Das Neue Testament

Das Neue Testament – Leander van Eß

Leander van Ess war ein deutscher, in Warburg, Westfalen geborener katholischer Theologe.Er besuchte das Gymnasium des Dominikanerordens in seiner Heimatstadt und trat 1790 als Novize in die Benediktinerabtei Marienmünster im Bistum Paderborn ein. Von 1799 bis 1821 war er Pfarrer in Schwalenberg, danach wurde er außerordentlicher Professor der Theologie und Mitdirektor des Lehrerseminars in Marburg. Im Jahr 1818 promovierte er zum Doktor der Theologie und des kanonischen Rechts.1807 hatte er zusammen mit seinem Vetter Karl van Ess eine deutsche Übersetzung des Neuen Testaments herausgegeben, im Jahr 1822 veröffentlichte er den ersten Teil einer deutschen Übersetzung des Alten Testaments, die 1836 abgeschlossen wurde.

Das Neue Testament

Das Neue Testament:

Format: Paperback, eBook

Das Neue Testament.

ISBN: 9783849665067 (Paperback)
ISBN: 9783849663322  (eBook)

 

Auszug aus dem Text:

 

Matthäus

 

Kapitel 1. Geschlechtsregister, Empfängnis und Geburt Jesu

1 Geschlechtsbuch Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams 2 Abraham zeugte Isaak, Isaak aber zeugte Juda und seine Brüder 3 Judas aber zeugte Phares und Zara mit der Thamar; Phares aber zeugte Esron; Esron aber zeugte Aram 4 Aram aber zeugte Aminadab; Aminadab aber zeugte Naasson; Naasson aber zeugte Salmon 5 Salmon aber zeugte Booz mit der Rahab; Booz aber zeugte Obed mit der Ruth; Obed aber zeugte Jesse; Jesse aber zeugte David, den König 6 Der König David aber zeugte den Salomon mit dem Weibe des Urias 7 Salomon aber zeugte Roboam; Roboam aber zeugte Abias; Abias aber zeugte Asa 8 Asa aber zeugte Josaphat; Josaphat aber zeugte Joram; Joram aber zeugte Ozias 9 Ozias aber zeugte Joatham; Joatham aber zeugte Achaz; Achaz aber zeugte Ezechias 10 Ezechias aber zeugte Manasse; Manasse aber zeugte Amon; Amon aber zeugte Josias 11 Josias aber zeugte Jechonias und dessen Brüder um die Zeit der Wegführung nach Babylon 12 Und nach der Wegführung nach Babylon zeugte Jechonias Salathiel; Salathiel aber zeugte Zorobabel 13 Zorobabel aber zeugte Abiud; Abiud aber zeugte Eliakim; Eliakim aber zeugte Azor 14 Azor aber zeugte Sadok; Sadok aber zeugte Achim; Achim aber zeugte Eliud 15 Eliud aber zeugte Eleazar; Eleazar aber zeugte Mathan; Mathan aber zeugte Jakob 16 Jakob aber zeugte Joseph, den Mann Mariens, von welcher Jesus, genannt Christus, geboren ward 17 Also sind von Abraham bis auf David in allem vierzehn Geschlechtsfolgen; vierzehn Geschlechtsfolgen von David bis zur Wegführung nach Babylon; und vierzehn Geschlechtsfolgen von der Wegführung nach Babylon bis auf Christus 18 Mit der Geburt Christi verhielt es sich aber so: Da nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, befand sie sich, ehe sie zusammenkamen, schwanger von dem heiligen Geiste 19 Joseph aber, ihr Mann, der gerecht war, und sie nicht öffentlich beschimpfen wollte, beschloß, sie in der Stille zu entlassen 20 Als er darüber nachsann, siehe! da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traume, und sagte: Joseph, Sohn Davids! scheue dich nicht, Maria, als dein Weib, zu dir zu nehmen, denn was in ihr erzeugt ist, das ist vom heiligen Geiste 21 Sie wird aber einen Sohn gebären, dessen Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen 22 Dieses Alles ist aber geschehen, daß erfüllt würde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht 23 Siehe! eine Jungfrau wird schwanger seyn, und einen Sohn gebären; und sie werden ihn Emmanuel nennen, welches in unserer Sprache heißt: Gott mit uns 24 Da nun Joseph vom Schlafe aufstand, that er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm sie als sein Weib zu sich 25 Doch hatte er ihr nicht beigewohnt, bis sie ihren erstgebornen Sohn geboren; und diesem gab er den Namen Jesus.

