Die Admiral Graf Spee und die Altmark

Die Admiral Graf Spee und die Altmark

Das Gefecht vor dem Rio de la Plata, bei dem das deutsche Panzerschiff “Admiral Graf Spee”, das zwei Wochen vor Kriegsbeginn in den Südatlantik eingedrungen war und nach entsprechender Genehmigung Angriffe auf Handelsschiffe durchgeführt hatte, zerstört wurde, war die erste Seeschlacht im Zweiten Weltkrieg. Darüber hinaus beleuchtet das Buch den Zwischenfall um den deutschen Tanker “Altmark”, der sich im Februar 1940 in norwegischen Gewässern ereignete.

Die Admiral Graf Spee und die Altmark

Die Admiral Graf Spee und die Altmark.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Admiral Graf Spee und die Altmark.

ISBN: 9783849654405 (eBook)

ISBN: 9783849669201 (Taschenbuch)

 

Auszug aus “Hintergrund”

 

Die “Admiral Graf Spee” war bereits zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 auf See und hatte mehrere Handelsschiffe im Indischen Ozean und im Südatlantik versenkt – allerdings ohne Verluste von Menschenleben, da ihr Kapitän stets die Politik verfolgte, alle Besatzungen an Bord zu nehmen, bevor er das Schiff versenkte.

Die Royal Navy versammelte neun Kampfschiffe, um nach dem Handelsstörer zu suchen. “Force G”, das “Südamerikanische Kreuzergeschwader”, bestand aus dem schweren Kreuzer der “County”-Klasse HMS “Cumberland” mit einem Gewicht von 10740 Tonnen und acht 8 Zoll-Geschützen in vier Türmen, dem schweren Kreuzer der “York”-Klasse HMS “Exeter” mit 8520 Tonnen und sechs 8 Zoll-Geschützen in drei Türmen, sowie zwei leichten Kreuzern der “Leander”-Klasse, HMS Ajax und Achilles, beide 7390 Tonnen schwer und mit je acht 6 Zoll-Geschützen. Obwohl wegen des Kalibers ihrer Waffen technisch gesehen ein schwerer Kreuzer, war die “Exeter” eine verkleinerte Version der “County”-Klasse. Der Verband wurde von Kommodore Henry Harwood auf der “Ajax” befehligt, die von Charles Woodhouse als Kapitän gesteuert wurde. [4] “Achilles” gehörte zur “Neuseeland-Division, dem Vorläufer der Royal New Zealand Navy, und wurde von Edward Parry kommandiert. “Exeter” wurde von Kapitän Frederick Secker Bell befehligt. In der Zeit vor und unmittelbar während der Schlacht wurde die “Cumberland” (unter dem Kommando von Kapitän Walter Herman Gordon Fallowfield) gerade auf den Falklandinseln überholt, stand aber kurzfristig für den Einsatz auf See zur Verfügung. [5] “Force G” wurde von den Tankern RFA “Olna”, “Olynthus” und “Orangeleaf” unterstützt. Die “Olynthus” betankte HMS “Ajax” und “Achilles” am 22. November 1939 und HMS “Exeter” am 26. November in der San Borombon Bay. Die “Olynthus” hatte auch den Befehl, die Region zwischen Medanos und dem Kap San Antonio vor der argentinischen Küste südlich der Mündung des Rio de la Plata zu beobachten.

Nach einem vor einem Handelsstörer warnenden Funkspruch des Frachters “Doric Star”, der  von der “Admiral Graf Spee” vor Südafrika versenkt wurde, vermutete Harwood, dass der Störer versuchen würde, als nächstes die Handelsschifffahrt vor der Mündung des Rio de la Plata zwischen Uruguay und Argentinien anzugreifen. Er befahl seinem Geschwader, in Richtung der Position 32° Süd, 47° West zu fahren. Gemäß seinem Bericht wählte Harwood diese Position, weil sie der am stärksten befahrene Teil der Schifffahrtsrouten im Südatlantik war und somit der Punkt, an dem ein Störer den größten Schaden an der feindlichen Schifffahrt anrichten konnte. Ein norwegischer Frachter beobachtet, wie die “Admiral Graf Spee” den Einsatz ihrer Suchscheinwerfer probte und funkte, dass sie Kurs auf Südamerika hielt.

Die drei verfügbaren Kreuzer der “Force G” trafen sich am 12. Dezember vor der Mündung und führten Manöver durch. Die britischen Vorschriften für den Kampf eines Kreuzergeschwaders gegen ein Panzerschiff (die von Harwood während seiner Zeit am Royal Naval War College zwischen 1934 und 1936 entwickelt worden waren) sahen einen sofortigen Angriff vor, bei Tag oder Nacht. Tagsüber sollten die Schiffe in zwei Einheiten angreifen, in diesem Fall “Exeter” getrennt von “Ajax” und “Achilles.” Nachts sollte der Angriff gemeinsam erfolgen, während die Schiffe in lockerer Schlachtordnung fuhren. Durch den Angriff von zwei Seiten hoffte Harwood, seinen leichteren Kriegsschiffen eine Chance zu geben, den deutschen Vorteil einer größeren Reichweite und einer stärkeren Feuerkraft auszugleichen, indem er das feindliche Feuer aufteilte. [6] Durch die Teilung seines Verbandes zwang Harwood die Deutschen, ihr Feuer entweder ebenso zu teilen und damit dessen Wirksamkeit zu verringern, oder es auf einen Gegner zu konzentrieren, wodurch die anderen Schiffe mit deutlich weniger Angst vor gegnerischem Feuer angreifen konnten.

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