Macbeth – Deutsche Neuübersetzung

Macbeth – Deutsche Neuübersetzung – William Shakespeare

Macbeth soll angeblich 1606 zum ersten Mal aufgeführt worden sein. Das Stück dramatisiert die schädlichen physischen und psychologischen Auswirkungen des politischen Ehrgeizes auf diejenigen, die nach Macht streben. Von allen Stücken, die Shakespeare während der Regierungszeit Jakobs I. schrieb, spiegelt Macbeth am deutlichsten seine Beziehung zu dem Gönner von Shakespeares Schauspieltruppe, wider. Ein tapferer schottischer General namens Macbeth erhält von drei Hexen die Prophezeiung, dass er eines Tages König von Schottland werden wird. Von Ehrgeiz zerfressen und von seiner Frau zum Handeln angespornt, ermordet Macbeth König Duncan und nimmt den schottischen Thron für sich ein. Danach wird er von Schuldgefühlen und Paranoia geplagt. Er ist gezwungen, immer mehr Morde zu begehen, um sich vor Feindschaft und Misstrauen zu schützen, und wird bald zu einem tyrannischen Herrscher. Das Blutbad und der daraus resultierende Bürgerkrieg führen Macbeth und seine Lady schnell in die Gefilde des Wahnsinns und des Todes.Die Reihe “Shakespeare. Leicht. Verständlich.” besteht aus deutschen Neuübersetzungen, die das klassische Werk in eine neue Prosaform, die leicht lesbar und inhaltlich sofort zu begreifen ist, transponiert. Sie sind für sich ein Lesegenuss, dienen aber auch hervorragend zur Interpretation unverständlicher Passagen in den sehr alten Übersetzungen.Dieses Buch enthält zusätzlich eine kritische Erklärung des Stückes, verfasst von Dr. Ludwig Herrig, einem bekannten deutschen Philologen.

Macbeth - Deutsche Neuübersetzung

Macbeth – Deutsche Neuübersetzung.

Format: Taschenbuch/eBook

Macbeth – Deutsche Neuübersetzung.

ISBN Taschenbuch: 9783849664343

ISBN eBook: 9783849663469

 

Auszug aus dem Text:

 

1. Akt

  1. Auftritt

[Ein öder, einsamer Ort. Es donnert und blitzt. Auftritt die drei Hexen].

Erste Hexe: Wann werden wir drei uns wiedersehen? Bei Donner, Blitz oder Regen?

Zweite Hexe: Wenn der Trubel vorbei und die Schlacht verloren oder gewonnen ist.

Dritte Hexe: Und das wird sein, noch bevor die Sonne untergeht.

Erste Hexe: Wo werden wir uns treffen?

Zweite Hexe: Auf der Heide.

Dritte Hexe: Dort wird auch Macbeth sein.

Erste Hexe: Ich komme, Graymalkin!

Zweite Hexe: Paddock ruft.

Dritte Hexe: Bald!

Alle: Schön ist hässlich, hässlich schön.

Schweben wir über Nebel und Höh‘n.

[Alle ab].

  1. Auftritt

[Ein Lager bei Forres. Man hört Kriegslärm. Duncan, Malcolm, Donalbain, Lennox und einige Begleiter treffen auf einen blutenden Krieger].

Duncan: Wer ist dieser verwundete Mann? Vielleicht kann er uns sagen, wie es in der Schlacht steht.

Malcolm: Dies ist der Krieger, der gut und tapfer für mich gekämpft und mich vor der Gefangenschaft bewahrt hat. Sei gegrüßt, tapferer Freund! Erzähle dem König, wie es in der Schlacht stand, als du gegangen bist.

Der Krieger: Niemand hätte den Ausgang vorhersagen können; die Gegner klammerten sich aneinander wie zwei erschöpfte Schwimmer, die sich dabei gegenseitig ersticken. Macdonwald kämpfte unbarmherzig, wie ein wahrer Rebell. Er ist eine Naturgewalt und führt eine Armee mit sich, darunter die Kerns und Gallowglasses von den westlichen Inseln. Das Glück schien ihm hold zu sein, aber es erwies sich als Wanderhure und hielt nicht bis zum Schluss. Der tapfere Macbeth, der diesen Namen wahrlich verdient, zog mit gezücktem Schwert zu Felde, hieb alle Gegner nieder und bahnte sich seinen blutigen Weg, bis er dem Aufrührer gegenüberstand. Er sagte kein Wort, sondern durchtrennte ihn in zwei Hälften und pfählte seinen Kopf auf die Mauern unserer Festung.

Duncan: Oh, tapferer Vetter! Er ist ein wahrer Held!

Der Krieger: Aber anstatt, dass die Sonne aufging, brachen wütende Stürme und furchtbarer Donner los. Wo Trost erwartet wurde, kam stattdessen Unbehagen. Hört mir zu, König von Schottland, hört gut zu: Kaum konnten die Kämpfer der gerechten Sache die Kerns in die Flucht schlagen, sah der norwegische Kriegsherr seine Chance, mehr Waffen und frische Soldaten herbeizuschaffen und einen neuen Angriff zu starten.

Duncan: Hat dieser Umstand unsere Hauptleute Macbeth und Banquo nicht entmutigt?

Der Krieger. Oh ja, so sehr wie Spatzen den Adler oder Hasen den Löwen entmutigen. Leider waren ihre Kräfte endlich, obwohl sie doppelt so viel Hiebe austeilten als zuvor. Ob sie nur ein Blutbad anrichten oder ein zweites Golgatha veranstalten wollten, kann ich nicht sagen. Aber mir schwinden die Sinne, meine Wunden benötigen dringend Hilfe.

Duncan: Deine Worte stehen dir mindestens so gut wie deine Wunden, beide gereichen dir zur Ehre. Geht und holt ihm einen Arzt. [Krieger ab, gestützt von Bediensteten] Wer kommt da?

[Auftritt Ross].

Malcolm: Der ehrenwerte Than Ross.

Lennox: Er scheint es sehr eilig zu haben. Immer, wenn er so dreinblickt, folgt merkwürdige Kunde.

Ross: Gott schütze den König!

Duncan: Woher des Weges, ehrenwerter Than?

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