Ausgewählte Akten persischer Märtyrer

Ausgewählte Akten persischer Märtyrer

In diesem Band findet sich eine Sammlung von Märtyrerakten aus dem antiken Persien. Als Märtyrerakte (lateinisch Acta Martyrum) wird ein Bericht über das Leiden und den Tod eines christlichen Märtyrers oder einer Gruppe von Märtyrern bezeichnet. Diese Berichte wurden schon früh gesammelt und in der kirchlichen Liturgie verwendet, wie der heilige Augustinus bezeugt. Daneben finden sich auch Erzählungen, die entweder auf der Grundlage einiger weniger realer Fakten geschrieben wurden, die in der volkstümlichen oder literarischen Überlieferung erhalten geblieben sind, oder aber reine Werke der Phantasie, die keinerlei Fakten enthalten. Da sie jedoch mit der Absicht geschrieben wurden, den Leser zu erbauen und nicht zu täuschen, muss eine besondere Klasse für hagiographische Fälschungen reserviert werden. In diese Kategorie gehören all jene Apostelgeschichten, Passionen, Lebensbeschreibungen, Legenden und Übersetzungen, die mit dem ausdrücklichen Ziel geschrieben wurden, die Geschichte zu verfälschen, wie zum Beispiel die Legenden und Übersetzungen, die den Namen eines Heiligen fälschlicherweise mit einer bestimmten Kirche oder Stadt verbinden.

Ausgewählte Akten persischer Märtyrer

Ausgewählte Akten persischer Märtyrer.

Format: eBook/Taschenbuch

Ausgewählte Akten persischer Märtyrer.

ISBN eBook: 9783849660741

ISBN Taschenbuch: 9783849667467

 

Auszug aus dem Text:

Einleitung

 Als der letzte parthische König, der Arsacide Artaban V., am 28. April 224 im Kampfe gegen den persischen Sasaniden Ardaschir 1. Krone und Leben verlor, war das Christentum wenigstens in den aramäischen Provinzen des Reiches nicht mehr unbekannt. Nach der gewöhnlichen Annahme war Edessa der Ausgangspunkt der Missionierung Mesopotamiens, wie auch seine Sprache die Alleinherrschaft in der syrisch-persischen Kirche erlangte1. Nach Marquart2, dem auch Brockelmann3sich anzuschließen geneigt ist, wäre dagegen das von einer starken, jüdischen Kolonie durchsetzte Adjabene, dem auch Tatian angehört zu haben scheint, der Ursitz der persischen Christenheit gewesen. Die zahlreichen Deportationen griechischer, besonders antiochenischer Kriegsgefangener, die Schâpûr I. und seine Nachfolger vielfach aus kulturellen Gründen vollzogen, brachte dann eine große Anzahl von Christen in die iranischen Stammländer der Persis (Bet Pârsâje) und Susiana (bet Hûzâjê). Daß das Christentum auch unter der iranischen Bevölkerung rasch sich verbreitete, zeigen die von Anfang an erscheinenden zahlreichen zoroastrischen Christennamen. Nur in Medien scheint das Christentum nie festeren Boden gewonnen zu haben. Um das Jahr 300, da das Dunkel, das bis dahin über dem dortigen Christentum liegt, sich zu erhellen beginnt, sehen wir auch bereits den Antagonismus zwischen dem Bischof der aramäischen Reichshauptstadt Seleucia-Ktesiphon und dem Episkopat der altpersischen Stammländer, der bald  latent, bald offen die Geschichte der persischen Kirche durchzieht, bis er kurz vor dem Untergange des Reiches (seit 633) durch das erneute Vordringen des Monophysitismus zurückgedrängt wurde.

