Anton Reiser

Anton Reiser.

Dieser psychologische Roman verdient wegen seiner Schilderung der Städte Hannover, Braunschweig, Erfurt und Gotha und wegen seiner Darstellung der theatralischen und der religiösen Verhältnisse jener Zeit eine hohe Anerkennung als kulturhistorisches Werk. Er ist geschickt komponiert, hält den Leser in Spannung und gibt ein abgerundetes Bild der Entwicklung eines Individuums. Der Hauptwert des Buches liegt aber darin, dass das geschilderte Individuum der Autor selbst ist, dass er sich als ein Objekt betrachtet und dass er das allmähliche Werden und Reifen seiner geistigen und sittlichen Fähigkeiten schildert.

Anton Reiser

Anton Reiser

Format: Taschenbuch.

Anton Reiser.

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Kurzbiographie Karl Philipp Moritz (aus Wikipedia):

Moritz wuchs in ärmlichen, von Quietismus und Pietismus geprägten Verhältnissen auf. Sein Vater war Militärmusiker. Eine Hutmacherlehre in Braunschweig brach er wegen unerträglicher Behandlung ab. Sein Konfirmationspfarrer entdeckte seine Begabung und ermöglichte ihm, mit Hilfe eines Wohltäters ab 1771 das Ratsgymnasium in Hannover zu besuchen. Moritz’ Ausbildungs- und Schulzeit ist in bis dahin beispielloser Schonungslosigkeit im autobiographisch gefärbten psychologischen Roman Anton Reiser verarbeitet. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, Schauspieler zu werden – 1776 hatte er sich noch als Theologiestudent in Erfurt eingeschrieben –, wurde Moritz über die Stelle eines Informators am Potsdamer Militär-Waisenhaus 1778 Lehrer am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, wo er 1784 Gymnasiallehrer wurde. Seit 1779 Freimaurer, hatte Moritz Kontakt zu den führenden Berliner Aufklärern.

Freundschaften pflegte er zu Goethe, der ihn wie einen jüngeren Bruder sah, Moses Mendelssohn und Asmus Jakob Carstens. Goethe und Moritz hatten sich im November 1786 in Rom kennen und schätzen gelernt. Auf seiner Rückreise nach Berlin Ende 1788 machte Moritz deshalb auch Station in Weimar und unterrichtete dort den Herzog Carl August im Englischen. Daraufhin setzte sich dieser dafür ein, dass der Dichter 1789 eine Professur der Theorie der schönen Künste an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin bekam. Zu seinen Schülern zählen unter anderen Ludwig Tieck, Wilhelm Heinrich Wackenroder und Alexander von Humboldt. Er war ein großer Bewunderer von Jean Paul. 1791 wurde Moritz in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen und zum preußischen Hofrat ernannt. Am 5. August 1792 heiratete er die damals 15-jährige Christiane Friederike Matzdorff. Im Dezember erfolgte bereits die Scheidung wegen Untreue der Ehefrau, im Mai 1793 die Wiederverheiratung. Moritz starb kurz danach an einem Lungenödem, der Folge einer Krankheit, an der er seit seiner Jugend litt.

Neben den Romanen Anton Reiser und Andreas Hartknopf verfasste der Aufklärer auch eine Reihe von theoretischen Schriften zur Ästhetik, wie beispielsweise Über die bildende Nachahmung des Schönen. Das 1783 von ihm gegründete Magazin zur Erfahrungsseelenkunde als ein Lesebuch für Gelehrte und Ungelehrte kann als eine frühe psychologische Zeitschrift gesehen werden.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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