Romeo und Julia – Deutsche Neuübersetzung

Romeo und Julia – Deutsche Neuübersetzung – William Shakespeare

Die Tragödie “Romeo und Julia” ist zu Beginn von Shakespeares Schaffen entstanden und beschreibt eine Romanze zwischen zwei italienischen Jugendlichen aus verfeindeten Familien . Der heutige Klassiker gehörte zu Shakespeares Lebzeiten zu den beliebtesten Stücken und wurde neben “Hamlet” am häufigsten aufgeführt. Heute gelten die Titelfiguren als Archetypen für junge Liebende. Shakespeares Verwendung einer poetischen und gleichzeitig dramatischen Struktur wurde als frühes Zeichen seines dramatischen Könnens gelobt. Die Reihe “Shakespeare. Leicht. Verständlich.” besteht aus deutschen Neuübersetzungen, die das klassische Werk in eine neue Prosaform, die leicht lesbar und inhaltlich sofort zu begreifen ist, transponiert. Sie sind für sich ein Lesegenuss, dienen aber auch hervorragend zur Interpretation unverständlicher Passagen in den sehr alten Übersetzungen.

Romeo und Julia - Deutsche Neuübersetzung

Romeo und Julia – Deutsche Neuübersetzung.

Format: Taschenbuch/eBook

Romeo und Julia – Deutsche Neuübersetzung.

ISBN Taschenbuch: 9783849665289

ISBN eBook: 9783849663032

 

Auszug aus dem Text:

 

1. Akt

1. Auftritt.

[Ein öffentlicher Ort. Auftritt Simson und Gregorio, bewaffnet mit Degen und Schilden].

Simson: Ich schwöre dir, Gregorio, wir werden niemals wie die Knechte Kohlen schleppen.

Gregorio: Niemals –– wir sind doch keine Kohlenträger!

Simson: Und wenn sie mir auf die Nerven gehen, werde ich zur Waffe greifen.

Gregorio: Dann sei froh, dass du noch lebst; ganz schnell wärst du einen Kopf kürzer.

Simson: Oho, ich führe eine schnelle Klinge, wenn ich in Rage bin!

Gregorio: Dann ist es ja gut, dass du nicht so schnell in Rage gerätst.

Simson: Einem dieser dreckigen Montagues dürfte dies indes gelingen.

Gregorio: So sehr, dass du fliehen wirst; du bist nicht tapfer genug, um dich zu stellen und zu kämpfen; deshalb rennst du stets weg.

Simson: Niemals werde ich vor einem dieser Hunde wegrennen. Ich werde ihn zur Strecke bringen, und seine Frau gleich mit.

Gregorio: Da sieht man doch wieder, was für ein Idiot du bist, dass du dir die schwächsten unter den Montagues aussuchst.

Simson: Das stimmt; dann werde ich die Frauen, weil sie das schwächere Geschlecht sind, an die Wand stellen und zusehen lassen, wie ich gegen Montagues Männer kämpfe.

Gregorio: Der Zwist ist nur zwischen unseren Herren und uns, ihren Bediensteten, entbrannt.

Simson: Egal! Ich werde ihnen zeigen, was für ein Tyrann ich sein kann. Wenn ich die Männer erledigt habe, werde ich die Weiber nett behandeln –– ich werde ihnen die Köpfe abschlagen.

Gregorio: Die Köpfe der Frauen?

Simson: Natürlich die Köpfe der Frauen! Oder ich nehme sie dort an Ort und Stelle. Du verstehst doch, was ich meine?

Gregorio: Ich bezweifle, ob die Frauen dies verstehen werden.

Simson: Oh, keine Sorge, sie werden es verstehen, solange ich es ihnen mit meiner Waffe besorgen kann. Meine Manneskraft ist schließlich weit berühmt.

Gregorio: Gut, dass du kein Fisch bist; wärst du einer, würde deine Waffe sicher genauso stinken. Du kannst gleich blankziehen, da kommen zwei aus dem Hause Montague.

[Auftritt Abraham und Balthasar].

Simson: Mein Degen ist bereit. Fang du einen Streit an, ich geb’ dir Rückendeckung.

Gregorio: Rückendeckung? Das heißt, du drehst dich um und rennst weg?

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