Das Verhältnis der persischen Staatsgewalt zum Christentum scheint, worauf schon mehrfach hingewiesen wurde, ursprünglich im ganzen nicht unfreundlich gewesen zu sein. Aber die Sache änderte sich gänzlich, als Schâpûr II., der purpurgeborene, 310—380 regierend, das Reich in seiner alten Größe wiederherzustellen unternahm. Als Mittel dazu galten ihm hauptsächlich die Hebung der nationalen Religion4und der Römerkrieg, letzterer zunächst mit dem Ziele, die 297 an Galerius abgetretenen Provinzen wieder zu gewinnen. Aus beiden Gründen mußte aber seine Politik eine den Christen feindselige Richtung annehmen. Wir besitzen nun zwei Martyrien, die nach der beigefügten Datierung der großen Verfolgung Schâpûrs vorausgehen: a) die sehr legendenhafte Geschichte der Märtyrer von Tûr Brâin in Bêt Garmai aus dem neunten Jahre des Königs = 318, bei Bedjan II, S. 1 ff., deutsch bei Hoffmann, S. 9 ff.; b) das Martyrium des Jaunan, Brîkîschô’ und Genossen aus dem achtzehnten Jahre des Königs = 24. Dez. 327, angeblich verfaßt von dem königlichen Kavallerieoffizier Esaias bar Hadabu als Augenzeugen, bei Assemani S. 215 ff., Bedjan II, S. 39 ff., griechisch in An. Boll. XXII, S. 395 ff. und wieder Delehaye, S. 21 ff. Sind diese Datierungen richtig und handelt es sich nicht wie so oft um spontane, bloß lokale Ereignisse, so dürfte der bekannte Brief Constantins an Schâpûr bei Eusebius, Vita Constantini IV, 8. 9, mehr als sanfte Drohung aufzufassen sein, und die Würdigung des Briefes bei Sozomenus II, 15 dürfte zutreffen. Wie das nun sein mag, als der Krieg unter Constantius ausbrach, nachdem Constantin während der Rüstungen gestorben war und als  Schâpûr nach dreiundsechzigtägiger Belagerung von Nisibis sich 338 vor dem anrückenden Constantius über die Grenze zurückziehen mußte, war dieser unglückliche Erfolg der äußere Anlaß zu einer vierzigjährigen Verfolgung. Das im Martyrium der Bar Sabbâ’ê Nr. 4 angeführte Edikt gibt dafür zwei Motive an: Geldnot für den Krieg, welche durch doppelte Steuer der Christen der reichen Provinz Mesopotamien gehoben werden sollte, und Verdacht der Konspiration mit den römischen Glaubensgenossen. Daß die Augen der gedrückten aramäischen Christen hoffnungsvoll auf das herannahende Heer gerichtet waren, ergab sich aus ihrer ganzen Lage und wird überdies bestätigt durch die 337 geschriebene Homilie V des Aphraates „Über die Kriege“, worin er „geheimnisvoll wegen des Unglücks der Zeiten”, aber doch deutlich genug die Hoffnungen seiner Glaubensgenossen ausspricht. Aber eine Empörung war bei dem passiven Charakter der aramäischen Bevölkerung nicht zu befürchten noch hören wir während der zahlreichen Kriege je von einer solchen, und die Empörung des bekehrten Iraniers Kardag, eines Kleinkönigs in Hdajab, endete i. J. 358 mit seiner Steinigung.

Die Chronologie dieser ersten, der „großen” Verfolgung, bietet nun anscheinend unlösbare Schwierigkeiten. Während bisher zumeist das Jahr 31 Schâpûrs = 339/40 als deren erstes Jahr angesehen wurde, sucht Kmosko in eingehender Untersuchung darzutun, daß in diesem Jahr die Verfolgung zwar durch das die Zerstörung der Kirchen befehlende Edikt eingeleitet wurde, daß aber die blutige Verfolgung erst im Jahre 117 der Sasaniden = 344 mit der Hinrichtung des Bar Sabbâ’ê begann. Aber abgesehen davon, daß ein so großer Zwischenraum zwischen diesen beiden Ereignissen auffallend erscheint, zwingt diese Hypothese zu der Annahme, daß auch eine Reihe anderer mit B. S. zusammenhängender Martyrien in den Texten irrtümlicher Weise vordatiert wurden. Noch komplizierter wird die Sachlage aber durch die Datierungen, die Aphraates selbst seinen Homilien beigibt. Die letzte derselben, die Homilie „Über die Weintraube”, geschrieben im August 345, dem fünften Jahre nach Zerstörung der Kirchen  setzt also dieses Ereignis gleich der gewöhnlichen Annahme auf das Jahr 340. In Homilie XXII, 25 führt er dann die einzelnen Homilien auf und sagt, er habe sie nacheinander geschrieben, und zwar die ersten zehn im Jahre 336/7, die letzten zwölf im Jahre 343/4. Nun wendet sich Homilie XIV, ein gemeinsames Schreiben einer Kirchenversammlung, an die Kirche von Seleucia, tadelt den Hochmut und Neid des Klerus und wendet sich besonders heftig gegen einen Ungenannten, der sich über seine Brüder erhebe. Ob nun unter dieser geheimnisvollen Person B. S. zu verstehen ist oder nicht5, es erscheint mir, abgesehen von der Auseinanderreißung der sachlich zusammengehörigen Ereignisse, der Zerstörung der Kirchen und Gefangennahme des B. S., unmöglich, daß bei der auf das äußerste zugespitzten Lage der Kirche diese inneren Zwistigkeiten nicht verstummt wären. Vielleicht beziehen sich diese beiden letzteren Daten auf die Veröffentlichung der sukzessive abgefaßten Homilien. Dann ließe sich auch nur die Zerstörung der Kirchen nach ihnen auf August 340 bestimmen.