 

Kapitel 2. Die Weisen. Die Flucht nach Aegypten. Der Kindermord.

 

1 Da nun Jesus zu Bethlehem in Judäa, zur Zeit des Königs Herodes, geboren war, siehe! da kamen Weise aus Morgenland nach Jerusalem 2 und sprachen: Wo ist der neugeborne König der Juden? Denn wir haben seinen Stern im Morgenlande gesehen, und sind gekommen, ihn anzubeten 3 Als Herodes , der König, dieses hörte, ward er bestürzt, und mit ihm ganz Jerusalem 4 Er ließ alle Oberpriester und Schriftlehrer des Volkes zusammenkommen, und befragte sie, wo Christus würde geboren werden 5 Sie aber sagten ihm: zu Bethlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten 6 Und du, Bethlehem im Lande Juda! bist keinesweges die geringste unter den Fürsten Juda; denn aus dir wird ein Fürst auftreten, der mein Volk Israel regieren wird 7 Hierauf ließ Herodes die Weisen insgeheim rufen, und erkundigte sich genau bei ihnen, um welche Zeit der Stern ihnen erschienen sey 8 Und er schickte sie nach Bethlehem und sprach: Gehet, forschet mit Sorgfalt nach dem Knaben; und findet ihr ihn, so gebet mir Nachricht, damit ich auch hingehe und ihn anbete 9 Als sie den König gehört hatten, reisten sie ab. Und siehe! der Stern, den sie im Morgenlande gesehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Orte, wo das Kind war, ankam und stehen blieb 10 Als sie aber den Stern sahen, freuten sie sich außerordentlich 11 Sie gingen in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder und beteten es an, öffneten ihre Schätze, und opferten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhen 12 Im Traume erhielten sie indessen eine Warnung, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, und nahmen einen anderen Rückweg in ihr Vaterland 13 Als sie nun abgereiset waren, siehe! da erschien dem Joseph im Traume ein Engel des Herrn, und sprach: Steh’ auf, nimm das Kind und seine Mutter, und fliehe nach Aegypten; daselbst bleibe, bis ich es dir sage; denn es steht bevor, daß Herodes das Kind suche, um es zu tödten 14 Er stand auf, nahm in der Nacht das Kind und seine Mutter, und entwich nach Aegypten 15 und dort hielt er sich bis zu Herodes Tode auf, daß erfüllt wurde, was von dem Herrn durch den Propheten gesagt ist, da er spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen 16 Da nun Herodes sah, daß er von den Weisen getäuscht war, wurde er sehr aufgebracht; sandte hin, und ließ zu Bethlehem und in der ganzen Umgegend alle Knaben von zwei Jahren und darunter tödten, gemäß der Zeit, die er von den Weisen erfragt hatte 17 Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesagt worden, da er spricht 18 Ein Geschrei wurde zu Rama gehört, viel Jammerns und Klagens; Rachel bejammert ihre Kinder, und will sich nicht trösten lassen; denn sie sind nicht mehr 19 Da aber Herodes gestorben war, erschien ein Engel des Herrn in Aegypten dem Joseph im Traume 20 und sprach: Stehe auf, und nimm das Kind und seine Mutter, und ziehe in das Land Israel; denn die dem Kinde nach dem Leben stellten, sind todt 21 Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter, und kam in das Land Israel 22 Als er aber vernahm, daß Archelaus anstatt seines Vaters Herodes über Judäa regiere, scheuete er sich, dahin zu gehen, und zog, durch einen Traum belehrt, in die Gegend Galiläens 23 Und da er angekommen, wohnte er in der Stadt, Namens Nazareth, das erfüllet wurde, was durch die Propheten gesagt ist: Man wird ihn Nazaräer heißen.

 

Kapitel 3. Johannes und die Taufe Jesu.

