täglich aus mancherlei Beispielen und Erfahrungen. Die andere bringt die Menschen, die sie überwältigt, in greuliche Laster, und so weit, daß Etliche sich vermessen zu sagen: Wenn mir der Teufel helfen könnte und wollte, so nähme ich’s an und ließe mir helfen. Viele laufen in ihren Krankheiten und Trübsalen zu den Lachsnern, Besegnern, Wahrsagern, Teufelsbeschwörern, Hexen und Schwarzkünstlern, deren Rath und Hülfe begehrend. Solches thun sie wider den wahren Glauben, wider das Gelübde der heiligen christlichen Taufe und wider alle göttlichen und billigen Gesetze. Da sie doch wohl wissen sollten, daß man mit dem Teufel nichts soll zu schaffen haben und deshalb aller vorgenannten verbotenen und verworfenen Personen, die mit dem Teufel verkehren, sich entschlagen. Denn es läßt sich nicht damit vertheidigen, daß Viele sprechen: Die Noth ist groß, der Kranke würde gern gesund und, wer in Nöthen ist, erlöst. Denn obgleich allerdings Armuth und Hunger eine große unleidliche Noth ist, so folgt doch nicht daraus: Mich hungert und ich muß zu essen haben, nehm ich’s, wo ich’s finde, raube und stehle. Denn es gibt andere Mittel, die Speise zu bekommen, als mit Unehren, wie uns ja in Gottes lauterem Wort für alle Anliegen ein bestimmter Bescheid gegeben wird von der Hülfe und Errettung in Nöthen, wobei klar und ausdrücklich wie des Teufels, so auch sonst alle unziemliche Hülfe und Rettung von Gott selbst verboten wird.

So gibt denn unser Herr und Gott, der treue Vater hier in diesem 14. Kap. zwei gar köstliche Arzneien wider die beiden genannten Sorgen. Zum ersten wider die angsthafte Sorge um Nahrung, um Speise und Trank und um Alles, was der Mensch zu seiner leiblichen Nothdurft bedarf, zeigt er uns hier Jesum Christum seinen Sohn, ja er stellt uns diesen vor unsere Augen, doch nicht mit leeren Händen, sondern mit der Fülle seines göttlichen Segens. Denn hier speiset und sättiget er mit fünf Broten und zwei Fischen bei fünftausend Männer ohne Weiber und Kinder, deren wohl auch eine beträchtliche Zahl war. Damit will uns der Herr belehren, daß wir der angsthaften, peinlichen Sorge nicht bedürfen, weil er uns speisen könne und wolle auch da, wo wir hoffnungslos weder sehen noch ahnen mögen, wie er uns nähren werde. Dieser Gott hat sein Volk Israel, das an Seelen ohne Weiber und Kinder bei 600.000 Mann stark war, in der Wüste vierzig ganze Jahre speisen und erhalten können, daß ihm an Essen, Trinken, Kleidern und Herberge und an Allem dem, was sie vonnöthen hatten, gar nichts mangelte. Das hält er uns auch trostweise vor, 5. Mos. 8. Eben derselbe Gott speiset und erhält auch hier in der Wüste viele tausend Menschen, da doch weder Hoffnung noch Mittel zu ihrer Speisung vorhanden waren.

