Gesammelte Aufsätze Band 1.
Karl Kraus war einer der bedeutendsten österreichischen Schriftsteller des beginnenden 20. Jahrhunderts. Er war Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Förderer junger Autoren, Sprach- und Kulturkritiker sowie vor allem ein scharfer Kritiker der Presse und des Hetzjournalismus oder, wie er selbst es ausdrückte, der Journaille. Dieser Band beinhaltet viele seiner Aufsehen erregenden Aufsätze.
Format: Taschenbuch.
Gesammelte Aufsätze Band 1.
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Karl Kraus und “Die Fackel” (aus Wikipedia):
Am 1. April 1899 gründete Karl Kraus die Zeitschrift Die Fackel. In der Vorrede zur Fackel sagte er sich von allen Rücksichten auf parteipolitische oder sonstige Bindungen los. Unter dem Motto Was wir umbringen, das er dem reißerischen Was wir bringen der Zeitungen entgegenhielt, sagte er der Welt, vor allem der der Schriftsteller und Journalisten, den Kampf gegen die Phrase an und entwickelte sich zum wohl bedeutendsten Vorkämpfer gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache.
Die Entwicklung der Zeitschrift Die Fackel ist eine Biographie ihres Herausgebers. Von Anfang an war Karl Kraus nicht nur der Herausgeber, sondern auch der Autor der meisten Beiträge (ab 1912 alleiniger Autor). Während die Fackel zu Beginn durchaus mit anderen ähnlichen Zeitschriften (wie etwa der Weltbühne) vergleichbar war, wurde sie später mehr und mehr die privilegierte Form seines eigenen schriftstellerischen Ausdrucks. Karl Kraus war finanziell unabhängig und musste keine Rücksichten nehmen. So war Die Fackel allein sein Werk; es wurde darin ausschließlich gedruckt, was er für richtig hielt. Die letzte Nummer,[26] erschienen vier Monate vor seinem Tod, endet mit dem Wort Trottel.
Kraus’ Selbstbewusstsein war ungemein, seine Misanthropie legendär. Eine im Jänner 1921 in der Fackel veröffentlichte Notiz kann beinahe als Manifest seines Wirkens bezeichnet werden:
„Ich // lese keine Manuskripte und keine Drucksachen, // brauche keine Zeitungsausschnitte, // interessiere mich für keine Zeitschriften, // begehre keine Rezensionsexemplare und versende keine, // bespreche keine Bücher, sondern werfe sie weg, // prüfe keine Talente, // gebe keine Autogramme […] // besuche keine Vorlesungen außer den eigenen […] // erteile keinen Rat und weiß keinen, // mache keinen Besuch und empfange keinen, // schreibe keinen Brief und will keinen lesen und // verweise auf die völlige Aussichtslosigkeit jedes Versuchs, mich zu irgendeiner der hier angedeuteten oder wie immer beschaffenen, schon in ihrer Vorstellung meine Arbeit störenden, mein Missbehagen an der Außenwelt mehrenden Verbindungen mit eben dieser bestimmen zu wollen, und habe nur noch die Bitte, die auf alle derlei Unternehmungen vergeudeten Porto- und sonstigen Kosten von jetzt an der Gesellschaft der Freunde Wien I, Singerstraße 16, zuzuwenden.“
– Karl Kraus: Die Fackel
(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)