 

1 Um diese Zeit trat Johannes, der Täufer, auf, und predigte in der Wüste Judäens 2 und sprach: “Thut Buße! denn das Himmelreich nahet sich.” 3 Dieser nämlich ist es, von dem der Prophet Jesaias gesagt hat, da er spricht: Die Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg des Herrn, ebnet seine Pfade 4 Johannes aber trug ein Kleid von Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lenden; seine Nahrung bestand in Heuschrecken und wildem Honig 5 Da zog zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans 6 und ließen sich von ihm im Jordan taufen, und bekannten ihre Sünden 7 Als er nun viele Pharisäer und Sadducäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! wer hat euch gelehrt, dem bevorstehenden Zorn zu entfliehen? 8 Bringt nun echte Frucht der Buße 9 und lasset euch nicht einfallen, zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: aus diesen Steinen kann Gott dem Abraham Kinder erwecken 10 Ja die Axt liegt den Bäumen schon an der Wurzel. Jeder Baum, der nicht gute Frucht trägt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen 11 Ich taufe euch nur mit Wasser, auf Buße hin, der aber nach mir auftritt, vermag mehr als ich; nicht einmal seine Schuhe ihm zu tragen, bin ich würdig; dieser wird euch mit dem heiligen Geiste und mit Feuer taufen 12 Mit der Wurfschaufel in der Hand wird er seine Tenne säubern, und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber in unauslöschlichem Feuer verbrennen 13 Hierauf kam Jesus aus Galiläa zu Johannes an den Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen 14 Johannes aber hielt ihn ab und sprach: Ich bedarf von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? 15 Aber Jesus antwortete und sprach zu ihm: Laß es nur geschehen, denn so ziemt es sich für uns, Alles zu erfüllen, was recht ist. Da ließ er es ihm zu 16 Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe! es öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren, und über ihn kommen 17 Und sieh! es erscholl eine Stimme vom Himmel: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

 

Kapitel 4. Jesus fastet, wird versucht, predigt, wählt Apostel und heilt Kranke.

 

1 Jetzt wurde Jesus vom Geiste in die Wüste geführt, daß er vom Teufel versucht würde 2 Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte es ihm demnächst 3 Da trat der Versucher hinzu und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden 4 Er antwortete und sprach: Es steht geschrieben: Nicht vom Brote allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte, das aus dem Munde Gottes geht 5 Hierauf nahm ihn der Teufel in die heilige Stadt, und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so stürze dich hinunter; denn es steht geschrieben: Er hat seinen Engeln deinethalben Befehl gegeben; und auf den Händen werden sie dich tragen, daß du deinen Fuß nicht stoßest an einen Stein 7 Jesus sprach zu ihm: Es steht wieder geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen 8 Hernach führte ihn der Teufel auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Pracht 9 und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten, und ihm allein dienen 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe! es kamen Engel herbei, die ihn bedienten 12 Als aber Jesus hörte, daß Johannes verhaftet worden, begab er sich nach Galiläa 13 Und er verließ Nazareth, und nahm seinen Aufenthalt zu Kapernaum, einer Stadt am Meere, an den Grenzen Zabulon und Nephthalim 14 daß erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaias gesagt: 15 Das Land Zabulon, und das land Nephthalim, längs dem Meere, jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden 16 das Volk, das im Finstern saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen im Lande des Todes-Schatten, ist ein Licht aufgegangen 17 Von dieser Zeit an begann Jesus zu predigen und sprach: Thut Buße! denn das Himmelreich ist nahe 18 Als Jesus längs dem galiläischen See wandelte, sah er zwei Brüder, Simon, mit dem Zunamen Petrus, und seinen Bruder Andreas, das Netz in den See werfen; denn sie waren Fischer 19 und er sprach zu ihnen: Kommt mit mir, ich will euch zu Menschenfischern machen 20 Sogleich verließen sie ihre Netze, und folgten ihm nach 21 Als er von dort weitergegangen, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn Zebedäus, und Johannes, den Bruder desselben, mit ihrem Vater Zebedäus, in einem Schiffe ihre Netze ausbessern, und rief sie 22 Sie aber verließen sogleich ihre Netze und ihren Vater, und folgten ihm nach 23 Jetzt reisete Jesus in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen, und predigte das Evangelium vom Reiche, und heilte allerlei Krankheit und Gebrechen unter dem Volke 24 Und der Ruf von ihm verbreitete sich in ganz Syrien; man brachte ihm Alle, die sich nicht wohl befanden und mit verschiedenen Krankheiten und Qualen behaftet, vom Teufel besessen, mondsüchtig und gichtisch waren; und er heilte sie 25 Auch folgte ihm eine Menge Menschen aus Galiläa, den zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa, und von dem jenseitigen Ufer des Jordans.

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