Theologisch-Politische Abhandlung

Theologisch-Politische Abhandlung.

Die “Abhandlung” gilt als eines der umstrittendesten Werke Spinozas. Seine Ansichten über Denkfreiheit und Religion, Theologie und Philosophie waren revolutionär und für das 17. Jahrhundert geradezu futuristisch.

Theologisch-Politische Abhandlung

Theologisch-Politische Abhandlung

Format: Taschenbuch.

Theologisch-Politische Abhandlung.

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Inhaltsangabe der Abhandlung (aus Wikipedia):

Die Schrift stellt eine Kritik an der religiösen Intoleranz und ein Plädoyer für eine säkularisierte Gesellschaftsordnung dar. Inhaltlich behandelt Spinoza zwei große Themenkomplexe: Die Kapitel 1 bis 15 beschäftigen sich mit Religions- und Bibelkritik, in den Kapiteln 16 bis 20 stellt Spinoza seine politische Philosophie dar.

Spinoza, selbst jüdischer Herkunft, unterzieht nicht nur das Christentum, sondern mit dem Judentum und dem Islam auch die anderen Offenbarungsreligionen einer systematischen Kritik und erklärt, dass nicht blinder Glaube, sondern kritische Vernunft der Maßstab menschlichen Handelns und Denkens sein müsse. Folgerichtig verweist er Prophezeiungen, Wunder und übernatürliche Phänomene in das Reich der Legende, da sie nicht real seien. Gott selbst handle nicht nach einem teleologischen Prinzip – dieses sei lediglich eine menschliche Annahme, die aus Furcht entstanden sei –, sondern nach Regeln, die seinem eigenen Wesen gemäß wären und damit Naturgesetzen gleichkämen.

Für Spinoza sind Religionen letztlich nichts anderes als institutionalisierte Interpretationen theologisch bedeutsamer Schriften und Ereignisse durch partikuläre Vertreter ebendieser Religionen. So sind für ihn die fünf Bücher Mose nicht das Werk der alttestamentlichen Figur Moses selbst, wie man bis dahin annahm. Mittels einer textkritischen Analyse kommt Spinoza vielmehr zu dem Schluss, dass diese Bücher über einen langen Zeitraum hinweg von der jüdischen Priesterschaft zusammengestellt wurden.

Er kritisiert ferner den Glauben, dass die Juden das auserwählte Volk Gottes seien. Er ist dagegen der Ansicht, dass vor Gott alle Völker gleich seien und Gott kein Volk vor einem anderen ausgezeichnet habe. Die Vorstellung der Auserwähltheit sei lediglich ein Konstrukt des Judentums, das diesem geholfen habe, angesichts massiver Verfolgung durch zahlenmäßig weit überlegene Völker die eigene Identität und den eigenen Fortbestand durch Abkapselung zu bewahren. In diesem Zusammenhang erwähnt Spinoza unter anderem die Beschneidung als eines der entscheidenden Merkmale dieser jüdischen Identität. Die Tora hingegen sei ein Dokument, das die staatlichen und religiösen Verhältnisse des frühen Israel widerspiegele; damit könne es aber für die Neuzeit nicht mehr zeitgemäß sein.

Im politischen Teil des Tractatus tritt Spinoza letztendlich für die Unabhängigkeit des Staates von der Religion und die Denkfreiheit der Bürger gegenüber dem Staat ein.

Dazu entwickelte Spinoza seine politische Philosophie vom Naturzustand, über die Bildung von Staaten und die Trennung von Staat und Religion hin zu der Begründung, warum der Einzelne gewisse natürliche Freiheiten auch im Staatszustand nicht aufgeben kann und warum es für den Staat sogar gut ist, wenn der Einzelne seine vom Staat eventuell abweichende Meinung auch öffentlich vertritt.

Im Gegensatz zu vielen seiner Zeitgenossen, wie z. B. Thomas Hobbes, liefert der Naturzustand für Spinoza keinen Gerechtigkeitsmaßstab und auch keine normativen Kriterien. Das natürliche Recht eines Jeden erstreckt sich auf alles das, was durchzuführen in seiner Macht steht. Damit werden natürliches Recht und Macht gleichgesetzt. Durch diese Gleichsetzung gibt es im Naturzustand kein „gerecht“ oder „ungerecht“, es gibt lediglich die Dinge, zu denen man die Macht hat.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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