Die Schlachten der Invasion in Holland 1940

Die Schlachten der Invasion in Holland 1940

Die Invasion der Niederlande war ein militärischer Feldzug im Rahmen des “Fall Gelb”, der deutschen Invasion der Benelux-Länder (Belgien, Luxemburg und die Niederlande) sowie Frankreichs während des Zweiten Weltkriegs. Die Invasion und die darauf folgenden Schlachten dauerten vom 10. Mai 1940 bis zur Kapitulation der niederländischen Streitkräfte am 14. Mai. Die Truppen in der Provinz Zeeland widersetzten sich der Wehrmacht weiterhin bis zum 17. Mai, als Deutschland schließlich das ganze Land besetzt hatte. Dieser Band beleuchtet detailliert die Gefechte um Maastricht, Mill, Den Haag, Zeeland, den Afsluitdijk, den Grebbeberg und Rotterdam.

Die Schlachten der Invasion in Holland 1940

Die Schlachten der Invasion in Holland 1940.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Schlachten der Invasion in Holland 1940

ISBN: 9783849660710 (eBook)

ISBN: 9783849667764 (Taschenbuch)

 

Auszug aus dem Text:

Die Gefechte um Mill

Übersicht

Die Gefechte um Mill fanden am 10. und 11. Mai 1940 rund um das gleichnamige niederländische Dorf entlang der Peel-Raam-Linie am ersten Tag der deutschen Invasion der Niederlande statt. Obwohl die Deutschen durchbrachen, erlitten sie schwere Verluste und verloren einen Tag bei ihrem Vormarsch.

Hintergrund

Die deutschen Streitkräfte favorisierten aus mehreren Gründen einen Angriff auf Mill in Nordbrabant: Der Zugang aus Osten war von dichtem Wald bestanden, es befand sich kein Sumpfland davor, und hatte man den Ort einmal besetzt, gab es eine Reihe von Straßen und nahegelegenen Eisenbahnlinien, die dazu benutzt werden konnten, nach Westen vorzurücken.

Die Peel-Raam-Linie bestand in diesem Gebiet aus einem Panzergraben, der mit Stacheldraht und 47 Kasematten gesäumt war. Die Linie wurde von zwei Bataillonen gesichert, die mit vier 57 mm-Feldgeschützen ausgestattet waren. Diese wurden von einem Artilleriebataillon westlich von Mill unterstützt, das mit zwölf 84 mm-Feldgeschützen bewaffnet war. In der Gegend war auch eine Pionierkompanie stationiert, die für die Absperrung von Straßen und die Vorbereitung von Brücken zur Sprengung zuständig war. Sie war mit einer speziellen Eisenbahnbarrikade ausgestattet, die als “Spargel” bezeichnet wurde. Während des Kampfes wurden kleinere Einheiten angewiesen, die Stellung bei Mill zu verstärken. Es war geplant, dass die Truppen bei Mill vom niederländischen 3. Armeekorps unterstützt wurden, aber das sollte nicht der Fall sein. Insgesamt konnten die Niederländer etwa 2000 Soldaten einsetzen.

Die Deutschen planten, dem Angriff zwei Personenzüge vorauszuschicken, die das 3. Bataillon des 481. Regiments befördern sollten. Kurz darauf sollte ihnen der Rest der 256. Infanteriedivision folgen. Probleme mit dem Transport über die Maas bedeuteten jedoch, dass die gesamte Division Mill erst mittags erreichen und keine schwere Artillerie mit sich führen würde. [1]

Die Kämpfe

Die deutschen Züge, einer davon gepanzert, der andere mit Truppen, passierten ungehindert die Grenze und kamen um 04:30 Uhr in der Stadt Zeeland an. Die niederländischen Streitkräfte, die von der Invasion nichts wussten, wurden völlig überrascht und hatten keine Zeit, das Feuer zu eröffnen. Die deutschen Truppen stiegen am Bahnhof von Zeeland aus und funkten, dass sie die niederländischen Linien erfolgreich durchbrochen hatten. Der gepanzerte Zug wurde daraufhin zurück an die Grenze geschickt. Die niederländischen Pioniere, die sich der Situation mittlerweile voll bewusst waren, installierten nun die Spargelbarrikade über den Gleisen und verstärkten sie mit mehreren Minen.

Der gepanzerte Zug konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten, krachte in das Hindernis, entgleiste und beförderte den ersten Wagen in den Graben. Die kleine Einheit an Bord des Zuges stieg schnell aus und versuchte, zwei nach außen gerichtete Kasematten einzunehmen. Als ihr Gewehr- und MG-Feuer entgegenschlug, zog sie sich zum Zug zurück. Da die Niederländer mit ihren Maschinengewehren und Gewehren die Panzerung nicht durchschlagen konnten, forderten sie Artillerieunterstützung an. Gegen 05:00 Uhr rief General Adrianus Antonius van Nijnatten, der Kommandeur des 3. Armeekorps, das niederländische Generalhauptquartier an, um zu berichten, dass den Deutschen eine Brücke bei Gennep intakt in die Hände gefallen und ein Zug in der Nähe von Mill durchgebrochen war. Er wurde ermächtigt, das 2. Husaren-Kradregiment als Verstärkung in die Stadt zu schicken. [2]

Unterdessen machte sich eine in Zeeland abgesetzte deutsche Truppe auf den Weg nach Nordosten, um die niederländischen Kasematten an der Verteidigungslinie zu umgehen. [3] Sie liefen genau in das Artilleriebataillon, das ebenso überrascht war, sie zu sehen. Die Niederländer wendeten schnell ihre Geschütze und eröffneten das Feuer. Die Deutschen erlitten schwere Verluste und beschlossen nach etwa einer Stunde, sich in den nahegelegenen Wald zurückzuziehen.

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