Die Schlachten der Invasion in Belgien 1940

Die Schlachten der Invasion in Belgien 1940

Die Invasion Belgiens durch die deutsche Wehrmacht, in Belgien oft als der “18-Tage-Feldzug” bezeichnet , war Teil der Schlacht um Frankreich, einer Offensive Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs. Die Kämpfe fanden vom 10. bis 18. Mai 1940 statt und endeten mit der Besetzung Belgiens nach der Kapitulation der belgischen Armee. Dieser Band beleuchtet die Schlachten um Fort Eben-Emaelund Hannut, die Kämpfe am Ypern-Comines-Kanal, die Schlachten um Gembloux und an der Lys, sowie das Massaker von Vinkt.

Die Schlachten der Invasion in Belgien 1940

Die Schlachten der Invasion in Belgien 1940.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Schlachten der Invasion in Belgien 1940

ISBN: 9783849661182 (eBook)

ISBN: 9783849666958 (Taschenbuch)

 

Auszug aus dem Text:

Die Schlacht um Fort Eben-Emael

Übersicht

Die Schlacht um Fort Eben-Emael fand am 10. und 11. Mai 1940 zwischen belgischen und deutschen Streitkräften statt und war Teil der Invasion von Belgien und des “Fall Gelb”, der deutschen Invasion der Niederlande und Frankreichs. Ein Trupp deutscher Fallschirmjäger war mit dem Angriff auf und der Eroberung von Fort Eben-Emael beauftragt, einer belgischen Festung, deren strategische Lage und starke Artilleriestellungen mehrere wichtige Brücken über den Albertkanal beherrschten. Über diese Bauwerke verliefen Straßen, die in das belgische Kernland führten und die die deutschen Streitkräfte für ihren Vormarsch nutzen wollten. Während einige deutsche Luftlandetruppen die Festung angriffen und die Garnison und die darin befindlichen Artilleriegeschütze außer Gefecht setzten, eroberten andere drei Brücken über den Kanal. Nachdem die Festung ausgeschaltet worden war, erhielten die Luftlandetruppen den Befehl, die Brücken vor belgischen Gegenangriffen zu sichern, bis sie sich mit den Bodentruppen der deutschen 18. Armee zusammenschließen konnten.

Die Schlacht war ein strategischer Sieg für die deutschen Streitkräfte, deren Luftlandetruppen mit Segelflugzeugen auf der Festung landeten und die äußere Verteidigung mit Sprengstoff und Flammenwerfern außer Gefecht setzten. Die Fallschirmjäger drangen anschließend in die Festung ein, töteten eine Reihe von Verteidigern und sperrten den Rest in den unteren Teilen der Festung ein. Gleichzeitig waren weitere deutsche Streitkräfte in der Nähe der drei Brücken über dem Kanal gelandet, zerstörten eine Reihe von Betonbunkern und Verteidigungsstellungen, bezwangen die belgischen Truppen, die die Brücken sicherten, nahmen diese ein und brachten sie unter deutsche Kontrolle. Die Luftlandetruppen erlitten während der Operation schwere Verluste, konnten die Brücken aber bis zur Ankunft der eigenen Bodentruppen halten, die in der Folge gemeinsam mit den Luftlandetruppen die Festung ein zweites Mal angriffen und die Kapitulation der übrigen Garnisonsbesatzung erzwangen. Deutsche Verbände konnten somit zwei Brücken über den Kanal nutzen, um eine Reihe belgischer Verteidigungspositionen zu umgehen und ins Kernland vorzudringen. Die Brücke bei Kanne wurde zerstört, was deutsche Pioniere dazu zwang, eine neue zu errichten.

Hintergrund

Am 10. Mai 1940 setzte Deutschland den “Fall Gelb” in Kraft und begann mit der Invasion der Niederlande. Durch den Angriff durch die Benelux-Staaten glaubte das deutsche Oberkommando der Wehrmacht, die Maginot-Linie umgehen und so durch Südbelgien nach Nordfrankreich vordringen zu können; der Plan war, dadurch auch die britischen Auslandsstreitkräfte und eine große Anzahl französischer Truppen abzuschneiden und die französische Regierung so zur Kapitulation zu zwingen. [6] Um Zugang nach Nordfrankreich zu erhalten, musste das deutsche Militär die Streitkräfte der Benelux-Länder besiegen und mehrere Verteidigungspositionen, vor allem in Belgien und den Niederlanden, entweder umgehen oder neutralisieren. Einige dieser Verteidigungspositionen wurden nur leicht verteidigt und dienten eher als verzögernde Positionen, die einen feindlichen Angriff nicht wirklich stoppen konnten. [6]

Dennoch waren einige Verteidigungsstellungen durchaus von dauerhafterer Natur, besaßen erhebliche Befestigungen und wurden von einer beträchtlichen Anzahl von Truppen gesichert. Die Grebbe-Peel-Linie in den Niederlanden, die sich vom Südufer der Zuiderzee bis zur belgischen Grenze bei Weert erstreckte, verfügte über eine große Anzahl von Befestigungen in Verbindung mit natürlichen Hindernissen, wie Sumpfgebieten und dem Tal des Flusses Geld, das leicht überflutet werden konnte, um einen Angriff abzuwehren. [7] Die wichtigste belgische Verteidigungslinie, die K-W-Linie (auch bekannt als Dyle- oder Dijl-Linie), verlief entlang des Flusses Dyle, schützte den Hafen von Antwerpen und die Hauptstadt Brüssel. Zwischen der K-W-Linie und der Grenze befand sich eine weitere, verzögernde Linie entlang des Albertkanals. Diese war durch vorgezogene und mit Truppen bemannten Stellungen gesichert – mit Ausnahme eines einzigen Bereichs, in dem der Kanal in der Nähe der niederländischen Grenze verlief, und der aufgrund der Nähe zur niederländischen Stadt Maastricht als “Maastricht-Appendix” bekannt wurde. Wegen der Grenznähe konnte das belgische Militär dort keine vorgezogenen Stellungen errichten und kommandierte stattdessen eine Infanteriedivision ab, die die drei Brücken über den Kanal in diesem Gebiet sichern sollte, wobei jeder Brücke eine Brigade zugeordnet war. [8] Die Brücken wurden durch in Blockhäusern eingebaute Maschinengewehre verteidigt. Das Fort Eben-Emael leistete Artillerieunterstützung, da dessen Geschütze zwei der Brücken in ihrem Schussfeld hatten. [9]

Das deutsche Oberkommando wurde auf diesen Verteidigungsplan aufmerksam, der vorsah, dass die belgischen Streitkräfte die verzögernden Positionen entlang des Albertkanals kurzzeitig halten und sich dann zurückziehen sollten, um sich mit britischen und französischen Verbänden auf der K-W-Linie zusammenzuschließen. Die Deutschen entwickelten eine Strategie, die diesen Plan durchkreuzen sollte, indem sie die drei Brücken im “Maastricht-Appendix” sowie weitere Brücken in Belgien und den Niederlanden eroberten. Dies würde es den eigenen Streitkräften ermöglichen, die Verteidigungspositionen zu durchbrechen und in die Niederlande vorzudringen. [10]

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