Du sprichst: Was kann ich mich aber deß trösten, daß vor etlich tausend Jahren dort in der Wüste und vor fünfzehnhundert Jahren auch hier einmal in der Wüste eine große Volksmenge von Gott wunderbar gespeist und erhalten worden ist? Solche Zeit ist nicht mehr, so hab’ ich auch nichts desto mehr in meinem Bauch, jetzt gilt eine ganz andere Rechnung als damals. Antwort: Was vorher geschrieben worden, spricht Paulus, das wird uns zur Lehre und zum Trost vorher geschrieben, auf daß wir durch den Bericht der Schriften Hoffnung empfangen. Also sind uns diese Geschichten von dem durch Gottes Güte in der Wüste gesättigten Volke auch zum Troste geschrieben, damit wir wissen, daß auch uns Gott nicht minder denn jenen gnädig sein und allen unseren Mangel ersetzen wolle. Dazu ist kund und offenbar, daß das Zeichen mit den fünf Broten nicht nur einmal geschehen ist, sondern daß gleiches jährlich geschieht. Denn wer kann leugnen, daß der Bauersmann im Herbst mit einem Sack oder fünf Samenkorns auf das Feld hinausfährt und es in den Acker sät, in der Ernte aber das, was er auf demselben Felde schneidet, kaum mit zehn Lastwagen wieder hinein in die Scheunen fährt. Dessen zu geschweigen, wie Gott mit seinem Segen dann auch das schafft, daß das Korn aus dem Stock und aus den Garben, auch aus der Mühle wohl ergibt, und schon wenig Brot gut sättigt. Wirkt denn Gott nicht alle Jahre gleiche Wunder wie vor Zeiten? Du säest keinen Wein in deinen Weingarten, und dennoch schafft Gott, daß aus dem dürren Holz der gute und liebliche Wein hervorwächst und die Menschen erfreut. Ebenso speist er uns auch mit allerlei Obst. Ich meine, ja, das heiße noch heute zu Tage so, wohl wie vor 1500 Jahren das Volk in der Wüste sättigen. Wer wollte aber nicht hieraus lernen, Gott dem Gewaltigen und Treuen wohl vertrauen? weil er doch alle Stunden dem Menschen so viel Gutes beweist. Lese, wer Lust hat, den 104. Psalm, wie David die Gutthaten Gottes so herrlich lobt, die allen Zeiten und Menschen zu Theil werden.

Das Alles aber hat auch nicht die Meinung, daß wir gar nichts thun und warten sollen, ob uns Brot in den Mund regne. An dem Beispiel des Volkes und des Herrn lernen wir, was unsere Pflicht und Schuldigkeit ist, oder was wir thun sollen. Das Volk folgt dem Herrn nach, hört gern und fleißig sein Wort, harrt bei ihm begierig aus bis auf den Abend, ohne allen Verdruß. Da klagt nicht Einer über den fernen Weg oder die Versäumung seiner Arbeit oder die Gefahr seines Hauses, die er, während er der Predigt nachlaufe, bestehen müsse. Sie alle waren willig. Also sollen auch wir vor allen Dingen von ganzem Herzen Gottes Reich suchen und gottesfürchtig das Wort Gottes willig und ernstlich hören und nicht darüber klagen. Der Herr Jesus betet, sagt Gott Dank, bricht das Brot und theilt es aus, heißt auch das Uebriggebliebene sammeln und behalten. Darum sollen auch wir beten und Gott treulich und ohne Aufhören anrufen, daß er uns wolle fruchtbare Zeiten und gute Witterung geben, uns vor Ungewitter behüten und verleihen, daß wir seine Gaben recht brauchen und erkennen, wie wir sie von ihm allein haben. Wir sollen auch Gott Lob und Dank sagen für seine Gaben, wenn er uns seinen Segen verliehen hat, nicht allein, so man essen will und gegessen hat, sondern auch am Morgen, am Abend und zu allen Zeiten. Darneben sollen wir geflissen die Arbeit thun, die uns Gott geboten hat, gerne nach unserm Vermögen dem Dürftigen mittheilen, mäßig und bescheiden Gottes Gaben gebrauchen, häuslich sein und zusammen halten, daß nichts verloren gehe. Denn verschwenden und prassen, und verwüsten oder verwahrlosen ist eine große Sünde und wider des Herrn Wort, der hier die Bröcklein und Ueberbleibsel sammeln und aufheben heißt. Das ist die rechte Arznei wider die erste Sorge, die Nahrungssorge, und wenn wir sie annehmen, werden wir nicht lügen, trügen, stehlen, wuchern oder rauben, sondern fromm sein, Gott wohl vertrauen, beten, arbeiten, häuslich sein und hiermit Gott walten lassen. Wer aber solche Arznei nicht annehmen, sondern schnell reiche werden will, der fällt in viel schädliche und schändliche Versuchungen und in des Teufels Stricke und in ewiges Verderben, wie das vom h. Apostel Paulus erklärt wird in der ersten Epistel an Timotheus im 6. Kapitel.

