Die Gefechte in Norwegen, Band 3: Die Schlachten bei Midtskogen, Dombas, Namsos

Die Gefechte in Norwegen, Band 3: Die Schlachten bei Midtskogen, Dombas, Namsos

Die Invasion Norwegens durch Nazi-Deutschland, die sogenannte “Weserübung Nord”, und der darauf folgende Versuch der Befreiung Norwegens durch die Alliierten fand vom 9. April bis zum 10. Juni 1940 statt. Der alliierte Feldzug blieb erfolglos und führte zur Flucht von König Haakon VII. und dem Rest der königlichen Familie nach Großbritannien. Im April kamen das Vereinigte Königreich und Frankreich Norwegen mit einer Auslandsstreitmacht zu Hilfe. Trotz mäßiger Erfolge in den nördlichen Teilen Norwegens wurden die Alliierten schließlich durch den deutschen Überfall auf Frankreich im Mai 1940 zum Rückzug gezwungen, und die norwegische Regierung suchte das Exil. Der Feldzug endete mit der Besetzung Norwegens durch Deutschland und den fortgesetzten Kämpfen der norwegischen Exilkräfte aus dem Ausland. Dieser Band beinhaltet detaillierte Schilderungen der Schlachten um Midtskogen, Dombas und Namsos.

Die Gefechte in Norwegen, Band 3: Die Schlachten bei Midtskogen, Dombas, Namsos

Die Gefechte in Norwegen, Band 3: Die Schlachten bei Midtskogen, Dombas, Namsos.

Format: Taschenbuch/eBook

Die Gefechte in Norwegen, Band 3: Die Schlachten bei Midtskogen, Dombas, Namsos.

ISBN: 9783849654450 (eBook)

ISBN: 9783849667818 (Taschenbuch)

 

Auszug aus “Die Kämpfe um Dombas”

 

Tag 1

Am 14. April gegen 17:00 Uhr starteten fünfzehn Junkers Ju 52 Transportflugzeuge vom Flughafen Fornebu bei Oslo auf. Die Wolkendecke war tief und es gab Graupelschauer versetzt mit Hagel. Eine Stunde zuvor hatte eine Ju 52 einen Erkundungsflug über das Absprunggebiet bei Dombås absolviert, konnte aber wegen der Wolkendecke nichts sehen [3].

Obwohl die Offiziere am Flughafen die Mission aufgrund der Wetterbedingungen verschieben wollten, musste sie aufgrund des direkten Befehls Adolf Hitlers trotz der damit verbundenen Risiken durchgeführt werden [3].

Die Mission der deutschen Fallschirmjäger war der zweite kriegerische Fallschirmjägerangriff in der Geschichte; der erste war fünf Tage zuvor passiert, als der norwegische Luftwaffenstützpunkt Sola bei Stavanger am 9. April erobert worden war [3].

Der Absprung

Als die deutschen Flugzeuge nach einem 275 Kilometer langen Flug über ihrem Zielgebiet eintrafen, ermöglichten kleine Lücken in der Wolkendecke den meisten Ju 52, ihre Fallschirmjäger abspringen zu lassen. Die schlechten Wetterbedingungen führten allerdings dazu, dass sich die Deutschen über ein großes Gebiet verteilten, das sich von Lesja zwanzig Kilometer westlich des Ziels und Vålåsjø achtzehn Kilometer nordöstlich des Ziels bis acht Kilometer südlich ins Gudbrandsdal erstreckte [3].

Kampf gegen das II/IR11

Zum Leidwesen der deutschen Fallschirmjäger war ihr Zielgebiet zufällig auch temporärer Stützpunkt und Lager des 2. Bataillons des 11. Infanterieregiments der norwegischen Armee (II/IR 11). Das Bataillon war einige Tage zuvor in Molde mobilgemacht worden und am Abend des 13. April mit dem Zug in Dombås angekommen [1]. Die Verlegung war in Vorbereitung dessen erfolgt, was das Oberkommando der norwegischen Armee erwartet hatte, nämlich einen groß angelegten Versuch, gemeinsam mit den Alliierten Trondheim zurückzuerobern. Obwohl es in dem Gebiet keine Flugabwehrgeschütze gab, hatte das II/IR11 seine schweren 7,92 mm-Colt M/29 Maschinengewehre auf Lafetten montiert, um zumindest eine einfache, anspruchslose Flugabwehr zu gewährleisten [3].

Obwohl die Ankunft der deutschen Flugzeuge über Dombås für die norwegischen Streitkräfte überraschend kam, eröffneten sie dennoch sofort mit allen verfügbaren Waffen das Feuer auf die Ju 52. Die Kanoniere an Bord der Ju 52 erwiderten das Feuer, während die Piloten auf Höhe der Baumwipfel flogen. Bald darauf sprangen die ersten Fallschirmjäger über dem Gebiet ab und gerieten in schweres Feuer, als sie auf dem Boden landeten. Das feindliche Feuer forderte schweren Tribut unter den deutschen Transportflugzeugen, da nur fünf der ursprünglich fünfzehn Ju 52 nach Fornebu zurückkehrten und zwei weitere auf dem Flugplatz Værnes bei Trondheim landen mussten. Alle sieben überlebenden Flugzeuge kamen mit Einschusslöchern zurück [12]. Die restlichen acht Transporter wurden abgeschossen oder mussten notlanden [13]. Eine Ju 52 landete auf dem Vänernsee bei Mariestad, Schweden, wo sie später durch das Eis brach und sank. Das Flugzeug wurde von den schwedischen Behörden im Januar 1941 geborgen und der Luftwaffe zurückgegeben [14]. Viele der Fallschirmjäger, die sich in den abgeschossenen Flugzeugen befanden, starben bei den Abstürzen oder wurden kurz darauf von norwegischen Patrouillen getötet oder gefangen genommen.

Von seinen ursprünglichen 185 Soldaten [6] konnte Oberleutnant Schmidt nur noch 63 um sich versammeln, die restlichen waren gestorben oder über ein riesiges Gebiet verstreut. Mit dieser dezimierten Truppe begann Schmidt mit der Erfüllung der ihm übertragenen Aufgabe, das norwegische Eisenbahn- und Straßennetz zu blockieren. Die deutschen Streitkräfte sperrten die Hauptstraße in dem Gebiet und kappten die daneben verlaufenden Telefondrähte. Nachdem er ein norwegisches Taxi erbeutet und so viele seiner Männer wie möglich in und auf das Fahrzeug geladen hatte, fuhr Schmidt nach Norden in Richtung Dombås und hielt in regelmäßigen Abständen an, um Beobachtungen vorzunehmen [13].

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