Aus dieser Verfolgung besitzen wir nun 29 syrische Martyrien von sehr ungleichem Wert, zumeist bei Assemani, vollständiger bei Bedjan veröffentlicht6. Schwierig ist die Frage nach dem Redaktor dieser Sammlung. Nach dem Vorgange Assemanis wurde sie vielfach dem griechisch – syrischen Bischof Maruta von Maiparkat zugeschrieben, der anfangs des fünften Jahrhunderts als römischer Gesandter die persische Kirche reorganisierte7. Aber die Gründe, auf die er sich stützt, sind wenig beweisend, zum Teil irrig8. Das einzige Zeugnis von Gewicht ist das des gelehrten, aber späten Timotheus I., f 823, der in einem noch unveröffentlichten Briefe an die Mönche von Mâr Mârôn9die πομνήματα  des Maruta über die Märtyrer des Orients erwähnt. Übrigens erzählt der allerdings späte ’Amr, Patriarch Achai (410—415) habe die „Geschichten” der Märtyrer unter Schâpûr geschrieben und auch Daniel bar Marjam habe unter ihm in seiner κκλησιαστική darüber geschrieben10.

Wir besitzen nun aber ein wertvolles Selbstzeugnis des Sammlers am Schlusse der im folgenden abgedruckten syrischen Akten des ’Akebschemâ und Genossen. Leider ist die Stelle nicht genügend klar. Jedoch folgendes scheint festzustehen: Der Sammler hat bezüglich der früheren Martyrien noch aus mündlichen Berichten von Augenzeugen geschöpft; die letzten sah er selbst. Er hat schriftliche Aufzeichnungen aus den Madraschen der „Väter” benützt, die „einfach, ohne Trennung” geschrieben sind. Das letztere versteht Kmosko S. 682 als nee satis lucidum; ich möchte darunter eine allgemein und zusammenfassend gehaltene Vorlage verstehen. Er hat dieses Material in einem ersten Buche zu einer gemeinsamen Darstellung der Ereignisse des Anfanges der Verfolgung verarbeitet.

Soweit der Text. Aber dem ersten Buch muß auch ein zweites entsprechen, das wohl die Passionen jener Märtyrer enthält, „deren ganzes Zeugentum, Gericht und Tod wir (einzeln) niederschrieben”.