Wie aber der Herr der Nahrungssorge nicht allein mit guten, süßen Worten, sondern auch mit der That gesteuert hat, so wird er jetzt auch die andere Sorge um Hülfe und Errettung in Nöthen mit kräftiger That stillen. Denn an der That, die uns das heil. Evangelium vor Augen stellt, werden wir lernen, daß Jesus Christus unser Herr und Heiland allmächtig ist, Herr im Himmel und auf Erden und in allen Elementen, und deßhalb uns zu helfen vermag, ja auch uns helfen und erlösen will aus allen unsern Anliegen, so man anders ihn dafür hält, an ihn glaubt und ihm vertraut.

Veranlassung zu dieser tröstlichen Handlung war, daß der Herr seine Jünger in das Schiff treibt und ihnen, wie der h. Marcus erzählt, gebietet, über den See, gen Bethsaida zu schiffen, da er durch göttliche Voraussicht wohl wußte, was sich auf dem See zutragen würde. Daraus lernen wir den Ursprung aller unserer Gefahren, Trübsale und Nöthen erkennen. Gott, unser Herr, ist der gewaltige, herrliche Gott Zebaoth d.i. der Gott der Heerschaaren. Denn wie ein mächtiger König seine Heerzeuge hat, und darin Diener, Waffen und Rüstungen von allerlei Nationen, die er wider seine Feinde braucht oder sonst seine Befehle auszurichten, also hat unser Herr und Gott als der gewaltigste König, ein Heer des Himmels und der Erde, viele tausend Engel, gute und böse, alle Elemente, Feuer, Wasser, Wind, Witterung, viel hundert tausend Menschen, ja alle Fürsten auf Erden, allerlei Thiere, Rachen und Plagen und den Tod selbst. Diesen gebietet er, und sie sind ihm gehorsam, alles das sorgfältig auszurichten, was er sie heißt und wozu er ihnen Kraft gibt. Die könnte er zwar so regieren, daß sie dem Menschen zum Guten dienten und gar keinen Schaden thäten. Das geschieht aber nicht immerhin, sondern Gott richtet sein Heerzeug oder einen Theil davon wider den Menschen, ihn schädigen zu lassen. Und er thut dies aus heiligem, gerechtem Gericht.

Denn entweder will er die Seinen gnädig versuchen, ihnen Anlaß geben, ihren Glauben zu üben und zu bewähren, und also den Herrn zu verehren, damit sie von ihm wiederum geehrt werden; wie denn dem heil. Gottesdiener Hiob widerfuhr. Als er um all sein Hab und Gut kam und in der größten Trübseligkeit steckte, sprach er nicht (wie die Leute meistens thun): Gott hat’s gegeben, der Teufel hat’s genommen, sondern: Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s auch genommen. So sagt der Herr selbst (Joh. 9 und 11.), daß den Menschen Krankheiten auferlegt werden, wodurch der Name und die Ehre Gottes an den Tag kommen und gepriesen werden. Oder Gott schickt Kreuz und Leiden, gestattet bösen Geistern und Menschen, daß sie großes Uebel den Menschen zufügen zur Bestrafung ihres Ungehorsams und großer Sünden und Schandthaten. Also wurden Sanherib und Nebukadnezar Diener Gottes genannt und wider Jerusalem geführt. Deshalb wenn wir in Kriegs-, Wassers-, Feuersnöthen, in Theurung, Ungewitter, in Krankheiten und großen Leiden sind, sollen wir mehr sehen auf den Schöpfer aller Dinge, als auf die Geschöpfe und Mittel, die der Schöpfer als ein Herr der Heerzeuge braucht. Wir sollen bedenken, daß unser sündiges Leben eine solche Ruthe von Gott wohl verdient hat, auch daß Gott mit solchen Mitteln uns züchtigen und wieder zu sich bringen möchte, oder daß er unsern Glauben erforschen, seine Gnadenhand uns bieten, ja uns herrlich machen will. So hat er hier seine Jünger auf das Wasser getrieben, um ihren Glauben zu bewähren, und daneben seine gnädige Hülfe ihnen zu beweisen, ihnen und allen gläubigen Menschen zum Trost, daß sie in allen andern Trübsalen ihr Leben hindurch daran gedächten und desto getroster auf Gott vertrauen lernten. In solcher Erkenntniß Gottes und seiner Absichten findet der Mensch erst ein gutes Fundament der Geduld in allen Leiden.

