Kabale und Liebe

Kabale und Liebe.

“Kabale und Liebe”, eines der bedeutendsten deutschen Dramen, stammt aus der Epoche der Aufklärung und zählt zum sogenannten “Sturm und Drang”. Schiller erzählt von der unglücklichen, aber hingebungsvollen Liebe der bürgerlichen Musikertochter Luise zum adligen Ferdinand, die durch infame Intrigen zerstört wird.

Kabale und Liebe

Kabale und Liebe

Format: Taschenbuch.

Kabale und Liebe.

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Zum Hintergrund von Kabale und Liebe (aus Wikipedia):

1784 veröffentlichte Schiller seine theoretische Schrift Die Schaubühne als eine moralische Anstalt betrachtet. Der Hauptgedanke dieser Abhandlung ist, die Tragödie als Mittel der Theodizee darzustellen: Die Aufgabe des Theaters sei es, die Ordnung der Welt als von Gott geschaffen zu zeigen, indem die höhere Gerechtigkeit auf der Bühne wiederhergestellt wird. Diese Gerechtigkeit wird in Kabale und Liebe daran sichtbar, dass am Ende nicht die weltliche Justiz, sondern Gott als letzte richterliche Instanz gilt. Eine weitere Funktion des Theaters sieht Schiller in dessen Erziehungsauftrag, das heißt darin, eine Katharsis des Zuschauers zu bewirken, ihn durch Bildung zur Veredelung zu bringen und so die „Schaubühne“ zu einer „moralischen Anstalt“ zu machen. Deren bedeutendste Aufgabe aber sei ihre Mittlerrolle zwischen Freiheit und Notwendigkeit: Der Kampf des Individuums mit gesellschaftlichen, sittlichen und religiösen Zwängen wird auf der Bühne idealisiert und vom Menschen gewonnen.

Kabale und Liebe ist ein bürgerliches Trauerspiel, eine auf Gotthold Ephraim Lessing zurückzuführende Form der Tragödie, die nicht mehr ausschließlich in der Welt des Adels, sondern auch in der des Bürgertums spielt. Der Einfluss von Lessings Emilia Galotti auf Schillers Stück ist unübersehbar. Die literarische Ständeklausel ist außer Kraft gesetzt, der Konflikt zwischen Bürgertum und Adel – der sich auch als einer zwischen bürgerlichem Standesstolz und adeligem Standesdünkel manifestiert – ist das beherrschende Motiv. Das allgemein Menschliche steht im Zentrum, politische Missstände werden offen angeklagt.

Das Stück zählt zur Epoche des Sturm und Drang. Individuelle Interessen und subjektive Gefühle sowie die Forderung nach Freiheit gegenüber den Zwängen der Ständegesellschaft sind machtvolle Triebfedern für die Figuren und führen schließlich in die Katastrophe.

Durch seine Liebe zu Caroline von Wolzogen, der Schwester seiner späteren Ehefrau Charlotte von Lengefeld, war sich Schiller der Kluft zwischen Adel und Bürgertum schmerzlich bewusst geworden.

Kabale und Liebe war das dritte Drama Schillers. Im September 1782 war er aus dem Machtbereich des württembergischen Herzogs Carl Eugen nach Mannheim geflohen; der Herzog hatte Schiller wegen dessen unerlaubter Ausreise zur Uraufführung des Stückes Die Räuber unter Arrest stellen lassen und ihm seine schriftstellerische Tätigkeit untersagt. Ungerechtigkeit und Fürstenwillkür, deren Zeuge und Opfer er wurde, haben sich in Kabale und Liebe niedergeschlagen:

Die Verschwendungssucht am herzoglichen Hof: Obwohl Württemberg zur Zeit Schillers ein relativ armes Land war, führte Carl Eugen sein Hofleben nach dem Vorbild des Versailler Hofes. Dementsprechend aufwändig waren die häufigen Feste, Bälle und Jagden, die unter anderem durch Ausbeutung der Bevölkerung und „Soldatenverkauf“ finanziert wurden.
Soldatenhandel: Der „Verkauf“ von Landeskindern ins Ausland, zu Schillers Zeiten vor allem für den Kolonialkrieg in Amerika, fand auch in Württemberg statt und diente der Geldbeschaffung. Dieser Söldnerhandel beinhaltete die Verschleppung von Bauern-, Handwerker- und Tagelöhnersöhnen zu ausländischen Herrschern, mit Methoden, die auch vor der Anwendung von Gewalt und Betäubungsmitteln nicht Halt machten. Der „Landesvater“ erhielt dafür hohe Summen an Kopfgeldern.
Das Mätressenwesen: Carl Eugen unterhielt ein für seine Zeit typisches, ausgeprägtes Mätressenwesen. Eine seiner Geliebten, Franziska von Hohenheim wurde später die offizielle Gefährtin des Herzogs und 1780 seine Ehefrau. Sie ist das zeitgenössische Vorbild der Lady Milford in Kabale und Liebe. Dies gilt insbesondere für den positiven Einfluss, den Franziska von Hohenheim auf den Herzog hatte.
Intrigen: Der zur Zeit Schillers am württembergischen Hof amtierende Minister Graf Friedrich Samuel von Montmartin hatte mittels gefälschter Briefe seinen Rivalen zu Fall gebracht und sich das alleinige Vertrauen des Fürsten verschafft.
Willkürherrschaft: Wie berechtigt Schillers Kritik an der Willkür der Herrschenden war, kann man unter anderem am Schicksal von Christian Friedrich Daniel Schubart erkennen, eines Journalisten und Dichters, der an den empörenden Zuständen Anstoß genommen hatte und dafür ohne gerichtliches Urteil eingekerkert worden war.

 

(Der Text des letzten Abschnitts wurde der deutschen Wikipedia entnommen und ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.)

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