Diesen Angaben entspricht im wesentlichen eine Sammlung, die zuerst Assemani nach cod. syr. vat. 160 herausgab11. Aber das erste Buch fehlt hier. Die neuere Ausgabe bei Bedjan II, welche auch das erste Buch, obgleich unvollständig12, sowie mehrere bei Assemani feh  lende Martyrien enthält, beruht hauptsächlich auf einer Abbeloos gehörenden Handschrift und auf cod. Sachau 222 der Berliner Bibliothek. Dieser Text scheint mit dem von cod. syr. vat. 161 übereinzustimmen. Die Verschiedenheit der beiden Textgestalten möchte Kmosko (S. 678 ff.) durch die Annahme einer doppelten Rezension erklären, von denen die erste (cod. syr. vat. 160) vor dem Jahre 407 verfaßt sei, die zweite, die manches aus alten Sammlungen aufgenommen habe, nach dem Jahre 428 anzusetzen sei. Allein sein Hauptargument, der Schluß des Martyriums der Maria, läßt sich auch als späterer Zusatz erklären. Ich möchte umgekehrt den Text Bedjans für den ursprünglicheren halten. Denn gerade die Akten Pûsai und Marta, die bei Assemani nur als kurzer Anhang erscheinen, machen den Eindruck hohen Alters. Und das Auftreten des Bar Sabbâ’ê ist bei B. das eines klugen, möglichst entgegenkommenden Mannes, bei A. das eines unmöglichen Polterers.

Ich glaube daher, daß wir in diesen beiden allerdings mit unvollkommenen Mitteln unternommenen Editionen die altehrwürdige Sammlung im ganzen noch besitzen. Ist das richtig, so war die Arbeitsmethode des Sammlers eine wechselnde. Manche Stücke, so das ganze erste Buch, dann besonders das Martyrium Bar Sabbâ’ê sind ganz nach griechischer Rhetorenart gearbeitet. Sie dürften das eigene Werk des griechisch gebildeten Redaktors (Maruta?) sein. Andere sind nur etwas rhetorisch aufgeputzt. Viele Stücke sind von nüchterner Kürze. Die meisten entbehren der Wunderberichte gänzlich; manche sind durch die abgeschmacktesten Wunder verunstaltet. Eine Reihe von Martyrien, die sich um die Stadt Arbela gruppieren, zeigt eine genaue Datierung nach dem Mondjahr und dürfte somit aus einer älteren Sammlung adjabenischer Provinzmartyrien herüber genommen sein.

Die Möglichkeit, daß diese Sammlung tatsächlich auf Maruta von Maiparkat zurückgeht, der wahrscheinlich schon im Jahre 399, sicher im Jahre 408 als römischer Gesandter am persischen Hofe weilte, im Jahre 410 der Synode von Seleucia präsidierte und zahlreiche Märtyrerreliquien aus der Verfolgung Schâpûrs in seine  Bischofsstadt zurückbrachte, muß zugegeben werden. Die von Kmosko (S. 685 ff.) dagegen vorgebrachten Gründe sind nicht zwingend13. In Oriens christianus, II (1903), S. 386 dagegen ist Kmosko geneigt, die griechische Übersetzung der Akten, die Sozomenus, II, 9—13 benützte, Maruta zuzuschreiben.

Über die Lage der persischen Christen unmittelbar nach dem Tode des großen Verfolgers sind wir nicht unterrichtet. Sein Stiefbruder und Nachfolger Arda-schir II. (379—383) hatte sich schon als Kleinkönig von Hdajab als Verfolger gezeigt14und mit Vorliebe Renegaten als Henker verwendet. Schâpûr III. (383—388) und Bahrâm IV. (388—399) lebten mit dem römischen Reich in Frieden und werden deshalb ihren christlichen Untertanen eine gewisse Duldung gewährt haben. Aber ihre zerstörte Organisation konnte die persische Kirche nicht wieder herstellen15, obwohl sie schon im Jahre 363 durch den Friedensschluß zwischen Schâpûr und Jovian die wichtige Provinz Bet ’ Arabaje mit Nisibis sich wieder angegliedert hatte.

Erst unter Jezdegerd I. (399—420) und mit dessen Beihilfe gelang es Maruta im Jahre 410 auf der Nationalsynode von Seleucia16, die persische Kirche wieder definitiv zu organisieren. Die Zahl der Christen wuchs wieder rasch an; eine Reihe neuer Bischofssitze wird auf den nächstfolgenden Synoden erwähnt; ja auch Mitglieder der hohen Aristokratie wendeten sich dem Christentum zu, von denen später mehrere17als Märtyrer genannt werden.