Nachdem aber die Jünger in das Schiff gestiegen und vom Land hinweg geschifft waren, entließ der Herr das Volk freundlich und schied von ihnen, weil sie ihn wie Johannes im 6. Kap. bezeugt, zum König machen wollten. Er ging aber für sich allein an den Berg hinauf um zu beten, und verharrte da in seinem Gebet bis um die vierte Nachtwache, d.i. fast bis an den Morgen. Mit diesem seinem Beispiel lehrt er uns, wenn uns gleich Ehre und Anderes zufallen wollte, was uns nicht geziemte oder gebührte, so sollen wir dieß keineswegs annehmen. Ferner, wenn uns Nahrung, Hab und Gut zu Theil wird, wie denn das Volk hier vom Herrn wunderbar gespeist worden, so sollen wir dabei bescheiden sein, uns hüten vor allem Pracht und Hochmuth, ja wir sollen ohne Unterlaß beten, daß uns Gott Gnade gebe, seine Gaben recht zu seiner Ehre, zu unserer Nothdurft und des Nächsten Wohlfahrt zu gebrauchen, daß uns Gott nicht lasse durch diese irdischen, zeitlichen Schätze die himmlischen und ewigen verlieren. Es soll aber unser Gebet beharrlich sein und inbrünstig.

Aber, wendest du ein, wie kann ich nichts thun denn beten? Ich muß arbeiten und Anderes auch thun. Antwort: Kannst du doch arbeiten und etwa ein üppiges Lied dazu singen oder Unnützes schwatzen? Kannst nachsinnen und nichts desto minder deine Geschäfte thun? Also kannst du auch wohl einen Psalmsingen und Gutes oder Nützliches reden und nichts desto weniger auch deine Sache schaffen. Du kannst Gott in deinem herzen haben und nichts desto weniger thun, was du thun sollst. Wenn du auch nicht das Vaterunser oder einen Psalm förmlich oder von Wort zu Wort betest, so sprichst du doch in deinem Thun und Lassen: Herr, hilf mir, Herr, behüte mich, Herr, erbarme dich meiner! Herr, weiche nicht von mir, Herr, gib mir deine Gnade u. dergl. Denn Beten ist ein Erheben des Herzens zu Gott und ein Gespräch mit Gott. Wenn du dann auch Zeit und Gelegenheit hast, förmlich zu beten, so magst du und sollst du das heil. Vaterunser und andere dergleichen Gebete ordentlich thun und aussprechen, es geschehe nun in der Kirche (wie denn ein jeder Christenmensch zu seiner Zeit die Kirche besuchen soll), oder daheim in deinem Hause, oder wo du rechte und zum Gebet geschickte Gelegenheit findest.

Jetzt wollen wir sehen das Wunderwerk Gottes, wie die geliebten Jünger Christi in große Angst und Noth kamen und wieder daraus erlöst wurden, damit wir auch lernen auf rechte Hülfe und Rettung hoffen in allen unsern Nöthen.

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