Die Damaskusschrift

Die Damaskusschrift

Das von S. Schechter 1910 in Kairo entdeckte, in gutem Hebräisch abgefasste Werk handelt von einer religiösen Gemeinde in Damaskus und ihren Regeln. Vielfach ist der Text ein Mosaik aus alttestamentlichen Stellen. Ein zweiter kleinerer Text unterscheidet sich vom ersten fast nur durch andere biblische Zitate. Inhaltlich ist das Ganze auffallend dürftig. In der Wertschätzung der Propheten und in der Betonung der Buße und göttlicher Barmherzigkeit zeigen sich essenische Züge. In wichtigen Stücken berührt sich das Werk mit dem “Buch des Lichtes”, das von einem karaitischen Gelehrten im 10. nachchristlichen Jahrhundert verfasst wurde. Auffallend sind auch die Berührungen mit dem N. T.

Die Damaskusschrift

Die Damaskusschrift.

Format: eBook/Taschenbuch

Die Damaskusschrift.

ISBN eBook: 9783849659455

ISBN Taschenbuch: 9783849669003

 

Auszug aus dem Text:

 

1. Kapitel: Der Überrest

1

Horcht jetzt ihr alle auf,

die ihr das Recht erkennt (Is 51, 7)

2

und Gottes Werk versteht! (Ps 28, 5)

Er hat ja einen Streit mit allem Fleisch (Jer 25, 31)

und will die richten,

die Ihn verachten (Num 14, 11)

3

Denn um der Sünde derer,

die Ihn verlassen,

versteckte Er vor Israel

und Seinem Heiligtum sein Angesicht (Ps 22, 24)

und liefert sie dem Schwerte aus. (Jer 21, 31)

4

Er aber dachte an den Bund der Ahnen (Lev 26, 45)

und ließ so einen Rest in Israel zurück (Is 1, 9)

und übergab sie nimmer der Vernichtung.

5

Nachdem Er in der Zeit des Zornes

in Nebukadnezars, des Babelkönigs, Hand

sie überliefert,

da suchte Er sie wieder heim,

390 Jahre später, (Ez 4, 5)

und ließ aus Israel und Aaron

die Wurzel einer Pflanze sprossen (Is 44, 4; 61, 11)

und sie Sein Land besitzen

und Seinen Boden besser machen.

6

Sie sahen ihre Sünde ein,

erkannten, daß sie schuldig waren;

sie waren Blinden gleich gewesen (Is 59, 10)

und waren zwanzig Jahre irrgegangen.

7

Es schaute aber Gott auf ihre Werke; (Ps 33, 15)

sie suchten ihn aus ganzem Herzen (Ps 119, 10)

und so erweckt Er ihnen einen Lehrer der Gerechtigkeit,

um auf dem Wege Seines Herzens sie zu leiten.

(Os 10, 12) (Is 42, 16)

8

Den späteren Geschlechtern tat Er kund,

was Er der Schar der Abgefallenen getan,

die sich vom Weg entfernten. (Jer 9, 2)

9

Dies war die Zeit,

von der geschrieben steht:

„Wie eine Kuh, die störrisch ist,

so ist auch Israel, das unbelehrbare,“ (Os 4, 16)

10

als da der Spötter sich erhob,

der Israel mit Lügenworten übergoß

und sie in wegelose Öde führte (Ps 107, 40)

(und so den Stolz der Welt erniedrigte).

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