Die syrische Baruch-Apokalypse

Die syrische Baruch-Apokalypse

Die syrisch erhaltene Apokalypse Baruchs erzählt die Erlebnisse Baruchs vor und nach Jerusalems Fall. Ihre kühnen Zukunftsbilder wollen den gesunkenen Mut des jüdischen Volkes wieder aufrichten. Im ersten Teil (1-12) zeigt Gott dem Baruch den Untergang der heiligen Stadt, im zweiten (13-20) erklärt Gott den Zweck der Strafe Israels und der Heidenwelt. Im dritten Teil (21-34) wird Baruch über die Nöten vor der Messiaszeit belehrt. Im vierten (35-46) hat Baruch die Weinstock-Zedernvision. Der fünfte (47-52) schildert die Schrecken der letzten Zeit und die Auferstehung. Im sechsten (53-76) hat Baruch die Wolkenvision. Im siebten Abschnitt (77-87) schreibt Baruch einen Brief an die Exulanten und einen an die Nordstämme. Der erstere ist verloren. Der syrische Text geht auf einen griechischen zurück und dieser auf einen hebräischen. Der Grundstock mag selbst in die vorchristliche Zeit zurückgehen.

Die syrische Baruch-Apokalypse

Die syrische Baruch-Apokalypse.

Format: eBook/Taschenbuch

Die syrische Baruch-Apokalypse.

ISBN eBook: 9783849659417

ISBN Taschenbuch: 9783849668969

 

Auszug aus dem Text:

 

1. Kapitel: Verkündigung des Untergangs Jerusalems

1

Im 25. Jahr des Judakönigs Jechonias

erging das Wort des Herrn

an Baruch, des Neria Sohn.

Es hieß:

2

Du schautest alles,

was dieses Volk mir angetan;

die Sünden der zwei Stämme, die noch übrig,

daß sie noch zahlreicher, als die der Zehn,

die schon in die Gefangenschaft geraten sind.

3

Die frühern Stämme wurden

von ihren Königen zum Sündigen gezwungen;

doch diese zwei erzwangen es von ihren Königen,

zu sündigen.

4

Deswegen bring ich Unheil über diese Stadt und ihre Bürger;

sie soll für eine Zeit von mir verstoßen sein

und ich zerstreu dies Volk unter die Heiden.

Es soll dabei den Heiden wohl ergehen,

5

mein Volk jedoch gezüchtigt werden.

Dann kommt die Zeit,

wo ihre Friedenszeiten sie ersehnen.

2. Kapitel: Befehl, die Stadt zu verlassen

1

Dies sage ich zu dir,

daß du’s dem Jeremias kündest

und allen euresgleichen:

Verlasset diese Stadt,

2

weil eure Handlungen für diese Stadt

wie eine feste Säule sind

und eure Gebete einer starken Mauer gleichen!

3. Kapitel: Baruchs Klage

1

Ich sagte:

Herr, mein Herr!

Kam ich deswegen in die Welt,

das Unheil meiner Mutter anzuschauen?

Ach nein, mein Herr!

2

Fänd ich in deinen Augen Gnade,

nimm vorher meinen Geist hier weg,

daß ich zu meinen Vätern gehe

und nicht den Untergang der Mutter ansehen muß!

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