Sowohl die Sorge über die Zunahme der Christen, wie das Drängen der Magier änderten aber die Gesinnung des Königs in seinen letzten Jahren, und die Zerstörung mehrerer Feuertempel durch christliche Priester18dürfte im Jahre 420 der Anlaß zu einer neuen, in ihrer Dauer kürzeren, aber in ihren Mitteln grausameren Verfolgung geworden sein. Sein Sohn Bahrâm V. (420—438^, der seinen Thron gegen den Willen der persischen Großen, die seinen Bruder Kosrau bevorzugten, dem arabischen Vasallenkönig Mundhir verdankte, suchte durch die Fortführung der Verfolgung seinen Thron zu festigen. Theodoret V, 38 gibt davon folgende Schilderung: „Der Sturm, der aus dieser Tat (des ’Abdâ) entstand, erregte schwere und grausame Wogen gegen die Schüler der Frömmigkeit, und nachdem dreißig Jahre abgelaufen waren, dauerte das von den Magiern wie von Windstößen erregte Wetter an … Vararan, der Sohn des Jezdegerd, übernahm nach dem Tode des Vaters zugleich mit der Herrschaft auch den Krieg gegen die Frömmigkeit und sterbend hatte dieser beide gemeinsam dem Sohne überlassen. Die Strafarten und Erfindungen von Qualen, die man den Frommen antat, sind nicht leicht zu sagen. Manchen zog man die Haut von den Händen, anderen vom Rücken; anderen zog man die Gesichtshaut von der Stirne bis zum Bart ab. Andere umgab man mit gespaltenen Schilfrohren19, legte die Schnittflächen an den Leib, zog starke Stricke vom Kopf bis zu den Füßen und riß dann die einzelnen Rohre mit Gewalt heraus, um, die anliegende Haut zerreißend, bittere Schmerzen zu bereiten. Man hob Gruben aus, verklebte sie sorgfältig, brachte Mengen von Ratten hinein und warf, ihnen die Athleten der Frömmigkeit zum Fräße vor, nachdem man ihnen Hände und Füße gebunden, damit sie die Tiere nicht abwehren konnten“20. Im Anschlusse daran gibt er dann einen Bericht über die Schicksale der vornehmen Perser  Hôrmîzd und Sâen (Schahin?) und des Diakons Benjamin, von welchen unsere syrischen Quellen21schweigen. Und Patriarch Dâdischö’, der selbst ins Gefängnis geworfen wurde und von dem seine Feinde wohl anläßlich seiner Freilassung aussprengten: „Er hat besiegelt, daß er Wasser und Feuer verehrt, daß er fern steht allen christlichen Observanzen”, sagt darüber auf seiner Synode im Jahre 423/422: „Viele verleugneten und traten zurück von unserer Brüderschaft; wenige gaben Zeugnis; viele flohen und sind verschollen.” Von den Flüchtlingen wurden viele durch den Araber Mundhir /., dem Bahrâm den Thron verdankte, getötet. Wohl verlangte Bahrâm vergebens von Theodosius II. die Auslieferung der Flüchtlinge. Aber der Krieg, der 421 ausbrach, führte bereits 422 wieder zu einem „hundertjährigen” Frieden, vjobei gegenseitig Religionsfreiheit garantiert wurde. Wenn auch offiziell damit die Verfolgung ein Ende nahm, so fielen doch noch zahlreiche Christen seinem Hasse zum Opfer.

Unter Jezdegerd II. (438—457), der sich angeblich im Anfang seiner Regierung den Christen freundlich zeigte, erfahren wir seit dem Jahre 445/6 von neuen, schweren Verfolgungen. Wir kennen zwar nur zwei syrische Martyrien, das von Karkâ und das des Petiôn. Aber in Armenien führte der Versuch, die Feuerreligion gewaltsam einzuführen, zu einem Aufstand des mutigeren Volkes23. Auch unter Pêrôz (457—484), der den Katholikos Bâbôê auf den Verrat des berüchtigten Bar Saumâ, des nestorianischen Bischofs von Nisibis und königlichen Grenzkommissärs, als römischen Spion im Jahre 484 grausam hinrichten ließ24, schwieg die Verfolgung nicht gänzlich.

  …

Dieser Beitrag wurde unter Die Schriften der Kirchenväter veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.