Joseph und Asenath

Joseph und Asenath

Das Buch stammt aus jüdischen Kreisen; die griechische Übersetzung zeigt unverkennbar hebräische Färbung. Es ist ein Versuch, die nichtjüdische Welt durch Darstellung der jüdischen Ahnen als physische und sittliche Helden zu gewinnen. Näher hin auf essenische Kreise weist die Bezeichnung der “Gottesfürchtigen” als Männer, die “nie Böses mit Bösem vergelten und sich hüten, jemand wehe zu tun” 28, 5. Auch die besondere Hervorhebung der Jungfräulichkeit und der Keuschheit bei den Gottesfürchtigen weist auf Essener hin, ebenso der Gebrauch der weißen Kleidung und der Siebenzahl.

Joseph und Asenath

Joseph und Asenath.

Format: eBook/Taschenbuch

Joseph und Asenath.

ISBN eBook: 9783849659486

ISBN Taschenbuch: 9783849668723

 

Auszug aus dem Text:

 

1. Kapitel: Asenath

1

Am fünften Tag des zweiten Monats,

im ersten Jahr der sieben fetten Jahre

bestellte Pharao den Joseph

zu einem Rundgang durch Ägyptens Lande insgesamt.

2

So kam er denn am achtzehnten des vierten Mondes

des ersten Jahrs in das Gebiet von Heliopolis

und sammelte das Korn der Gegend ein,

dem Sand am Meere gleich.

3

Da war ein Mann in jener Stadt

mit Namen Pentephres;

der war ein Priester zu Heliopolis

und ein Satrap des Pharao

und Oberhaupt all der Satrapen und der Fürsten Pharaos.

Und dieser Mann war unermeßlich reich,

klug, milde,

des Pharao Berater,

als Klügster aller Fürsten Pharaos.

4

Er hatte eine Tochter Asenath mit Namen,

Jungfrau von achtzehn Jahren,

schlank, blühend,

viel schöner als des Landes Jungfrauen all.

5

Ja, Asenath glich keinesfalls ägyptischen Jungfrauen;

sie glich vielmehr den Töchtern der Hebräer allenthalben;

sie war so schlank wie Sara,

so blühend wie Rebekka,

so schön wie Rachel.

6

Und ihrer Schönheit Ruf erging ins ganze Land,

ja bis zum End der Welt;

der Großen und Satrapen Söhne alle

begehrten sie deshalb zu freien,

ja selbst die Königssöhne,

die jungen und die kräftigen,

und ihretwegen war ein großer Streit bei ihnen

und sie versuchten, gegenseitig sich schon zu bekämpfen.

7

Des Pharao Erstgeborener hörte auch von ihr.

er bat den Vater, diese ihm zum Weib zu geben.

Er sprach zu ihm:

Mein Vater! Gib zum Weib mir Asenath,

die Tochter Pentephres,

des ersten Mannes zu Heliopolis!

8

Da sprach sein Vater Pharao zu ihm:

Warum suchst du ein Weib dir aus,

das tiefer steht als du,

zumal du König dieses ganzen Landes wirst?

9

Ist nicht des Moabkönigs Joakim Tochter dir verlobt?

Ja, die gibt eine Königin,

ist sie doch über alle Maßen schön.

Die nimm dir doch zum Weib!

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