Höfische Erlebnisse

Höfische Erlebnisse.

Philipp zu Eulenburg war ein preußischer Diplomat und enger Vertrauter des Deutschen Kaisers Wilhelm II. In seinen Geschichten finden sich die Höfe und Adligen der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende. Unter anderem erzählt er vom Tod Ludwigs II. und viele andere Begebenheiten.

Höfische Erlebnisse

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Eulenburg und Kaiser Wilhelm II. (aus Wikipedia):

Am 19. April 1886 begegnete Prinz Wilhelm von Preußen dem zwölf Jahre älteren Grafen Eulenburg erstmals auf einer Jagdgesellschaft beim Grafen Eberhard Dohna im ostpreußischen Prökelwitz. Zwischen beiden entspann sich eine homoerotisch angehauchte Freundschaft, in der der lebenserfahrene, weltgewandte Graf dem jungen, ungestümen und nervösen Prinzen ebenso emotionalen Halt wie intellektuelle Zerstreuung bieten sollte. Prinz Wilhelm stand seit Jahren gegen seine zum Liberalismus neigenden Eltern, Kronprinz Friedrich Wilhelm und besonders Kronprinzessin Victoria, in Opposition, hatte aber auch beim elitär-konservativen Offizierkorps der Potsdamer Garderegimenter, in denen er militärische Kommandos bekleidete, nur oberflächlich Anschluss finden können. Auch die strenge Erziehung in seiner Jugend, mitsamt der schmerzlichen Therapie seines verkrüppelten linken Arms, hatte ihn schwer traumatisiert und schon früh verbittert.

So war Eulenburg der erste im Leben des Prinzen, der ihm das Gefühl der Geborgenheit und des Verstandenwerdens vermittelte. Infolge ihrer Begegnung formierte sich auf seinem brandenburgischen Herrensitz der sogenannte Liebenberger Kreis, ein Zirkel preußischer Aristokraten, in dem der Prinz und spätere Kaiser – brieflich oft „das Liebchen“ genannt – sich an einer männerbündlerischen Geselligkeit mit teils kultivierten, musischen und spirituellen, teils zotig-vulgären Gesprächsinhalten erfreute und Entspannung fand. Es wurde gemeinsam gelesen und musiziert, wobei Eulenburg sein künstlerisches Talent voll zur Geltung bringen konnte. Daneben hatte der Liebenberger Kreis auch eine politische Dimension; Eulenburgs eigene Ambitionslosigkeit ließ eine regelrechte Günstlingswirtschaft allerdings kaum zu, wenngleich er ein persönliches Regiment des Kaisers befürwortete und der spätere Reichskanzler Bernhard von Bülow sein Protegé war. Eulenburgs außenpolitische Position galt als friedliebend und konsensorientiert, was ihn in Widerspruch zur offiziellen Politik des Auswärtigen Amtes brachte und ihm nachmals den Ruf eines „Weichlings“, Wilhelm aber den Spottnamen „Guillaume le Pacifique“ bzw. „le Timide“ (dt.: „Wilhelm der Friedfertige“ bzw. „der Ängstliche“) eintrug.

Die Verbindung zwischen dem Kaiser und „Phili“, wie Eulenburg im intimen Kreis genannt wurde, hielt bis zum Ausbruch der Harden-Eulenburg-Affäre 1906.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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